Wie sehen Anwälte und Notare die Nutzung von KI im Jurastudium? Hättet ihr euch das auch gerne gewünscht?

8 Antworten

Was ich bislang von KI im rechtlichen Bereich gesehen habe, überzeugt nicht. Ich persönlich habe auch noch nie KI in diesem Bereich genutzt, da du dich auch nicht darauf verlassen darfst. Was wenn die KI sagt, dass XY in § XY steht, das aber nicht stimmt und du es selbst ohne Weiteres hättest nachlesen können? Dann sind deine Entscheidungen oder Schriftsätze einfach falsch und ggf. bist du dafür haftbar. Gerade Normen nicht nachzulesen und hierbei auf KI zu vertrauen ist für mich schon grob fahrlässig.

KI wird auch eingesetzt um längere Gerichtsentscheidungen zusammenzufassen. Aber auch hier gilt das oben Gesagte. Auf die KI-Zusammenfassung zu vertrauen ist ja fast noch schlimmer als nur die Leitsätze zu lesen und nicht die Entscheidungsgründe.

Aus meiner Erfahrung bezüglich KI Antworten zum Thema Steuerrecht (Jura hab ich nicht studiert) ist die KI noch sehr weit davon entfernt, vernünftige und rechtssichere Antworten zu geben. Der Abstand ist so groß, dass ich denke, dass KI niemals fundiertes menschliches Rechtswissen ersetzen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2018 abgeschlosse Ausbildung zum Finanzwirt

Ich hätte mir das definitiv gewünscht, da ich denke, dass die KI sich bald (!) zuverlässig fürs Lernen des Stoffs eignen wird.

Momentan ist das aber aus meiner Sicht noch nicht der Fall. Die KI bringt momentan noch sehr oft Sachen/Begriffe durcheinander, was man aber nicht unbedingt merkt, wenn man als Student noch nicht mit dem Stoff vertraut ist. Das ist natürlich dann sehr gefährlich, wenn man die Antworten der KI dann nicht hinreichend überprüft.

Auch ist die KI für die Falllösung noch nicht geeignet und beherrscht Gutachten- bzw. Urteilsstil nicht immer gut. Das ist aber fürs Studium sehr wichtig.

Oder seht ihr mögliche Risiken, wenn KI so mächtig wird, dass sie es jedem einfacher macht, rechtliche Schritte einzuleiten oder gegen jemanden vorzugehen?

Das Problem sehe ich jetzt nicht unbedingt. Wenn mehr Leute zu ihrem Recht kommen, freut mich das sogar.

Ich fürchte aber, dass Anwälte (oder Gerichte) in der Zukunft KI verwenden könnten, ohne die Antworten näher zu überprüfen, was zu größeren Problemen führen könnte.

Wie schätzen ihr die Zukunft des Rechtsmarktes mit KI ein?

Ich will ehrlich sein: Ich habe keine Ahnung. Die Zukunft ist zu ungewiss, als dass man das abschätzen könnte.

Ich hab maln Bot gefragt wie es wäre wenn man das Analyse- Datenbank system nutzen würde für Rechtsfragen. Der bot gab Sinngemäß aus, dass es ähnliche wie bei einfachen Ärztlichen Fragen durchaus als Vorberatung mega nützlich wäre und auch gut umzusetzen wäre.

Bei schwierigen und spezifischeren Fragen bzw Fällen müsste der bot natürlich auf einen Anwalt verweisen, da er die Komplexität nicht hinbekommen würde zb aufgrund der Empathie oder ähnlichem.

Es gab zb in glaube Spanien? die Idee bots für Polizeianrufe zu nutzen um ,,wichtige,, Hilferufe besser zu filtern. Ja Fazit Frauen die mit häuslicher Gewalt konfrontriert waren wurden nicht mehr als ,,wichtig,, erfasst vom bot, deshalb entfernte man es direkt wieder. Dasselbe wäre ein Problem bei Anwaltsfragen am ende.

Man muss halt auch verstehen was diese bots eig wirklich sind.

Sehr gute Analysesysteme die aber durch die eigene Datenbank beschränkt sind.

Also während meines Studiums konnte ich tatsächlich alles mögliche abfragen aber ganz schwer rechtliches! So weit ist die KI leider nicht.

Ich selbst bin nicht die Generation, die du hier ansprichst. Aber vom logischen her denke ich schon, dass es einiges erleichtert. Man spart sich viel mehr Zeit und Mühe. Lernen und verstehen muss man es letztendlich ja trotzdem ;-)

Zum Thema KI und generell Markt- nicht unbedingt der Rechtsmarkt: Die KI kann bald alles was ein Steuerberater kann, deswegen werben diese auch ganze Zeit. Schon gefährlich.