Wie kann man Oxalsäure in Lebensmitteln neutralisieren?

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Ich glaube nicht, daß Du das meinst, was Du schreibst.

In Zusammenhang mit Säuren heitßt „Neutralisieren“ bekanntlich, einen Wasser­stoff durch ein Metall auszu­tauschen; das erreicht man durch Zugabe von Basen wie Natron. Wenn Du also Oxal­säure bzw. ein oxal­saures Lebens­mittel mit Genug Natron behandelst, dann wird die Oxal­säure tatsächlich neutrali­siert, genauer gesagt in Natrium­oxalat umgewandelt.

Natriumoxalat ist plusminus genauso gesundheitsschädlich wie Oxal­säure, deshalb vermute ich, daß Du eigentlich etwas anderes meinst.

Solltest Du meinen, daß Du Oxalsäure irgendwie entfernen oder in etwas Harm­loses um­wandeln willst, dann muß ich Dich ent­täuschen: Das geht nicht mit realisti­schem Auf­wand und ohne Neben­wirkungen (wie Geschmacks­verlust). Rhabarber­kuchen ohne Oxalsäure macht man am besten ohne Rhabarber (z.B. mit Limetten).

Im übrigen, sooo fürcherlich giftig ist das Zeug auch nicht. Chronisch Nieren­kranke sollten drum einen Bogen machen, aber gesunde Menschen verkraften das Oxalat meist ganz gut. Vergiß nicht, daß alle Nahrungs­mittel in irgendeinem Ausmaß giftig sind — Panik und Hysterie helfen da nicht weiter. Und lecker isser!


HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 01.07.2012, 16:16

Ich meinte schon neutralisieren in dem Sinne, dass ein Salz erzeugt wird, das dann mit dem Wasser weggossen wird.

Ich weiß, dass ich für eine letale Dosis 100kg Rhabarber am Stück essen müsste. Es geht ja nicht nur um Nierensteine, die ja wiederum durch die enthaltene Zitronensäure verhindert werden. Was ist mit Kalziummangel? Der Volksmund glaubt, das Kalzium würde schnurstracks aus den Knochen und Zähnen gelöst und man hat sofort oder später Osteoporose und Zahnausfall. Ich meine aber, dass sich der Kalziumentzug auf zellulärer Ebene abspielt und wir gar nicht wissen - sondern nur aus Erfahrung abschätzen können - inwiefern hier in Elektrolytkreisläufe und neuronale Funktion eingegriffen wird.

indiachinacook  01.07.2012, 16:29
@HerrDeWorde

Ausschwemmen ist auch keine Lösung. Oxalsäure selbst ist nämlich sehr gut wasse­rlöslich, und läßt sich daher genauso gut (oder genauso schlecht) aus­schwem­men wie ihr Salz.

Ein Mol Oxalsäure klaut Dir schlimmstenfalls ein Mol Calcium. Das läßt sich verkraften, IMHO. Gibt ja genug Calcium­quellem. Da ist es tendenziell pro­blemati­scher, wo das Calcium hinterher auftaucht, z.B. in der Niere. :-((

HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 02.07.2012, 08:56
@indiachinacook

Die Angabe von Mol bringt mich auf eine Anschlussfrage: Reagieren alle "Schadstoffe" nur durch direkten 1:1-Verbrauch oder gibt es auch eine Art Katalysatoren, die auch in kleinen Mengen große Reaktionen anfachen? Ich denke hierbei nicht an Medikamente und Gifte, wo mg genügen, um zu heilen oder zu töten.

Wirf auch mal einen Blick auf die nachfolgende Frage:

http://www.gutefrage.net/frage/ist-die-angst-vor-acrylamid-uebertrieben

HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 02.07.2012, 09:39
@HerrDeWorde

Sorry, irgendein Vollpfosten fand die Frage nach Beweisen in Hinblick auf Menschen und meine Gegentheorie wohl nicht angemessen und hat sie gelöscht. So funktioniert Wissenschaft eigentlich nicht, auch nicht in einer autoritären Diktatur oder unter der Fuchtel der Inquisition.

indiachinacook  02.07.2012, 11:31
@HerrDeWorde

Ja, da gibt es alle Spielarten. Die vom quantitativen Standpunkt aus harmlosesten Gfte sind die 1:1 (oder meinetwegen 1:2, das macht auch keinen Unterschied) wirksamen. Die entfernen dem Körper einfach irgendein Material.

