Darf eine Religion grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen?

7 Antworten

Das kommt natürlich darauf an, wie sich diese Religion definiert. Aber ich würde sowas eher in den Bereich von Sekten und Okkultismus verorten. In einer Religion geht es doch eher um die Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens und die Frage nach Erlösung.

Religion ist neben Physik eine bestimmte Art der Welterschließung. D.h. eine Religion hat es eigentlich nicht nötig, wissenschaftliche Erkenntnisse zu leugnen. Bzw. ist die Frage, ob die Erde flach ist oder nicht, keine Frage, die für die Erlösung von Bedeutung wäre, von daher ist diese Frage für die Religion letztlich irrelevant.

Es gab natürlich auch immer wieder Streitthemen, wie z.B. beim Darwinismus. Hier ging es um elementare theologische Fragen. Als Christen sprechen wir dem Menschen eine unabdingbare Würde zu aufgrund seiner Gottebenbildlichkeit. Geht man in einem krassen Darwinismus von einem bloßen Überleben des Stärksten aus und von einer rein zufälligen Evolution, so kommt dem Menschen keine Eigenwürde zu. D.h. hier wird ja die Erkenntnis der Evolution als solche nicht geleugnet, aber es gibt Unterschiede bei der Interpretation der Erkenntnisse.

Bedeutende Forscher wie Gregor Mendel oder George Lemaitre waren Priester.

Schwierig wird es bei solchen Religionen und Konfessionen, die die Schrift als direkt von Gott diktiert ansehen und deshalb die Wörtlichkeit der Schrift verteidigen müssen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Sft46 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 00:31

Tatsächlich war von einer flachen Erde nie die Rede. Es geht um eine Zylinderförmige Erde. Und das ist in diesem speziellen Fall doch sehr relevant, weil es ein wichtiger Teil des gesamten Glaubens ist.

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Hessen001  02.06.2024, 00:37
@Sft46

Eine Religion, die das offensichtliche, fassbare, beweisbare leugnet, ist keine Religion, sondern Fantasterei. Wenn ich behaupten würde, Menschen hätten Flügel und könnten fliegen, so wäre das offensichtlich eine falsche Behauptung. Und da Religionen für sich in Anspruch nehmen, wahrhaftig zu sein, wäre es ihrem Wesen widersprechend, falsche Behauptungen bewusst aufzustellen.

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Die Wissenschaft ist grundsätzlich offen für diverseste Meinungen.

Wenn jemand denkt, die Erde wäre flach, so muss diese Person nicht religiös sein. Ganz abgesehen davon, dass in der Bibel die Erde als rund geschrieben wird.

Das was Du verlangst, das wäre eine Einschränkung der Wissenschaft. Die kann nur Erkenntnisse bringen, wenn man Vorhandenes immer wieder in Frage stellt und entwickelt wird. Sonst würden nicht so viele Forscher, die bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen haben, zuerst von Fachkollegen als "Spinner" abgetan.

Der christliche Glaubige erlebt zwei Welten - deine Welt und eine übernatürliche Welt und die läuft anders als irgend eine "Wissenschaft"

Keine Religion tut das, weil sie auf einem anderen Feld spielt als Wissenschaft.

Darf man beim Fußballspiel Schlittschuhe anziehen? Nein, wenn man das will, macht man Eishockey.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen

Warum nicht? Die allermeisten religiösen Dogmen haben keine Basis in der Naturwissenschaft und auf eine alberne Aussage mehr kommt es doch dann auch nicht mehr an.


Bodesurry  02.06.2024, 07:30

Trotzdem sind in den USA 40 % Naturwissenschaftler überzeugt davon, dass Gott existiert. "Dumm" sind diese, siehe die Preise, die sie gewinnen, nicht gerade.

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