Wie stehen Juden eigentlich zu LGBT?

4 Antworten

Wie im Christentum gibt es auch im Judentum unterschiedliche Ansichten zu LGBT.

Orthodoxe halten das überwiegend für pfui bäh, es gibt aber Ausnahmen. Der orthodoxe israelische Rabbiner Ron Yosef outete sich 2009 als erster orthodoxer Rabbiner Israels.

Das konservative Judentum in den USA und in UK erlauben mittlerweile gleichgeschlechtliche Ehen:

In June 2012, the American branch of Conservative Judaism formally approved same-sex marriage ceremonies in a 13-0 vote.[16] The British Masorti Movement voted to allow its rabbis to conduct same-sex marriages in 2014.

https://en.wikipedia.org/wiki/Conservative_Judaism_and_sexual_orientation

Das Liberale Judentum (aka Progressives Judentum, Reformjudentum) in Nordamerika hat ebenfalls kein Problem mit Homosexualität:

The Reform Judaism movement, the largest branch of Judaism in North America, has rejected the traditional view of Jewish Law on homosexuality and bisexuality.

https://en.wikipedia.org/wiki/Jewish_views_on_homosexuality

Der jüdische Staat Israel hat noch nie Homosexuelle aktiv verfolgt oder sie unmenschlich behandelt. Es gilt seit 2001 ein Antidiskriminierungsgesetz. Das einzige im Nahen Osten. Im Judentum gibt es Strömungen, die mit Homosexualität kein Problem haben, andere sehen es als Sünde. Genauso wie vorehelichen Verkehr. Da das Judentum keine wirkliche "Höllenvorstellung" hat, wurden Homosexuelle in der Religion auch nie so entmenschlicht wie im Christentum und im Islam. Juden gehen davon aus, dass jeder Mensch sündigt. Es wird aber niemand dafür nach dem Tod gequält.

https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/h/hoelle-im-judentum

Die Haltung im konservativem Christentum gründet sich überhaupt erst in dieser Hinsicht auf betreffende Teile des Mosaischen Gesetzes, welches den Juden sehr wichtig ist. Von daher beantwortet sich diese Frage eigentlich von allein und ich denke, dass auch die Haltung des Islam sich darauf begründet - egal ob dies nun zugestanden wird oder nicht.

Davon abgesehen bezog ich mich hiermit nur auf die Schriften an sich. Wie man persönlich damit umgeht, kann trotzdem davon stark abweichen. Ich bin beispielsweise Christ und habe kein Problem mit Personen die nicht dem Bild entsprechen wollen, welches beispielsweise in der Bibel dahingehend vermittelt wird.

Juden gehen damit liberal um, wir sehen es auch in Israel.