Wie motiviere ich meinen azubi?
Guten Tag
Mein azubi(Elektriker) versucht sich vor jeder Kleinigkeit zu drücken und nimmt sich einen krankenschein ,wenn es ernst wird. Er hat immens Angst vor der Gesellenprüfung obwohl er schulisch gut ist .
Ich war auch kein leichter azubi und habe mir vorgenommen ihn durch zu Boxen. Ganz egal wie faul er ist
7 Antworten
Ich finde es toll, dass du danach fragst, wie du den Azubi motivieren kannst! Spricht dafür, dass du an die Ausbildung junger Menschen mit der richtigen Grundhaltung rangehst :).
Bei Fehlverhalten von Mitarbeitenden ist es meiner Ansicht nach der beste Ansatz, wenn Vorgesetzte (oder eben Ausbildungsverantwortliche) mit folgender Frage einsteigen: "Was brauchst du, damit [unerwünschtes Verhalten] nicht mehr vorkommt?". In einem ruhigen Moment, unter vier Augen, in einem geschützten Raum (also nicht irgendwo, wo Dritte mithören können).
Mit dieser Frage erreichst du im besten Fall, dass er sich öffnet, dir berichtet, was zu dem Verhalten führt und eben auch direkt angeregt wird, lösungs- und nicht problemorientiert zu denken. Auch drängt ihn diese Frage eben nicht in eine Verteidigungsposition, sondern eröffnet ihm die Möglichkeit, seine Wünsche zu äußern.
Und auf Basis der Antwort könnt ihr dann gemeinsam überlegen, was realistisch machbar wäre.
Übrigens, es gibt von der Agentur für Arbeit auch sehr viele Angebote zur Unterstützung während der Ausbildung unter dem Stichpunkt "Assistierte Ausbildung" oder kurz "AsA". Hier die Website der Agentur dazu: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/assistierte-ausbildung-betriebe
Sprich ihn darauf an, das es so nicht funktionieren wird. Und sag ihm auch direkt, das sich die Wege sonst ggf. trennen werden.
Rede Klartext. Zeige Verständnis für seine Angst, aber mach ihm klar, dass Weglaufen keine Lösung ist und alles nur verschlimmert.
Behandle ihn nicht von oben herab, aber bleibe "hart" und sachlich, was das Berufliche angeht. Die Frage "WILLST du diese Ausbildung überhaupt machen? WILLST du später überhaupt in diesem Beruf arbeiten?" kann Klarheit schaffen. Auf beiden Seiten.
Wenn er bleiben will, frag nach, was du tun könntest, damit es einfacher für ihn wird. Biete an, dass er bei Bedarf um "Auszeiten", Nachhilfe oder Besprechungen bitten kann statt sich gleich krankschreiben zu lassen.
Wenn er aber keinerlei Motivation hat (gute Noten sind kein Gegenbeweis), stell ihn vor die Wahl: die ungeliebte Ausbildung mit Anstand und Würde beenden oder sich etwas anderes suchen. Ggf. auch mit deiner Unterstützung (positives Arbeitszeugnis, gutes Wort bei kollegen aus anderen Branchen oder bei seinen Eltern, wenn die ihm sehr viel Druck machen).
So wie sich deine Frage liest, willst du ja nur das Beste für deinen Azubi. Das ist super.
Ich würde mit ihm das Gespräch suchen und ihm dabei zeigen, dass du ihm nur helfen willst. Vielleicht erfährst du dabei ja was sein Problem ist und kannst ihm somit besser helfen.
Falls er minderjährig ist und in dem Gespräch nicht kooperiert, würde ich mal mit seinen Eltern reden.
Wenn er mit Angst kämpft, könnte er unter Prüfungsangst leiden. Das ist eine Angststörung, die Behandlung erfordert und nicht mal eben durch mit ihm reden bezwungen werden kann. Von eurer Seite aus wäre es sehr wichtig, dass ihr euch Zeit nehmt und ihm die Möglichkeit gebt, das oft zu üben und mit ihm über seine Ängste zu sprechen.
So einfach ist es nicht sich von einem Azubi zu trennen.. also rechtlich gesehen.