Wie verhält sich der Islam zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fortschritten?

4 Antworten

Muslime sind nicht alle gleich. So leugnen viele die Evolution, aber eben nicht alle. Klicke hier.

Grundsätzlich positiv. Es ist sogar Pflicht, nach Wissen und Erkenntnis zu suchen. … Wären die muslimischen Gelehrten wie al-Khawarizmi, Ibn Sina (hier mehr als Avicenna bekannt) und viele andere nicht gewesen, wäre die Entwicklung besonders Europas nicht so vorangetrieben worden. Al-Khawarizmi verdanken wir unsere Zahlen, vor allem die Null, welche er aus Indien mitbrachte. Ohne die könnten wir hier nicht chatten.

Dass es in der muslimischen Welt heute weitgehend schlecht bestellt ist in Sachen sozialer und gesellschaftlicher Gerechtigkeit, steht auf einem andern Blatt. Autokraten mögen Bildung nicht so sehr, da sie nicht wollen, dass Leute schlau werden.


BucksRebirth  04.07.2024, 20:04

Klar wollen die Bildung verhindern.

Die logische Folge von Bildung ist das Befreien von jeglicher Religion, da diese auf Unwissenheit und Lüge basieren.

0
mulan2255  05.07.2024, 17:16
@BucksRebirth

Religion und Bildung schließen sich überhaupt nicht gegenseitig aus. Es sind Menschen, nicht Religionen, die versuchen - auch religiös motiviert - Bildung zu verhindern oder zu steuern. Für ganz irdische Ziele.

0
BucksRebirth  05.07.2024, 21:22
@mulan2255

Selbstverständlich schließt sich das aus.

Wer intelligent und gebildet ist, glaubt nicht an die Ammenmärchen, Weihnachtsmann, Geister und eben auch nicht an Religionen.

0
mulan2255  05.07.2024, 21:35
@BucksRebirth

Viele herausragende Gelehrte waren zugleich religiös. Wieviele von den heutigen Gelehrten religiös sind, weiß ich nicht, aber es gibt sie. … Schließe nie aus der Religiosität eines Menschen, dass er nicht intelligent und gebildet sei. Das wäre nicht intelligent und gebildet.

0

Meines Wissens gibt es nur zwei Muslime, die einen Nobelpreis für Naturwissenschaften erhalten haben. Dem berühmteren, Abdus Salam, wurde per Fatwa mitgeteilt, er sei kein richtiger Muslim, obwohl er gerne der Welt gezeigt hätte, dass der Islam durchaus grosse Wissenschaftler hervorbringt.


mulan2255  04.07.2024, 15:05

Das sagt nichts über die Haltung des Islams aus, sondern nur, wie Verantwortliche bzw. Mächtige von heute das sehen und händeln.

1
diderot2019  04.07.2024, 15:43
@mulan2255

Ich weiss jetzt nicht, ob (1) du die 'Verantwortlichen bzw. Mächtigen' Muslime meinst, die Abdus Salam aus dem Islam ausgestossen haben, oder ob du (2) die 'Verantwortlichen bzw. Mächtigen' im Nobelpreis Komitee meinst, die alle anderen klugen Muslime übergangen haben sollen

Falls 1: Doch, das sagt schon etwas über eine Religion aus, wie die religiösen Führer mit gläubigen Wissenschaftlern umgehen.

Falls 2: Dann nenne doch mal einen muslimischen Naturwissenschaftler, der den Nobelpreis verdient hätte, aber von den 'Verantwortlichen bzw. Mächtigen' übergangen wurde!

0

Ablehnend wie die allermeiste Zeit seines Bestehens…

Es gab eine relative kurze Phase in der die islamische Welt eine mehr oder weniger rational-wissenschaftliche Blüte erlebte und während dieser arabische Gelehrte das im Westen weitgehend verlorene oder verborgene Wissen der Griechen & Römer (auch schon mit Kenntnissen aus Mesopotamien und Indien) und das von eroberten Gebieten (Persien, Indien..) weiter tradierten und teilweise auch weiterentwickelten.

Allerdings hat die negative religiöse Rückkopplung (unmögliche Trennung von Staat und Religion) eine echte Aufklärung unmöglich gemacht und letztlich sind die islamischen Gesellschaften im mittelalterlich-schamanistischen Denken steckengeblieben. Einen echten Anschluß an die naturwissenschaftlich-technologische Forschung und Entwicklung haben sie bis heute nicht fertig bekommen.

Der einzige positive Punkt des Islams für Europas Wissenschaft war eben der Erhalt vieler Schriften antiker Denker und die Weitergabe naturwissenschaftlich relevanter Denkansätze (wobei auch oft argumentiert wird, dass der spätmittelalterliche, oft sehr ausschließliche, Bezug Europas auf die wiedergefundenen antiken Denker die Aufklärung eher aufgehalten hat).

Jede dogmatische Religion ist wissenschaftsfeindlich und eine Offenbarungsreligion muss wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen, wenn sie der Dogmatik widersprechen, oder muß dämliche Ausreden finden oder die religiösen Texte zurechtbiegen (Korankenner sind groß darin aus relativ sinnlosem Prophetengebrabbel nachträglich naturwissenschaftliche Fakten zu stipulieren).

Wissenschaft und systematisch-rationales Denken konnte sich nur entwickeln als die Religion schwächelte. Im Islam war das nur für kurze Phasen möglich. In der Christenheit gab es immer einen Grund-Konflikt zwischen Religionsführern und Fürsten, der letztlich den Weg zum rationalen Denken und den Naturwissenschaften dauerhaft ermöglichte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Anteil der "islamischen Wissenschaften" hier kaum eine Rolle gespielt hat und heute noch weniger zur Erkenntnis beiträgt.