Wie sollten wir uns Menschen von wissenschaftlicher und biologischer Sicht paaren?
Also ich habe gehört Gesellschaft. Religionen und Kulturen waren immer darin bestrebt das ein Mann und eine Frau eine Familie gründen.
Dadurch ernsteht , ein wachsende sich entwickelte Bevölkerung, ( kurz gesagt monogan)
Aber ist das wirklich unsere Natur? Grundsätzlich gefällt mir das Monogane Modell am besten, ich finde Kinder brauchen Vater und Mutter, aber leider sehe ich das oft egal wie verknallt man ist auch nach 10 Jahren ist die lust bestimmt bei 95 Prozent heraus.
Aber gleichzeitig nehme ich unsere über sexualisierte Kultur auch ganz kritisch.
Deswegen meine Frage wie sollen wir uns denn laut Natur genau Fortpflanzen , sollte man Menschen die im Dschungel aufwachsen als Beispiel nehmen? Funktioniert ihr Modell?
11 Antworten
"im Dschungel" meint wohl eher, "wir haben keine Ahnung, was da vorgeht".
Tatsächlich leben isolierte Völker, auf die wir auch heutzutage treffen, meist monogam.
Rein psychologisch und vereinfacht gesagt, durchlaufen wir in der späten Adoleszenz bis im frühen Erwachsenenalter eine polygame Phase. Sozusagen um einen Match zu finden. Ansonsten neigen Menschen eher dazu, sich an genau eine:n Partner:in zu binden. Neigen dazu, das heißt nicht, dass es so sein muss. Einige Menschen sind und bleiben ihr Leben lang polyamourös. Im mittleren Erwachsenenalter kann noch einmal eine polygame Geistesphase folgen. Das muss nicht ausgelebt werden, zum "Ausleben" später noch mehr.
Kulturen (und da subsumiere ich hier einmal auch Religionen) neigen dazu, Beziehungen für Menschen aufzubauen, die bei Arbeitsteilung und bei Nachwuchs, aber auch im Greisenalter, dafür sorgen, dass alle Betroffenen immer gut versorgt sind. Unsere monogame, europäische Kultur ist da nur eine Ausprägung und bedingt natürlich auch unsere Sicht auf andere Kulturen. Indigene Völker kennen bspw. eine optionale Polygamie, wissen dann aber auch, wie das geregelt ist, dass alle weiterhin gut versorgt sind (emotional, gesundheitlich und von der Ernährung). Ein i. d. R. polygamer Mann hat dann besondere Verpflichtungen. (Auch sexuelle, was dem Hören-Sagen nach auch sexuell anstrengend oder übermäßig erschöpfend sein kann und zusätzlich zur wirtschaftlichen Versorgen/Arbeit zu erfolgen hat. Also auf Dauer nicht das "sexuelle Paradies".) Andere Völker kennen ein extremes Matriarchat mit Männerhäusern und die Männer werden nur für eine Phase ins Haus geholt. Die Kinder werden dann von den Müttern und Tanten gemeinschaftlich erzogen und bewegen sich relativ frei im ganzen Dorf. Die Männer haben hier allgemeine Versorgungsverpflichtungen. Auch ein interessantes Modell. Und alle auch mal ganz anders als unter uns Europäern.
Und was nehmen wir uns jetzt als Beispiel? Die ganze Welt! Es gibt für den Menschen an sich keine Verpflichtung zur Fortpflanzung. Wie du dein Leben organisierst, s. d. es dir auf Dauer gut geht, ist deine Sache. Helfen mag ein monogames Partner:innen-Verhältnis, da vmtl. der Großteil von uns darauf geprägt ist und es kulturell einfach ist. Aber Menschen sind Menschen und was eine genetische oder evolutionäre Vorprägung ist, überschreiben wir durch unseren Intellekt locker. Ergo, kann auch jede andere Form für Dich gut sein. Sorry.
Dabei besteht auch keine Verpflichtung, alles Auszuleben. Häufig ist es besser, nicht jeden (sexuellen) Impuls zu folgen und mit etwas Abstand das noch einmal zu reflektieren. Der ist der glückliche Mensch, der für sich seinen Weg gefunden hat, nicht der Mensch, der alles und jedes immer und überall ausprobiert hat. In der Regel.
