Wie schlimm findet ihr die Bezeichnung „Rotzgöre“ bzw. „Rotzlöffel“?

Den Ausdruck "Rotzgöre" finde ich, der Situation entsprechend und wenn diese es erfordert, angemessen und "gar nicht schlimm", habe diesen Ausdruck aber als sehr freundlicher und zugewandter Mensch in den letzten Jahren nur ein einziges Mal verwendet, als sich ein junges Mädchen im Teenageralter mir gegenüber denn auch wirklich als Rotzgöre verhalten hat! Im Allgemeinen und auch im Besonderen greife ich nicht zu solchen Bezeichnungen, aber in diesem Fall schien es mir voll angebracht, weil eine sachliche Diskussion und ein zugängliches Gespräch auf Augenhöhe mit ihr aufgrund ihres impertinenten Auftretens nicht zustande kam!

Ich finde es doch eine ziemlich heftige Beschimpfung, bei dem sich ein Kind schon Gedanken machen sollte, ob es sich nicht ziemlich daneben benommen hat - vorausgesetzt natürlich, die Beschimpfung wird gezielt vergeben und nicht mit dem Giesskannenprinzip.

Heute, finde ich, sollte man aber öfters mal den Eltern eins an die Löffel geben. Man kann kein Museum und keine Ausstellung mehr besuchen, ohne dass schreiende und rennende Kinder alle Gäste verärgern (dabei rennen sie vermutlich die Schilder um, auf denen steht: "Schreien und Rennen verboten! Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich!").

Anstatt dass Kindern allen eine Freude machen und uns mit Hoffnung in die Zukunft blicken lassen, sind sie zum öffentlichen Ärgernis geworden.

Ich hoffe, dass es in diesem Punkt bald ein gesellschaftliches Umdenken gibt.

Krieg ist "schlimm." Völkermord in Gaza ist "schlimm". Der Umstand, dass Norddeutschland noch zu meinen Lebzeiten absäuft und der Planet kurz darauf steril sein wird wie die Venus - das ist "schlimm".

Die Kinderchen heutzutage folgen lieber Kim Kardashian als Greta Thunberg. Und das ist ganz besonders "schlimm".

Das sind so Sprüche der älteren Generation, die sich über "das heutige Verhalten der jungen Generation" ärgern.

Der Ausdruck ist antiquiert und kann mit den Beleidigungen heutiger Zeit nicht konkurrieren.

Früher waren die Menschen mehr Respekt den Eltern, oder Grosseltern gegenüber gewöhnt.

Die Kraftausdrücke von heute kennen die Älteren zum Teil gar nicht.

Deshalb würde ich mich über den Ausdruck gar nicht so aufregen.

🔘 Weder noch...

...da es doch sehr vom Kontext und der Betonung abhängt. Sagt man es flapsig daher, schnauzt man jemanden brastig an oder handelt es sich in dem Moment gar um eine Selbstbeschreibung, weil man über die eine Kindheit nachdenkt - davon erzählt?