Wie viel Kostet Tunier gehen - Monatliche Kosten (eigenes Pferd)?

4 Antworten

Das kommt immer auf das Niveau an, auf dem man startet. In den unteren Klassen ist es deutlich günstiger Turniere zu nennen als in den schweren Klassen. Es nützt nichts, wenn ich Dir jetzt in allen Einzelheiten schildere, was welche Prüfung zu nennen im Schnitt kostet, denn das ist es nicht alleine, was den Turniersport ausmacht. Da gehört noch so viel drumherum dazu, wie zum Beispiel der Pferdehänger, ein Auto mit Anhängerkupplung und ausreichender Zugkraft, das Benzin, was beim Transport verbraucht wird, Trainerstunden bei geeigneten qualifizierten Lehrern, die entsprechende Ausrüstung von Pferd und Reiter und und und...

Aber grob über den Daumen gerechnet könnte man das Ganze wie folgt aufzählen:

  • ein solide ausgebildetes Pferd auf A-L-Niveau, nicht zu jung und nicht zu alt, gesund und ein auch mal verzeihender Lehrmeister: €15.000,- +/-
  • eine vernünftige Ausrüstung für das Pferd inklusive Spring- und Dressursattel: €6.000,- wenn alles neu gekauft wird und ca. die Hälfte, wenn man gutes Gebrauchtes erwirbt.
  • ein Pferdehänger: neu ca. €9.500,- und als guter Gebrauchter um die €3.000,-
  • das Zugfahrzeug ist Sache des Ziehenden und was er so fahren und anlegen möchte. Es gibt viele Autos mit Anhängerkupplung, doch nicht ganz so viele, die tatsächlich dazu ausgelegt sind, vernünftig einen Pferdehänger zu ziehen.
  • monatliche Kosten für Unterricht in beiden Sparten - also Dressur und Springen bei guten Trainern: ca. €200,- - €300,- +/-
  • monatliche Kosten fürs Pferd in einem Stall, der Reitplätze, Weiden, Reithalle und entsprechenden Unterricht bietet: ca. €450,- - €750,- je nach Region
  • monatliche Unterhaltskosten, inklusive Tierarzt, Schmied, Unterricht etc: ca. €1.000,- +|-
  • Kosten eines Turnierwochenendes, Start Sa+So je 2x in niedrigeren Prüfungen, Benzin, Essen und Trinken - ca. €150

Pferdemaedch06 
Beitragsersteller
 14.05.2020, 14:20

Vielen Dank für die Antwort. Ich bin bei den monatlichen kosten jetzt so bei knapp über 1000,00€ (mit Tunier). Ist das realistisch?

Sallyvita  14.05.2020, 14:50
@Pferdemaedch06

Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert - ja. Doch es gibt durchaus Monate, in denen es teurer wird. Da braucht man dann doch mal einen Pferde-Chiropraktiker, irgendetwas geht kaputt, ein Lehrgang muss extra bezahlt werden..... Und vergesse bitte nicht, dass man zusätzlich auch immer ein finanzielles Polster im Rücken haben sollte, wenn das Pferd mal wirklich krank wird. Eine Kolik ohne OP ist schon teuer - mit OP aber noch deutlich teurer. €3000-4000 Euro sollte man da schon zurückgelegt haben, auf die man dann zurückgreifen kann.

Sallyvita  14.05.2020, 14:52
@LissyundElli

Das ist nicht unrealistisch. Natürlich kann man ein Pferd günstiger halten - aber nicht, wenn man den Turniersport anstrebt und sowohl Dressur - als auch Springunterricht bei guten Trainern nehmen möchte und an einem entsprechenden Stall stehen möchte. Dann sind monatliche Kosten dieser Größenordnung definitiv nicht unrealistisch und alles andere als einmalig.

LissyundElli  14.05.2020, 14:55
@Sallyvita

Ich habe mich dabei eher auf den Hänger, Sattel etc. Bezogen, nicht auf die tatsächlich laufenden Kosten.

Pferdemaedch06 
Beitragsersteller
 14.05.2020, 15:25
@Sallyvita

Wenn ich eine OP Versicherung habe muss ich mich ja nur noch um die Unterbringung kümmern also wenn meinem Pferd etwas passiert und in der Klinik bleiben muss, oder? (ohne SB)

Auf jeden Fall musst du eine Startgebühr zahlen, meistens beträgt die 7€, aber das kannst du bei dem jeweiligen Turnier nachschauen.

Dann brauchst du natürlich noch Klamotten, d.h. weiße Reithose ( ~60€), Jackett ( ~100€ (ich hab allerdings eins für 180€, das ist unterschiedlich), ein T-Shirt, Stiefel (~150 - 200) oder Stiefeletten mit Chaps, außerdem natürlich einen Helm.

Für dein Pferd benötigst du Startnummern (da kommst du unter 10€ weg) und bei Dressur eine weiße Schabracke (~20-70€ kommt auf die Marke an). Im Springen ist die Farbe irrelevant, da kann auch etwas buntes herhalten. Evtl. wären Gamaschen auch noch nützlich.

Deine Klamotten, Equipment etc. Ist natürlich was Einmaliges, sofern nichts kaputt geht.

