Kann eine Ausbildung 3,5 Jahre dauern?
Kann eine Ausbildung zum Industriekaufmann auch 3,5 Jahre dauern oder ist es geregelt dass es nur max. 3 Jahre sind?
Wenn es 3,5 sind, was sollte der Ausbilder/Betrieb den Auszubildenden "anbieten", dass es fair ist?
Und was hat der Ausbilder/das Unternehmen davon (Vorteile)?
Was hat der Azubi für Vorteile/Nachteile?(evntl. mit Bezug auf Frage 2)
Danke
3 Antworten
Ja, ein paar Ausbildungen habe eine Ausbildungszeit von 3,5 Jahren.
Das wird dann als das vierte Ausbildungsjahr gerechnet.
https://planet-beruf.de/schuelerinnen/berufe-finden/a-z/ausbildungsberufe-i/industriekaufmann-frau
Hier solltest du alles finden.
Also meines Wissens, ist die Regelausbildungszeit für den Industriekaufmann 3 Jahre und ich glaube eigentlich auch nicht, dass man das "einfach so" verlängern kann. Solltest du deine Abschlussprüfung nicht bestehen, dann wird die Ausbildung entsprechend verlängert bis zur nächsten Abschlussprüfung (also ca. 6 Monate später).
Für den Arbeitgeber wäre es natürlich ein Vorteil, die Ausbildung zu verlängern, da er so länger eine "günstige" Arbeitskraft hat.
Für den Arbeitgeber wäre es natürlich ein Vorteil, die Ausbildung zu verlängern, da er so länger eine "günstige" Arbeitskraft hat.
Ein frisch ausgelernter Geselle ist für einen Arbeitgeber billiger als ein Auszubildender. Der Azubi erfordert einen zur Ausbildung fähigen Mitarbeiter, der während der Zeit seine eigenen Arbeiten nicht oder nur eingeschränkt erledigen kann. Die Ausbildungsvergütung ist nur ein kleiner Teil der tatsächlich für das Unternehmen anfallenden Kosten.
Kann eine Ausbildung 3,5 Jahre dauern?
Ja, sie dauert 3,5 Jahre, aber es gibt immer die Möglichkeit einer Lehrzeitverkürzung um rund 6 Monate.
Ausbildungsverkürzung durch vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung (§ 45 BBiG)
Diese Möglichkeit kommt erst gegen Mitte deiner Ausbildungszeit, in der Regel nach der Zwischenprüfung, in Frage. Wenn deine Leistungen überdurchschnittlich sind, kannst du bei der zuständigen Stelle einen schriftlichen Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung stellen. Den Antrag stellst du alleine. Allerdings müssen sowohl dein Ausbildungsbetrieb als auch die Berufsschule deine guten Leistungen bestätigen und die vorzeitige Zulassung befürworten.
Nach den Empfehlungen des schon erwähnten Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung liegen überdurchschnittliche Leistungen vor,
wenn der Notendurchschnitt des letzten Berufsschulzeugnis in den prüfungsrelevanten Fächern besser als 2,49 ist und
deine praktische Ausbildungsleistung von deinem Betrieb als überdurchschnittlich bzw. besser als 2,49 bewertet wird.
Wirst du vorzeitig zur Prüfung zugelassen, ist eine Änderung der Ausbildungszeit in deinem Ausbildungsvertrag nicht erforderlich. Wenn du die Prüfung bestanden hast, endet auch deine Ausbildung vorzeitig mit der Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses durch den Prüfungsausschuss (§ 21 BBiG).
Bei 3 Jahren kann man es ja ber auch verkürzen auf 2,5 oder nicht?
Soweit ich weiß, ja du hättest dann etwa im Januar/Februar deine Abschlussprüfung statt im Juni/Juli. Du kannst unter bestimmten Umständen auch bereits mit dem 2. Lehrjahr beginnen, aber ich denke mal dafür fehlen dir die Voraussetzungen (wie z.b. 2 Jahre Wirtschaftsschule vor Beginn der Ausbildung), denn sonst wüsstest du das.
Wenn du mit Wirtschaftsschule die höhere Handelsschule (Fachabi-Wirtschaft/Verwaltung (Schul.) meinst, diesen werde ich höchstwahrscheinlich bekommen.
Dann solltest du mal mit deinem zukünftigen Arbeitgeber sprechen bzw. dich in deiner Schule informieren. Ein Kumpel von mir war nach der Schule 2 Jahre auf der Wirtschaftsschule. Das berechtigte ihn, das erste Lehrjahr zum Groß und Außenhandelskaufmann zu überspringen.
Die Wirtschaftsschule war eine rein berufsvorbereitende Schule. Nach dem Abschluss hatte er kein Fachabitur.
Danke. Sollte die Vergütung dann höher sein?
Was habe ich für Vorteile oder Nachteile?