Wie kann man mit dem Chef auf Augenhöhe sein, obwohl er das letzte Wort hat und ich seine Anweisungen durchführen muss, *?

7 Antworten

Kurz und knapp:

Wenn Du freigestelltes Betriebsratsmitglied bist.

Ich bin seit vielen Jahren freigestellte Betriebsratsvorsitzende, auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung und diese ist bei mir nicht weisungsbefugt. Ich entscheide ohne den AG, wie ich meine Aufgaben erledige.

Ansonsten kannst Du Deine Meinung äußern wenn Du mit Anweisungen nicht einverstanden bist und hoffen, Gehör zu finden (falls Deine Argumente gut sind)

Das kann mit steigendem Alter und Berufserfahrung kommen. Aus welch seltsamen Gründen auch immer gefallen sich so manche Arbeitnehmer in der Rolle eines leidenden Bittstellers.

Der Chef ist zwar grundsätzlich derjenige, der das letzte Wort hat, denn andernfalls wäre er es nicht, aber es gibt durchaus sehr gute Chefs, die denselben nicht herauskehren. Da ist es durchaus möglich, ungewöhnliche Ideen zur Diskussion zu stellen und mitunter nimmt der Chef solche sogar an.

Der Chef befiehlt: Manche mögen das; sie brauchen klare Anweisungen und arbeiten diese stur nach Regelwerk ab. Das ist in einigen Branchen auch durchaus gut, nur eben nicht in allen.


Jarra002 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 16:55

Empfiehlt es sich, eine hartnäckige Diskussion zu führen, wenn man seine Idee unbedingt durchsetzen will, auch wenn der Chef sich dagegen "wehrt"?

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sumpfbub  08.07.2024, 17:04
@Jarra002

Es kommt auf das Thema an. Nehmen wir an, Du möchtest, dass das neue Firmendesign in gelb gehalten ist und der Chef bevorzugt rot: Dann musst Du schon valide Gründe bringen, warum das Gelb besser ist. "Es gefällt mir besser." ist da nicht ausreichend.

Wenn Du dem Chef erklärst, dass die Kollegen ein erhöhtes Unfallrisiko haben, wenn sie ohne entsprechende Schutzvorrichtungen bestimmte Werkzeuge bedienen und er diese aus Kostengründen ablehnt, dann ist es allemal angeraten, die Diskussion intensiv zu führen. Da kann es dann auch mal gesetzliche Zwänge geben, denen der Chef folgen muss, ob er will oder nicht.

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Wer sagt denn, dass man auf Augenhöhe sein soll?

Normalerweise ist es eine deutliche Hierarchie, aus den von Dir genannten Gründen. Schließlich ist er für ALLES verantwortlich, hat vielleicht die Firma gegründet, die Idee dazu gehabt, sein Geld investiert, trägt das Risiko usw.

Nur in bestimmten Teams gibt es eine "flache Hierarchie", dennoch ist ein Chef immer noch Chef! In solchen Teams sind die Mitarbeiter immer überrascht, wenn der Chef dann doch mal seine Macht ausspielen muss.

Durch Akzeptanz seiner Autorität.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin kein Jurist und gebe keine Rechtsberatung.

Ein wirklich guter Chef hört sich Gegenargumente an. Jedenfalls ab einer bestimmten Führungsebene. Und es ist durchaus üblich das diese Argumente in seine Entscheidung einfließen. Entscheiden muss er dann selber, dafür bekommt er ja mehr Geld.