Wie könnte ein Atheist Blaise Pascal in einem Dialog herausfordern und seine Zweifel an der pascalschen Wette ausdrücken(Ob Lösung oder keine Lösung )?

5 Antworten

Moderator: Herzlich willkommen zur Talkshow! Wir haben einen überzeugten Atheisten und Blaise Pascal hier. Atheist, warum lebst du ohne Gott?

Atheist: Die Welt lässt sich rational erklären, ohne auf übernatürliche Entitäten zurückzugreifen. Glaube ist für mich nicht notwendig.

Moderator: Blaise Pascal, warum setzt du im Zweifel auf Gott?

Pascal: Das Leben ist unsicher, und die Konsequenzen des Glaubens oder Unglaubens sind bedeutend. Es ist rational, auf Gott zu setzen, um möglichen Nutzen zu erlangen.

Atheist: Aber das ist doch keine rationale Basis! Das klingt nach Angst und Unsicherheit.

Pascal: Unsicherheit ist der Kern menschlichen Lebens. Die rationale Wahl ist, auf Gott zu vertrauen und die Chance auf spirituelle Erfüllung zu nutzen.

Moderator: Spannende Perspektiven, lassen Sie uns vertiefen. Atheist, wie sehen Sie die Möglichkeit, dass es mehr im Leben gibt als das Materielle?

Atheist: Es geht nicht darum, ob mehr existiert, sondern darum, dass wir uns auf nachprüfbare Fakten stützen sollten. Glaube an Übernatürliches bietet keine überzeugenden Beweise.

Moderator: Pascal, wie reagieren Sie darauf? Ist der Glaube nicht subjektiv und schwer zu beweisen?

Pascal: Natürlich, der Glaube ist persönlich. Aber in der Unsicherheit des Lebens ist die Suche nach höherer Bedeutung rational. Die Erfahrung des Göttlichen kann tiefe Zufriedenheit und Sinn vermitteln.

Atheist: Aber basiert das nicht auf Emotionen und nicht auf Logik? Das könnte genauso gut eine menschliche Konstruktion sein.

Moderator: Interessante Frage. Blaise, wie würden Sie auf den Einwand reagieren, dass der Glaube auf emotionalem Bedürfnis basiert?

Pascal: Emotionen sind ein Teil des menschlichen Daseins. Aber die Pascal’sche Wette berücksichtigt die Konsequenzen. Selbst wenn der Glaube auf Emotionen beruht, bietet er einen sinnvollen Lebensweg und eine mögliche Verbindung zum Transzendenten.

(Keine Lösung der Argumentation)


KnoedelKrieger7 
Beitragsersteller
 24.01.2024, 12:20

Vielen Dank ist es möglich einen Dialog mit Lösung zu schreiben?

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quix0209  24.01.2024, 12:31
@KnoedelKrieger7

Atheist: Blaise Pascal, wie kannst du so sicher sein, dass es Gott gibt? Die pascalsche Wette scheint mir zu einfach.

Pascal: Ich verstehe deine Zweifel, aber bedenke, dass die Entscheidung für Gott eine rationalere Wette ist. Der Gewinn ist unendlich.

Atheist: Aber es gibt so viele verschiedene Glaubensrichtungen. Warum ausgerechnet deine?

Pascal: Meine Wette bezieht sich auf den Gott des Christentums, und ich glaube, die Suche nach Wahrheit führt letztlich zu dieser göttlichen Existenz.

Atheist: Und was ist mit einem Leben ohne Gott? Kann das nicht genauso erfüllend sein?

Pascal: Sicher, aber die möglichen Konsequenzen eines Lebens ohne Gott könnten am Ende unvorstellbar sein.

Atheist: Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass der Glaube an sich persönliche Entscheidungen sind. Man sollte die Freiheit haben, seinen eigenen Weg zu wählen.

Pascal: Das klingt nach einem vernünftigen Kompromiss. Wir können unsere unterschiedlichen Überzeugungen respektieren, solange wir die Freiheit des Glaubens wahren.

Atheist: Einverstanden. Lass uns die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen akzeptieren.

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Ein Atheist könnte Blaise Pascal in einem Dialog herausfordern, indem er argumentiert, dass die Annahme, dass man nichts verliert, indem man an Gott glaubt, zu einfach ist. Er könnte betonen, dass die pascalsche Wette die Vielfalt der Gotteskonzeptionen und die Unsicherheit darüber, welcher Glaube der "richtige" ist, nicht ausreichend berücksichtigt.


Die Argumente würden wohl in die Richtung gehen, dass es mehrere tausend Götter gibt und die Wahrscheinlichkeit, den richtigen zu wählen, selbst wenn es ihn denn gäbe, dennoch sehr gering wäre.

Zudem ist der Glaube an einen Gott sehr teuer, da jede Antwort, die scheinbar durch eine religiöse Schrift einem Gläubigen präsentiert wird, diesen Gläubigen davon abhält, diese Antwort zu überprüfen und ggfs. Nachforschungen für eine eigene Antwort anzustellen. Sämtliches Streben nach Erkenntnis in den Fragen, auf die eine Religion Antworten verspricht, wird durch Indoktrination im Keim erstickt. Und wenn man sich die dicke der Bücher so anschaut, die als heilige Schriften gelten, dann wird sehr viel im Keim erstickt... ein sehr großer Verlust also...

Desweiteren ist die Annahme, dass ein Gott den Glauben an ihn fordert, sehr abstrus. Es betont die Egozentrik eines Gottes. Das würde automatisch dazu führen, dass das Paradies mit vielen Menschen geflutet wird, die man vielleicht gar nicht um sich haben möchte. Das Versprechen des Paradieses scheitert an der tatsächlichen Erwartung, die an eben dieses gestellt wird. Wenn ein Gott für das Paradies zwischen einem anarchischen Atheisten und einem bibeltreuen Inquisitor wählen müsste, dann wirds schwierig ;-)

Die Wette ist am Ende des Lebens schon gelaufen, jeder schmiedet sein eigenes Paradies. Und das über sein Leben hinweg. Danach ist dann schluss...

Man könnte argumentieren, dass so ein berechnender, ja fast schon utilitaristischer Glaube, von einem allmächtigen Gott durchschaut werden würde.

1) Pascal argumentiert mit dem Erwartungswert, also einer statistischen Größe. Nun ist es aber höchst unseriös, aus einer Statistik Ergebnisse für einen Einzelfall abzuleiten.

2) Bei der Ermittlung des Erwartungswertes unterstellt Pascal, dass die Existenz Gottes ziemlich wahrscheinlich ist, er glaubt ja selber daran. Im Lichte heutiger Erkennisse ist es jedoch höchst unwahrscheinlich, dass ausgerechnet jener Gott, an den Pascal glaubt, der einzige unter tausenden von Göttern ist, die sich die Menschheit bislang so ausgedacht hat.

3) Wenn man annimmt, dass es höchstwahrscheinlich keinen "einzigen und wahren Gott" gibt, und ebenso, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass es eine leibliche Auferstehung und ein Weiterleben in irgendeinem Paradies gibt, sieht der Erwartungswert plötzlich ganz anders aus. Dann ist der Erwartungswert, ein schönes Leben ohne religiöse Diktate, Unterdrückungen und Ausbeutungen zu leben, deutlich höher als der Erwartungswert, durch religiöse Unterwerfung ein Leben im Paradies erlangen zu können.