Viele Gifte wirken 1:1, ber auf Enzyme; das ist natürlich schlimm, weil es im Körper viel weniger Enzym- als Substratmoleküle hat. Solche Schadstoffe bezeichnet man auch als Katalysatorgifte. Sehr kleine Mengen davon können bereits ausreichen, ein Enzym körperweit zu blockieren und damit eine bestimmte biochemische Reaktion zum Erliegen zu bringen.

Manche Moleküle greifen auch die DNA an und führen zu Mutationen doer Lesefehlern bei der nächsten Mitose. Der Körper hat zwar Mechanismen, mit diesem Problem umzugehen, aber die sind nicht perfekt. Im schlimmsten Fall bekommst Du Krebs. Das Bizarre daran ist, daß Du den Krebs einem einzigen Molekül des Schadstoffes verdankst; dieses eine Molekül hat den Kern einer Zelle angegriffen, die dann mutiert ist, nicht bekämpft wurde und schließlich zum Krebs ausgewachsen ist.

Deshalb sagt man oft, daß es bei krebserregenden Materialien keine ungefährliche Dosis gibt; jede Menge kann töten, aber die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung steigt eben mit der Dosis (bei einem konventionellen Gift geht das deterministischer zu: 100 mg Blausäure sind fast sicher tödlich, 1 mg fast sihcer symptomfrei).

Kaiser Natron neutralisiert alle Säuren


HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 01.07.2012, 14:32

Kaiser-Vertreter?

Im Neutralisieren bin ich schon Spitze, schmeckt dann leider auch neutral. Also nehme ich weniger und frage mich, welche Säure dann drin bleibt ...

Bei Rhabarber die Haut abziehen, da ist die meiste Oxalsäure drin. Nach einem bestimmten Datum, wo der Gehalt an Oxalsäure ansteigt, nicht mehr verwenden.


HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 01.07.2012, 14:30

Das Datum soll der 20. Juni sein. Allerdings gibt es auch da frische und unalte Triebe, die unterschiedlich lang anreichern konnten.

Und nun habe ich gelesen, dass die industrielle Ernte bis in den August hinein geht. Wird da die Gesundheit mit Füßen getreten?

ja und einfach etwas in Wassser legen und dann das Wasser weg OS ist wasserlöslich ! LG


HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 01.07.2012, 14:32

Danke! Aber das macht man doch immer so, dass man die Stiele wässert und wäscht - allein um den Schneckenkot abzubekommen. Warum dann so ein Getue?

Alexuwe  01.07.2012, 14:33
@HerrDeWorde

nicht abwaschen , einlegen ca 30 min ist was anderes wie waschen

HerrDeWorde 
Beitragsersteller
 01.07.2012, 14:37
@Alexuwe

Okay. Man legt ja oft sogar über Nacht ein (außer bei Verwendung als Gemüse), aber dann wird meist der "Saft" weiterverwendet. Den kippe ich dann wohl lieber weg und nehme nur den, der später bei Hitze auskocht.

Alexuwe  01.07.2012, 14:42
@HerrDeWorde

genau wenn du Kompott machst , verkochst du den Saft kein Problem nur den rohen Saft , WASSER _ SAFT , würde ich nicht verwenden

ich kenne es vom Wein machen muss aber erst nachschauen ob normal oder Löschkalk dazu genommen wird.Aber erst morgen.

LG Sikas


sikas  03.07.2012, 13:58

Habe es gefunden nur nicht die Dosierung jedenfalls muss erst entsafttet werden und daraus wird die Oxalsäure ausgelöst.Dazu braucht man Kalzium Karbonat was kohlensaurer Kalk ist.Kalzium Karbonat bekommt man in der Apotheke und da bekommt man fast sich auch was zur Dosierung Nach einigen Stunden hat der Kalk die Säure dann gebunden und sie sinkt nach unten.Dann am besten per Schlauch absaugen das der Satz drin bleibt.