Und dann kommen dazu noch evtl. Mietgebühren vom Hänger (bei uns 50€)und ein Heunetz für die Fahrt. Du könntest theoretisch noch Spritkosen und Verpflegung mit einrechnen, außerdem Sägesphäne o.Ä., um den Hänger damit auszulegen.

(ich gehe hier mal davon aus, dass alles sonstige Equipment vorhanden ist)

Dort, wo ich die Kosten ungefähr kannte, hab ich mal einen Preis drangesetzt, das kann natürlich variieren, ab Besten schaust du mal, was dein Reitsportladen so für Preise hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Besitzerin eines Ponys seit 2014

Pferdemaedch06 
Beitragsersteller
 14.05.2020, 13:24

Also Tunierklamotten habe ich schon:)

Danke :)

Ohne zu wissen, wo Du gerade stehst vom Können her und wo Du hin willst wird es schwer ungefähren Geldbedarf anzugeben.

500 Euro für die Unterbringung des Pferdes

100 Euro Krankenversicherung

100 Euro Schmied

50 Euro Zusatzfutter

450 Euro Reitunterricht

Ausgleichsberitt 250 Euro

250 Euro Turnierbegleitung

Geeignetes Zugfahrzeug als Leasing 350 Euro

Pferde kommen oben drauf, Ausrüstung und Co

In Deinem Alter öfters neue Turnierbekleidung auch zum Wechseln.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Deine Frage ist zu unpräzise. Es unterscheidet sich erheblich ob du mal im Umkreis E oder A gehen möchtest, damit happy bist und es dabei belässt, oder ob du wirklich in den Sport möchtest, gefördert und betreut werden möchtest, dein ganzes reiten auf die Turniere ausrichtest.

Wenn du an einen sportlichen Stall gehst, super Trainingsbedingungen, entsprechende Trainer, 2-3 mal die Woche Unterricht, dich auch auf den Turnieren betreuen lässt, dann bist du da monatlich schonmal mit rund 1000€ dabei. Hinzu kommen Nenngebühren, diese werden teurer je höher du gehst, bei einem L Springen zb kostet es zwischen 15-20€, je Turnier bietet es sich meist an 2 bis 4 Prüfungen an einem Wochenende zu gehen (Internationale Turniere, bzw mit Übernachtung sind deutlich teurer).

Was du auch miteinrechnen solltest ist Benzin, (ich gehe mal davon aus, dass Zugfahrzeug + Hänger + entsprechende Führerscheine schon da sind), da kannst du je nach Strecke an einem Wochenende auch über 100€ lassen. Verpflegung fürs Pferd, und dich und deinen Helfer brauchst du auch. Das sind jetzt Kleinigkeiten, ein Ballen Heu zusätzlich, ne Fanta, Pommes, ne Reiswaffel, aber auch das addiert sich über die Saison.

Dein Pferd muss entsprechend geimpft werden, wenn du Eisen drauf hast brauchst du je nach Untergrund Stollenlöcher und Stollen. Was ich von vielen Profis kenne, und selbst auch als sinnvoll erachte, ist, dass regelmäßig der Physiotherapeut/Osteopath zum Pferd kommt. Einige lassen das fest alle 4 Wochen machen.

Wenn du in den größeren Sport möchtest brauchst du auch schneller ein neues Pferd. Nach einigen Jahren geht der erste in die Sportrente und du brauchst einen zusätzlich um weiterzukommen. Inwiefern man das handhabt muss jeder für sich selbst entscheiden. Optimal für Erfolg ist es direkt mehrere Pferde im Stall zu haben, so lernst du schneller und hast immer mehr Routine. Ich spreche das jetzt nur an, da du so gar nicht darauf eingehst welches Niveau du anstrebst, wo du hin möchtest.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

Pferdemaedch06 
Beitragsersteller
 15.05.2020, 11:19

Meinst du mit den 1000,00€ Monatliche Kosten oder kommen die noch mal oben drauf? Weil ich bin jetzt bei knapp über 1000,00€ in der Berechnung mit Tierartzt, Unterricht, Hufschmied, Tunier etc.

CarosPferd  15.05.2020, 15:04
@Pferdemaedch06

Führe aus was du mit etc meinst, ich weiß ja nicht was für dich dann alles mit eingerechnet ist.

ich meine jetzt damit ‚nur’: die Stallmiete (meist inklusive 2-3mal Heu pro Tag und Hafergabe, auch misten), Unterricht und Turnierbegleitung. (Ich meine mit Begleitung, dass dein Trainer zum Turnier kommt, beim springen mit dir auch abgeht, dich auf dem Abreiteplatz unterstützt und nach deinem Ritt wieder fährt, oder sich um andere Schüler kümmert. Transport und alles drumherum musst du selbst organisieren/bezahlen)

Tierarzt, Physio, Nennungen, Hufschmied, Benzin, Instandhaltungskosten Hänger/Auto, mal ein extra Lehrgang woanders, kommt zusätzlich dazu.

Es kommt aber auch auf den Stall an wo du stehst, wieviel die Trainer nehmen und so. Ist es jetzt etwas klarer wo ich die Grenze gezogen habe?