Wie kann mein Cousin deutsch lernen?

16 Antworten

Schade, daß die Mutter er versäumt hat den Kleinen zweisprachig aufwachsen zu lassen, das wäre das Einfachste für ihn gewesen. Aber es ist auch jetzt noch nicht zu spät.

Im Kindergarten meines Enkels sind seit etwa drei Jahren auch viele Migrantenkinder und es ist erstaunlich, wie schnell sie sich eingelebt haben und inzwischen schon die deutsche Sprache beherrschen. Kinder lernen von Gleichaltrigen besser als von Erwachsenen denn sie haben einen "besseren Draht" zu einander, sind freier im Umgang untereinander und lernen so, im wahrsten Sinn des Wortes, spielerisch die Sprache.

Vielleicht ist Dein Cousin etwas schüchtern und braucht einfach mehr Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen aber wenn er sich erstmal akklimatisiert hat wird er Spaß daran finden sich mit den anderen Kindern zu unterhalten.


Saitama01 
Beitragsersteller
 02.02.2019, 08:37

Danke ❤

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Ja klar hat er Chancen, ein Kumpel von mir ist erst seit 3 Jahren in Deutschland und er kann fließend Deutsch (Syrischer Flüchtling). Rede du am besten mit ihm Deutsch und dann wird es mit der Zeit, auch wenn er in die Schule kommt, durch Hobbys,Freunde etc.

Geduld und dann wird das. Meine Eltern reden auch eher kein Deutsch mit mir. Trotzdem kann ich Deutsch Aktzentfrei sprechen:)) Sabr

Im Alter von 4 Jahren hat man noch die besten Chancen, die Sprache des Landes zu lernen, in dem man lebt. Vermutlich sind es nur vorübergehende Anfangsschwierigkeiten.

Ich finde es gut, wenn du auch mit deinem Cousin deutsch sprichst. Das Argument deiner Tante finde ich überhaupt nicht stichhaltig. Alle Kinder werden nahezu ohne Sprachkenntnisse geboren, was aber die Eltern und anderen Mitmenschen nicht davon abhält, mit ihnen zu reden. Nur so kann man doch eine Sprache lernen.

Es gibt dahingehend verschiedene Meinungen. Die einen sind der Meinung das ein Kind von Beginn an die Landessprache (zusätzlich) lernen muss. Die anderen sind der Meinung das es sinnvoller ist wenn ein Kind erst mal die daheim gesprochene Hauptsprache erlernt um einen Grundstock an Sprache zu errichten.

Wie soll ein Kind denn "daheim" die Landessprache erlernen, wenn die Eltern bzw. das direkte tägliche soziale Umfeld diese Sprache nicht oder nur unzureichend beherrscht? Es hat durchaus einen Vorteil wenn erst mal eine Sprache gelernt wird bevor eine weitere Sprache erlernt wird. Sonst besteht die Möglichkeit das das Kind beide Sprachen nur unzureichend erlernt (eben im Rahmen der Möglichkeiten des sozialen Umfeldes) und somit dann zweisprachig verbale Lücken hat.

Es kommt nicht selten vor das erst ab Kindergartenstart die "neue Sprache", die Landessprache, nach und nach erlernt wird. Das Kind hat dann die Möglikeit auf dem Grundstock der daheim gesprochenen Sprache aufzubauen.


Rockige  02.02.2019, 11:22

Edit: Ich würde Abstand halten von Alleingängen.

Als Mutter würde ich mich übergangen fühlen wenn jemand anderes eigenständig mit meinem Nachwuchs sonstwas macht - ohne es mit mir vorher abgesprochen zu haben, ohne mein Einverständnis eingeholt zu haben.

Grade im Bereich der Förderung, egal ob sprachlicher Natur oder aus einem anderen Bereich, ist es wichtig das das Elternhaus mitzieht/ mitziehen kann. Nur wenn die Förderung von allen Beteiligten gleichermaßen gewollt wird/ umgesetzt werden kann wird gelingt es auch umfassend.

