Wie lange dauert es, den Führerschein zu bekommen, wenn man richtig durchzieht, aber noch nie am Steuer gesessen hat?

4 Antworten

Dass dir das wahnsinnig früh einfällt, merkste selbst oder ;)

In einem Intensivkurs, in dem du über 3-4 Wochen Mo-Fr quasi nichts anderes machst als Fahrschule, geht das. Manche Fahrschulen bieten das in den Ferien an; kostet was extra und die begrenzten Plätze sind oft einige Monate im Voraus ausgebucht. Und man muss die Antragsunterlagen beim Amt i.d.R. schon 1-2 Monate vor Kursbeginn abgegeben haben, damit sie rechtzeitig für die Prüfungen bearbeitet sind.

Im normalen Alltag einer kleinen Fahrschule mit 1x Theorieunterricht pro Woche brauchst du allein 4 Monate, bis du mit der Theorie durch bist (14 Wochen für die Unterrichte und 2 Wochen später die Theorieprüfung). Danach kannst du mit wöchentlich einer doppelten Fahrstunde rechnen, was bei einem halbwegs lernfähigen Fahrschüler mit 12 Pflichtstunden und 20 normalen Übungsstunden (also insges. 16 Doppelstunden) ebenfalls nochmal 4 Monate dauert. In Summe also 8 Monate.

Wenn du natürlich durch Prüfungsversuche durchfällst und dann jedes Mal 2 Wochen warten musst bevor du einen neuen Versuch starten darfst, und/oder statt 20 mal eben 40 Übungsfahrstunden brauchst, dauert es entsprechend länger. Beides ist heutzutage keine Seltenheit mehr.

Unterm Strich also:

Was schätzt ihr, ist es bis zum 15. September machbar?

Realistischerweise nein.

habe aber bisher leider keine Ahnung von Autos bzw. vom Fahren.

Ich sag's mal so: Es gibt Leute, die haben zwar noch nie ein Auto selbst gefahren, aber sind die Jahre(!) vorher ständig bei anderen im Auto mitgefahren und haben dabei aus dem Fenster geschaut und den Verkehr beobachtet. Dadurch kennen sie die meisten Schilder, die meisten Verkehrsregeln, die meisten Verkehrssituationen und die meisten Gefahrenpotentiale immerhin schonmal vom Angucken. Das macht's einem als Fahrschüler sehr viel leichter, einfach weil alles nicht komplett neu ist.

Und es gibt Leute, die haben in den Jahren vor der Fahrschule auch als Mitfahrer im Auto nur aufs Handy gestarrt, nie den Verkehr beobachtet und sehen gefühlt im Theorieunterricht das allererste Mal im Leben ein Verkehrsschild. Denen man gefühlt erklären muss, was dieses Ding mit roter, gelber und grüner Lampe ist, das am einigen Kreuzungen steht. Die haben es natürlich sehr viel schwerer.

Noch schwerer wird es, wenn man nicht in der Lage ist sich mal 45 min am Stück auf das zu konzentrieren, was man gerade macht: Fahren und dem Fahrlehrer zuzuhören. Wenn man da nebenbei ständig drüber nachdenkt ob man gerade eine Whatsappnachricht bekommen haben könnte oder auf TikTok was verpasst, hört man halt dem Fahrlehrer nicht zu, lernt nichts und braucht dreimal so lange.

Es ist krass, wie viele Fahrstunden Fahrschüler heutzutage brauchen, aber daran sind sie selbst schuld.

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Ich war damals eines der wenigen Dorfkinder, die nie auf dem Feldweg geübt hatten oder so. Ich saß in der 1. Fahrstunde das allererste Mal im Leben auf dem Fahrersitz eines Kraftfahrzeuges. Alles, was ich hatte waren einige Zigtausend Kilometer als Mitfahrer, bei denen ich fleißig mitgeraten habe was für Unfug die anderen Fahrer jetzt wohl wieder treiben werden. Ergebnis: Theorieprüfung im 1. Anlauf bestanden, neben den Sonderfahrstunden 15 nomale Übungsstunden, Praxisprüfung im 1. Anlauf bestanden. Mit Handschalter, versteht sich.

Es geht mit wenigen Fahrstunden, auch ohne Übung. Aber nicht mal eben so.

Es kommt darauf an, was für Möglichkeiten deine Fahrschule anbietet. Wenn du nur einmal pro Woche zum Unterricht gehen hast, zieht es sich eine Weile. Es gibt aber auch Fahrschulen, die etwas mehr Gas geben. Du musst natürlich dann immer hingehen, da jede Theoriestunde Pflicht ist, selbst wenn du nebenher selbst lernst.

In der Praxis gibt es auch einige Pflichtstunden. Da brauchst du – selbst wenn du mehrmals die Woche fahren kannst – mindestens zwei Wochen (eher vier), wobei die Fahrschule natürlich auch Termine frei haben muss, damit das so schnell klappt.

Und dann kommt es natürlich auch darauf an, wie lernfähig du bist bzw. wie schnell du zur Theorieprüfung zugelassen wirst. Dasselbe gilt für die Praxis: eventuell brauchst du mehr Fahrstunden als geplant, dann kann das gerne mal ein paar Wochen länger dauern.

Ich denke, wenn du eine Fahrschule findest, bei der du alles in kürzester Zeit machen kannst, könntest du es in einem Monat schaffen. Das ist halt sehr viel anstrengender und vielleicht auch teurer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beschäftige mich gerne mit der StVO

Das wird in den meisten Fahrschulen echt schwierig werden.
Ist aber von deiner Fahrschule abhängig:

  • Wie oft sie Theorie anbieten
  • ob du schon mit der Praxis anfangen kannst, ohne die Theorie fertig zu haben
  • wie oft in der Woche du Fahrstunden nehmen kannst

In einer normalen Fahrschule mit 1-2x die Woche Theorie und danach 2x die Woche fahren, wird das schwierig.

Es gibt aber spezielle Ferienfahrschulen, Crashkurse …

Dies ist aber meist teurer und ich vermute, dass man sich dafür schon eher anmelden muss. Allein die Anträge fürs Amt brauchen Zeit.

Zweieinhalb Monate sind, wenn man wirklich komplett bei Null anfängt, wahrscheinlich ziemlich knapp bemessen.