Wie stellt sich Caesar dem Leser dar (Britannien-Expedition)?

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Cäsar verfasste sein Werk "De bello Gallico" sehr manipulativ, indem er von sich selbst in der dritten Person sprach und sehr nüchtern über die Ereignisse in Gallien berichtete, um dem Leser zu suggerieren, dass es sich um eine objektive Darstellung handele. Sein Ziel ist es, dass sein Feldzug in Gallien ihn als erfolgreichen Strategen und großen Feldherrn auszeichnen soll, um seinen Ruhm und seine Machtstellung in Rom zu mehren und weiter auszubauen. Dies kann exemplarisch an Cäsars Bericht über seine Expansion nach Britannien aufgezeigt werden: Die "günstigen Winde" könnten als Zeichen der Gunst der Götter interpretiert werden, die Cäsars Expansionspläne nach Britannien unterstützen. Auch wird sein Name in der dritten Person genannt, damit es ein sachlicher Bericht sei, der von den Ruhmestaten Cäsars handelt und Cäsar selbst nicht in den Verdacht gerät, sich selbst zu loben. Auch versteht es Cäsar meisterhaft, die Schwierigkeiten und Widrigkeiten zu schildern, die er aber dennoch immer zu meistern versteht, was ihn als großen Feldherrn auszeichnet. Auch von den ungünstigen geografischen Ausgangsbedingungen lässt Cäsar sich nicht abschrecken und verfolgt beharrlich sein Ziel der Eroberung Britanniens. Er schwört seine Legionen ein, dass sie seinem Befehl unverzüglich Folge zu leisten haben, damit seine Expansionspläne erfolgreich umgesetzt werden können. Auf diese Weise macht er dem Leser bewusst, dass diese militärische Operation ohne ihn als erfahrenen Feldherrn nicht von Erfolg gekrönt werden könne. Doch betont er immer wieder, wenn er von "günstigen Winden und Fluten" spricht, dass die Götter mit ihm sind, so dass er zu suggerieren versucht, dass jeder, der sich seiner Führung anvertraut und unterwirft, am Ruhme Cäsars partizipieren kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – LK Latein

madridbp07 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 16:55

Vielen lieben Dank. Das hilft mir enorm weiter

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