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Goodnight  02.02.2019, 14:12
@Rockige

Ach bitte, du kannst andern nicht vorschreiben in welcher Sprache sie mit deinem Kind zu reden haben. Oder deine Kinder von anderen Menschen so abschotten, dass sie nur das lernen was und wie du es erlaubst.

Angenommen du als Mutter bist völlig falsch mit deinen Ansichten. Was für ein Drama für die Kinder, wenn sie nichts Intelligentes von anderen Menschen annehmen dürfen.

Sekten agieren so, Mütter sollten das nicht auch so machen.

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Rockige  02.02.2019, 15:04
@Goodnight

Ich fürchte das du mich evtl falsch verstanden hast - oder ich habe mich zu ungenau ausgedrückt.

  • Mit welcher Sprache/ mit welchen Sprachen ein Kind daheim aufwächst liegt in erster Instanz bei den Eltern

+ Ist es ein bilingualer Haushalt, liegt es bei den Eltern ob sie daheim in der einen oder in der anderen Sprache miteinander kommunizieren. Oder ob sie das Kind zweisprachig erziehen von Beginn an.

+ sind es Einwanderer aus einem anderssprachigen Land, dann haben die Eltern erst mal selbst die Hürde zu meistern die Landessprache zu lernen. Sind sie dazu nicht in der Lage (aus welchen Gründen auch immer) dann werden sie ihrem Kind daheim unmöglich (oder nur rudimentär) die Landessprache beibringen können.

++ Daheim muss aber mit dem Kind kommuniziert werden, das Kind muss ja überhaupt erst mal eine Sprache erlernen um sich mit den Eltern verständigen zu können. In dem Fall bleibt dann erst mal eben nur die Landessprache der Eltern.

+ Ist es (beispielsweise) ein türkischer Haushalt, beide Eltern sprechen sowohl Türkisch als auch Deutsch, bewegen sich in beiden Sprachen sicher, dann gehen hier die persönlichen Meinungen und somit der Umgang mit der Sprache daheim auseinander. Die eine Familie erzieht direkt von Beginn an zweisprachig. Die andere Familie möchte dem Kind erst mal die eine Sprache vermitteln und dann später (sobald sich das Kind recht sicher in dieser Sprache ausdrücken kann) die andere Sprache beibringen.

Es kommt nicht selten vor das der Nachwuchs von anderssprachigen Familien erst ab Kindergartenalter mehr und mehr mit der Landessprache konfrontiert wird. Dies also erst ab Kindergartenalter beginnt zu lernen (idR so ab dem dritten Lebensjahr). Wenn dann die Eltern mitziehen, es also unterstützen, ist es der wünschenswerte Idealfall (bei manchen Familien ists aber eben so das die Eltern selbst noch mit dem Erlernen der Sprache zu kämpfen haben, oder schlicht desinteressiert sind - leider).

Im schlimmsten Fall erlernt ein Kind lediglich einen Sprachenmix. Aus beiden Kulturen/ Sprachen einen Teil. Da besteht dann das Risiko das es später Probleme im Schulalltag und im Sozialleben hat.

Wie auch immer. Als Außenstehender oder als "nicht im gleichen Haushalt lebender" Verwandter ist es leicht zu (ver)urteilen. Da ist es auch leicht zu sagen "Wir machen das jetzt einfach so und so". Letztlich muss das aber mit den Eltern des Kindes abgesprochen werden, eine Einigung muss stattfinden. Denn nur dann können die Eltern daheim dieses Lernprogramm auch durchführen. Nur dann fühlen sie sich nicht übergangen. Nur dann ist das Vorhaben "Dem Kind die Landessprache beibringen" auch wirklich erfolgreich.

Es bringt dem Kind herzlich wenig wenn es "nur" außerhalb des Elternhauses mit der Landessprache konfrontiert wird, ein paar Mal pro Woche für wenige Stunden. Ja, vielleicht bleibt ein bisschen hängen - aber wieviel?

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