Also ich habe gehört Gesellschaft. Religionen und Kulturen waren immer darin bestrebt das ein Mann und eine Frau eine Familie gründen.
Naja, zur Steinzeit war es wohl so, das es zwar Paare gab, aber nicht unbedingt Monogam gelebt wurde, es gab regelmäßig Fruchtbarkeitsfeste, heute würde man wohl Swingerparty dazu sagen, und auch so stand es jedem jederzeit frei mit jedem der auch will Sex zu haben.
Damals lebten die Menschen allerdings auch in eher kleinen Gemeinschaften, wo sich auch jeder um die Kinder des anderen mit gekümmert hat. Deswegen war es nicht so wichtig, wer nun wirklich der Vater eines Kindes war.
Aber gleichzeitig nehme ich unsere über sexualisierte Kultur auch ganz kritisch.
Ich sehe vor allem darin ein Problem, das heutzutage um Sex so ein Wirbel gemacht wird, und es immer mehr extreme gibt.
Meiner Meinung nach haben es in der modernen Zeit die Hippies am besten gemacht.
Dezimierter. Mittlerweile gibt es 8,3 Mrd Menschen, die sich immer mehr ausbreiten und die Natur zerstören.
Aus biologischer Sicht gibt es nur eine Möglichkeit. Mann und Frau haben Sex.
Anders ausgedrückt: Die Paarung ist das einfachste.
Interessant wird es, wenn es um Versorgung und Erziehung geht.
Da hat sich gezeigt, dass stabile Verhältnisse mit männlichen und weiblichen Bezugspersonen die besten Ergebnisse bringen.
Weiter haben sich soziale Hilfestellungen für Familien mit Kindern als stabilisierende Elemente ebenfalls bewährt.
Zu Homo Paaren ist die Datenlage sehr dünn. Zudem ist da mindestens eine Person kein leiblicher Elternteil, was Studien zusätzlich problematisch macht.
Bei Alleinerziehenden hingegen ist die Datenlage eindeutig. Schulische Leistungen, beruflicher Erfolg, Drogenkonsum oder Straffälligkeit. Überall gibt es eindeutige Ergebnisse.
Die Kinder alleinerziehender Mütter oder Väter sind in der Regel tatsächlich besser in der Schule, beruflich erfolgreicher und werden seltener straffällig.
Nein, das stimmt nicht, du fantasierst dir da etwas zusammen ... die Kinder Alleinerziehender sind z.B. in der Schule tatsächlich besser.
Fortpflanzen und ein Leben lang zusammen leben sind 2 unterschiedliche Dinge. Fortpflanzung selbst ist nur ein reiner Akt, der heute sogar maschinell erfolgen könnte, mit anderen Worten, eine Frau bräuchte einfach nur eine Möglichkeit an einen Samen zu kommen und wumms schwanger. Mann nicht mehr nötig. Einen Partner zu finden mit dem man sein Leben lang eine Verbindung hat, das geht weit über das Familie Gründen hinaus. Dahinter stehen ganz andere Prozesse als wenn man eine Familie um des kinderkriegen Willen gründet.
Man hört und liest oft, wir bleiben nur wegen der Kinder zusammen. Eine Partnerschaft oder Ehe die ohne Kinderwunsch geschlossen wird, die hat ganz andere Dynamiken und Ankerpunkte
Mein Partner hat eine Tochter aus erster Ehe. Die Ehe hat nicht gehalten. Ich lernte ihn nach der Scheidung kennen. Ich bin mit ihm jetzt 20 Jahre zusammen und damit länger als seine Ehe je gehalten hat. Ich selber wollte nie Kinder haben. Wir haben ganz andere Themen, gemeinsame Interessen. Wir ergänzen uns. Auch wir haben mal Streit. Aber das ist äußerst selten, weil die Dinge die uns verbinden sich nicht nur auf Kinder beschränkt sind.
Hast du dazu mal eine Quelle, das die Kinder von Hetero Paaren "besser" sind, als die von Homo Paaren?