Wie passt Lukas 19,27 zu Jesu Botschaft der Liebe und Vergebung?

9 Antworten

Wie lässt sich dieser Vers in Einklang mit der friedlichen Botschaft des Neuen Testaments bringen?

Gar nicht.

Es gehört ja auch nicht zur Botschaft des NT, sondern ist die Forderung des Königs im Gleichnis, dessen historisches Vorbild Herodes Archelaos gewesen sein dürfte, der für eine solche Forderung von Kaiser Augustus abgesetzt und verbannt wurde.

Das eine ist der Weg zum ewigen Leben aus Glaube und das andere ist das Gericht!

Der Weg der Nachfolge geht nur über Nächsten und sogar Feindesliebe aber die Ewigkeit kommt nicht ohne das Gericht und im Gericht handelt Gott durch Jesus und nicht, dass Menschen wie wir wo allzuoft ein Mörder darunter ist,

sodass man lange und auch heute meist ohne Reue darüber (was ginge einen die eigene Gemeinschaft in der Vergangenheit an) im Namen Gottes tötete, richten würden!


Hans3269 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 11:04

Ich dachte Jesus ist gott ?

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Johannesvd  23.07.2024, 11:51
@Hans3269

Dies glauben einige ja, ich verstehe es nicht denn die Bibel enthält die Lehre und darin ist alles so bezeugt wie ich es hier wiedergegeben habe!

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Lukas 19, 27:

"Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder."

... ist aus einem Gleichnis. Eine fiktive Geschichte wo auf mehreren Ebenen jeder was lehrreiches für sich mitnehmen kann, wenn man mag.

Dieses Gleichnis von den zehn Talenten zeigt eigentlich das es auf das Christsein übertragen bedeutet, das es Konsequenzen hat wenn man Gott nicht in seinem Leben haben will.

In anderen Stellen nannte es Jesus "verloren sein" - z.B. Johannes 3, 16 - oder in einem anderen Gleichnis "wirft ihn in die äußerste Finsternis" (Mt 22, 13).

Das sind also lieb gemeinte Warnungen wenn man sich vom Lebensgeber abwendet, das dies keine schöne Option wäre, doch der Weg zur Umkehr ist immer offen - siehe das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder den guten Hirten der das verlorene Schaf sucht etc.

Liebe Grüße - B.

Es passt zu unserer menschlichen (ambivalenten) Natur - und der Jude Jeschua von Nazareth war ein Mensch. Liebe hat immer - v.a. in den (Hoch)Religionen einen (auf)fordernden und zugleich befehlenden Charakter. Ein Merkmal, das v.a. in der Gewalt an Anders- oder Nichtgläubigen fast schon pathologisch zum Vorschein kommt (Beispiel: Inquisition).


Johannesvd  23.07.2024, 09:40

Das stimmt nicht gefordert mag die Liebe werden aber natürlich nicht befohlen, dann hätte man auch keine Liebe anzubieten sondern nur eine Schein davon.

Was du beschreibst ist in der Welt normal, wenn man nicht gewisse Forderungen erfüllt vermag sogar die Familie die Liebe zu entziehen!

Gott dagegen liebt alle, aber er hasst die Sünde und hat Gerechtigkeit geschaffen unabhängig von Ansehen.

Jeder wird durch seine Worte gerichtet werden.

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IlanRoman  23.07.2024, 09:45
@Johannesvd

Mit Verlaub, ich weise eine völlig andere Perspektive als Du auf. Was Du beschreibt ist die Sichtweise einer Glaubensdissoziation.....

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Johannesvd  23.07.2024, 09:56
@IlanRoman

Du must nur mal ernsthaft betrachten wie und anhand von was Gerechtigkeit in der Bibel bezeugt wird, soetwas findet sich sonst nicht in der Welt!

Dabei wird Gerechtigkeit zum Überwiegende Teil mit Barmherzigkeit und Güte verbunden, daraus weiss Gott Gerechtigkeit für uns zu schaffen!

Dass viele überhaupt keinen neutralen Zugang einnehmen und selbst prüfen suchen sondern gerne jede Anklage wiederholen, dies gibt es auch.

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IlanRoman  23.07.2024, 10:03
@Johannesvd

Die sog. Bibel lieber Christ, ist ´zunächst in seinem Lehr-, Glaubens- und Traditionsbildern von Juden und an Juden gerichtet - davon ist heute kaum noch etwas "übrig".

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Schau:

Im Gleichnis von den anvertrauten Talenten in Lukas 19 fordert ein König zum Töten seiner Feinde auf.
Zitat (Lutherbibel 1912):
„Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir.“
Unterschiedliche Übersetzungen wählen für den Akt der Hinrichtung unterschiedliche Begriffe. Neuere Übertragungen nutzen z. T. weniger drastische Bezeichnungen. Die Einheitsübersetzung Lk 19,27 EU spricht beispielsweise von „macht sie vor meinen Augen nieder“. Weitere Varianten sind „tötet sie vor meinen Augen“ (Neues Leben); „Sie sollen vor meinen Augen hingerichtet werden!“ (Hoffnung für alle) oder „erschlagt sie vor mir“ (Revidierte Elberfelder).
Nach Ansicht des Bibelwissenschaftlers Joachim Jeremias meinte Jesus mit dem mordlüsternen König sich selbst[17]
„Der Kaufmann wird bei Matthäus allegorisch auf Christus, seine Reise auf die Himmelfahrt, seine erfolgende Rückkehr auf die Parusie gedeutet, die den Einen den Zugang zum messianischen Freudenmahl, den Anderen die Verstoßung in die äußerste Finsternis bringt. Noch weiter auf dem Wege der Allegorisierung geht die Lukasfassung: der Kaufmann wird zum König, das ganze Gleichnis zur Ankündigung und Begründung des Aufschubs der Parusie.“
Der Bibelwissenschaftler Joachim Gnilka deutet diese Stelle dagegen nicht als Selbstaussage Jesu:[18]
„In der lukanischen Version des Gleichnisses von den anvertrauten Geldern dürfte eine Anspielung auf Archelaos vorliegen. Man vermutet, daß in der hier eingeflochtenen Episode vom Thronanwärter […] und von der grausamen Rache des neuerkannten Königs bei seiner Rückkehr (Lk 19,12–27 EU) eine Reminiszenz auf die Vorgänge der Bestellung des Archelaos zum Ethnarchen im Jahr 4 v. Chr. vorliegt.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt_in_der_Bibel#Das_Verh%C3%A4ltnis_des_biblischen_Jesus_zur_Gewalt


EngelbertDolfus  23.07.2024, 09:17

Woher weißt du eigentlich so viel über das Christentum und den Islam? Bist du Theologe?

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