Wie seid ihr mit 5en und 6en in der Schule umgegangen?

11 Antworten

Seltsamerweise haben mich solch schlechte Noten als solche nicht negativ beeinflusst. Negativ und angsterzeugend waren für mich nur die Reaktionen, die diese Noten zu Hause auslösten. Die immer darauf hinaus liefen, dass ich nichts sei und nichts könne. DAS war das Negative daran.

Zu besseren Leistungen haben sie mich ebenfalls nicht motiviert. Was ich nicht lernen wollte, was mich nicht interessierte, das lernte ich nicht. Das war sozusagen passiver Widerstand.

Diese Haltung änderte sich erst, als ich nach einem Jahr Praktikum (schulfrei juhu) eine Ausbildung zur Kinderpflegerin machte. Da war ich dann plötzlich Klassenbeste und zwar aus dem Grund, weil ich endlich das Gefühl hatte, einzig für mich und nicht für die Ansprüche, die an mich gerichtet waren, zu lernen.

Ich würde diese Verhaltensweise in meinen jüngeren Jahren übringens nicht zur Nachahmung empfehlen! ;-)

Für mich wäre das schon schlimm. Dann wäre ich eben von mir selbst enttäuscht da ich es ja auch besser gekonnt hätte. Also schlimm ist es für mich halt weil ich eher so im 1er 2er Bereich liege und da ist ne 5 schon kacke.

War mir egal. Die einzige 5, die sporadisch im Zeugnis auftauchte (je nach Lehrer reichte es manchmal auch für ne 4) war in Sport. Und da konnte ich mich bei den Eltern immer elegant herausreden: „Ich lerne ja für die Schule, aber in dem Mistfach kann man nichts lernen. Die anderen Fächer sind nicht so schlecht!" 😂


Jeshua30 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 14:03

In Sport reicht normalerweise pure Anwesenheit und mitmachen für eine 4!

0

Ich hatte so viele 5en und 6en gesammelt (In der Hauptschule sowie Schule für Behinderte). Einmal konnte mein gesamtes Zeugnis nicht benotet werden, weil ich so oft (unentschuldigt) gefehlt habe. (Hab von der 1. Klasse an quasi mehrmals wöchentlich gefehlt.)

Aber das war mir alles egal. Meine Noten waren mir wirklich ... vollkommen schnuppe. Hab ich geweint? Ja. Weil meine Noten schlecht waren? Nein. Weil meine Lehrerin mit mir schimpfte und meinte, es könne so nicht weitergehen? Ja. ich bin nun einmal empfindsam.

Jedoch nicht, weil es mich persönlich juckte. Weil es mich persönlich traurig machte. Ich hätte auch auf ein Gymnasium gehen können, nur 1en schreiben können, immer anwesend sein können und ich wäre heute trotzdem genau da, wo ich jetzt bin.

Mich hatte sowas nie motiviert, nein. Es war mir schon immer egal. Eine 5, eine 6, das sagte nichts aus. Weshalb sollte es mich interessieren, wenn ich eine 5 oder 6 habe? Frau Tristenbacher (Ausgedachter Name), vielleicht juckt's mich nicht, dass ich eine 6 in Mathe, eine 6 in Sport, eine 5 in Biologie, eine 5 in Ethik etc. pp. habe, weil ich mich nicht für diese Themen interessiere?

Meine Interessen - meine Passionen - haben sich niemals bzw. nur sehr, sehr selten mit den Themen überschnitten, welche wir in der Schule durchnahmen.

Keine Ahnung, wie ich es besser erklären soll, aber was interessiert es mich, wenn ich schlecht in Mathematik bin etc., wenn ich Mathematik nicht mag? Mathematik interessiert mich nicht. Ich will auch nicht gut darin sein, Gitarre zu spielen oder im Badminton. Weil es mich nicht interessiert.

Ich hab keinen Willen, mich in etwas zu verbessern, für das ich nicht brenne. Und ich kann mich auch nicht in etwas verbessern, für das ich nicht brenne.

Das ist etwas, was sehr wenige Leute wirklich verstehen können ... verstehen wollen.

Und schlussendlich sind es eh nur Zahlen. Schwarze Zahlen auf einem weißen Papier, von irgendwelchen Erwachsenen, die denken, mit ihren Zahlen über die Zukunft ihrer Schüler bestimmen zu können, die denken, mit ihren Zahlen steht und fällt alles.


Jeshua30 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 14:05

Gut gesprochen.

1

in den KLassen acht und neun hatte es bei mir 5er nur so gehagelt. Mathe, Latein und ähem...Englisch. Pubertät halt. Depressiv bin ich deswegen aber nicht geworden. Ich war immer recht optimistisch, so gerade noch die Kurve zu kriegen.

Nein, es hat mich nicht dazu gebracht, regelmäßiger meine Hausaufgaben zu machen oder mehr zu lernen. Es hat mich dazu gebracht, erfolgreicher zu mogeln.

Meine Eltern waren alles andere als begeistert und beschworen das Leben unter der Brücke für mich herauf. Allerdings wegen der 5 in Englisch, auf dem Zwischenzeugnis in der 9.Klasse, hätten sie mich, glaube ich, am liebsten gefoltert und danach zur Adoption freigegeben, Mein Mutter war Engländern, mein Vater Chef der Übersetzerabteilung der Ford Werke, Au weih au weih, da war was los..... Meine Mutter - ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen - beschloss dann, mir Nachhilfe zu geben, aber ich trotzte. Pubertät. Zudem hatte sie, fand ich, einen komischen Akzent, dabei sprach sie das Queen´s English. wie sie es nannte. Sie fand, dass die Aussprache meiner Englischlehrerin schlecht sei.

Sie hat diesen Nachhilfeunterricht dann aber bald wieder aufgegeben.

in der 9.Klasse hatte ich 5 Fünfer auf dem Zwischenzeugnis und bekam dann von meinen erzürnten Eltern in Mathe und Latein Nachhilfe. Die Nachhilfe in Latein hatte viel gebracht, weil mein Nachhilfelehrer, der zugleich mein Cousin war, mir das geschickte MOgeln beibrachte. Zack, steigerte ich mich auf 3 und behielt die Note auch. In Englisch wurde ich auch besser, da meine Eltern darauf achteten, dass ich Vokabeln lernte. Die anderen beiden 5er waren Nebenfächer und ich konnte mich auf 4 hochsteigern. Nur in Mathe blieb ich bis zur 12, Klasse fest auf einer 5. Verstanden hatte ich alles, aber mich unterwegs immer verrechnet. 5 plus 6 = 13...das konnte dann nicht gut gehen. In der entscheidenden 13 nahmen wir ein Gebiet in Mathe durch, wo man eigentlich nur noch im Zahlenraum bis 10 rechnen musste. Das konnte ich!

Immerhin bin ich nie hängen geblieben und ab der 12 war ich sogar gut in Englisch. Pubertät endete und ich begann mich für die Sprache meiner mütterlichen Ahnen zu interessieren. Außerdem war die Englischlehrerin der Klassen 12 und 13 auch meine Deutschlehrerin und in Deutsch war ich immer Schulbeste. Sie benotete mich daher auch in Englisch viel gnädiger. Rosenthaleffekt, nennt man das in der psych. Fachsprache. Kann man googlen.


Dreamdrummer  05.09.2024, 13:56

Bei mir war immer Sport das Problemfach. Aber da konnte ich mich bei den Eltern immer elegant herausreden: „Ich lerne ja für die Schule, aber in dem Mistfach kann man nichts lernen. Die anderen Fächer sind nicht so schlecht!" 😂

0