Wie kann man den ÖPNV noch attraktiver machen?

13 Antworten

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Fahrzeuge kann niemand einfach ersetzen. Neue Strecken werden hier seit Jahren gezogen. Das Sternnetz bekommt, soweit es geht mittig Querverbindungen.

Die Geschichte mit der Pünktlichkeit.

  • Junior bekam gestern Nacht eine Ansage von der Aufsicht. Warte bitte an der Havelstrasse. im Hänger war ein gesuchter Verbrecher, stellte sich dann raus. Damit war er zwanzig Minuten Später am leeren Anschlussplatz. Musste später umlegen (also eher wenden) um dann wieder am Nachtanschluss zu sein.
  • Dann kann man die Fahrgäste mal fragen, wann eine Strab/Bus/Bahn kommt. Eine Antwort ist Glücksache...Aber die sind unpünktlich.
  • Oder ein Zug wird ausgesetzt. Nebenan auf dem selben Bst. wartet der ICE. Was durchgesagt und angezeigt wird. Aber unsere Handynutzer haben Kopfhörer auf (ich auch aber als MP3Player) dadurch hab ich gesehen das was los ist. Auch das die Zugbindung nicht gestempelt aufgehoben werden muss. Und saß 2 min später. Am Bahnsteigausgang stnaden eine Reihe Service und Sicherheitskräfte. Die wussten das Mal wieder 80 % nicht zugehört hatten. Mussten dazu noch mindestens 3 aus dem Zug holen.....Gefahren sind wir erst 20 min später.

Was machbar wäre das sämtlichen Nahverkehr verstaatlichen wird.

Dann bekommen die Fahrer vom Gesetzt nur 10 h zwischen 2 Diensten. Alle anderen Haben minimal 11h und die haben hinter sich keine Fahrgäste. Die Stunden die sie fahren. Das beides wird derzeit auch immer wieder bestreikt.

Ein Monatsdienstplan. Die rosanen Tage sind alles Dienstzettel, dafür erfährt man max. 3 Tage vorher was man wann fährt. die Wendezeiten sind so knapp wer da mal länger muss, fährt erst später los.

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Dass da viele die eigentlich Anfangen weglaufen, sollte nachvollziehbar sein. Oft kommt dazu der Lohn.

Bei uns, muss man einen Vertrag von 2 Jahren unterschreiben, wenn man die Quereinsteigerausbildung beginnt.

 - (Deutschland, Bahn, Zug)

Da gibt es viele Optionen. Nicht alle sind immer überall möglich oder sinnvoll, einige sind mancherorts auch schon Standard, aber ich liste mal einige auf:

Fahrkarten müssten einheitlich in allen Verkehrsmitteln gelten. In vielen Regionen ist das zwar bereits seit langer Zeit Standard, aber es gibt noch immer etliche Gegenden, in denen für Bus und Bahn unterschiedliche Fahrkarten benötigt werden. Teilweise gelten sogar vollkommen voneinander unabhängige Haustarife einzelner Verkehrsunternehmen, die die Nutzung des ÖPNV insbesondere für Gelegenheitsfahrgäste verkomplizieren und Fahrten mit Umsteig überproportional teuer machen. Auch die Erweiterung des bundesweiten Eisenbahntarifes auf den Anschlussverkehr vor Ort wäre dabei drigend nötig.

Gerade in den letzten zwei Jahren hat sich gezeigt, dass viele der klassischen Fahrkartenmodelle für Teilzeit-Pendler nicht sinnvoll nutzbar sind. Hier wären flexiblere Fahrkartenmodelle wie z.B. sogenannte "10er-Tageskarten" (10 Tageskarten für eine Strecke, die innerhalb von 30 Tagen eingelöst werden können) eine mögliche Alternative.

In Sätdten müsste an diversen Ampelanlagen eine konsequente ÖPNV-Bevorrechtigung fest zur Verkehrsplanung gehören. Damit könnte man effektiv Fahrzeiten verkürzen und eine bessere Pünktlichkeit erreichen.

Die Ausstattung von Fahrzeugen und Haltestellen muss verbessert werden. Das ist zwar nicht der entscheidende Punkt, der die Leute zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt, aber er ist ein Teil der Attraktivitätssteigerung. So sollte eigentlich jedes neuangeschaffte Fahrzeug - egal ob auf Schienen oder auf der Straße - grundsätzlich über WLAN-Hotspots und USB-Buchsen verfügen. Bestehende Fahrzeuge müsste man Stück für Stück nachrüsten. Auch an Bahnhöfen oder größeren Busanlagen sollten Hotspots Standard sein.

Auch bei der Fahrgastinformation gibt es Nachholbedarf, da insbesondere viele kleinere Verkehrsunternehmen keine aktuellen Verspätungsdaten zu ihren Fahrten liefern. Eine auf Echtzeitdaten basierende Routenplanung mit automatischer Einbeziehung von Alternativen ist so oft nicht möglich. Generell müssten auch alle neubeschafften Busse oder Züge angemessene Fahrgastinformationssysteme mit Anschlussinformationen bieten, auch wenn letzteres aufgrund der fehlenden Echtzeitdaten oftmals problematisch wäre.

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Sieht man sich konkret den Bereich des Fahplanangebotes an, erkennt man schnell, dass es in vielen (insbesondere den ländlichen) Regionen an adäquaten Lösungen für vergleichsweise niedriges Verkehrsaufkommen fehlt.

So könnten in vielen Gegenden besonders konzipierte Schnellbuslinien einen Ersatz für weggefallene Kleinbahnstrecken darstellen. Im Gegensatz zu bestehenden Linien würden diese dann viele Haltestellen auslassen und pro Ort maximal ein bis zweimal anhalten, wodurch sich eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und damit eine attraktivere Fahrplangestaltung als bei einfachen Linien ergibt.

Zudem müsste man stärker auf Bedarfsverkehre zu Schwachlastzeiten setzen. Viele Kreise setzen schon auf Anrufsammeltaxen und ähnliche Systeme, auch in den regulären ÖPNV integrierte On-Demand-Verkehre etablieren sich in letzter Zeit immer mehr, da sie eine gute Schnittstelle zwischen Linien- und Individualverkehr bieten.

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Im Bereich der Eisenbahninfrasteuktur müssten in erster Linie die Trassen leistungs- und widerstandfähiger gemacht werden.

Dazu gehört einerseits der Ausbau der Zweiglesigkeit auf Neben- und Ausweichstrecken oder zumindest die Errichtung zusätzlicher Begegnungsstellen als auch die Ausrüstung von Ausweichstrecken mit Oberleitungen, um auf unvorhergesehene Ereignisse besser und flexibler reagieren zu können.

Auf der anderen Seite sollte man Stück für Stück immer mehr Bahnübergänge im Rahmen von ohnehin durchzuführenden Bauarbeiten durch Unter- oder Überführungen ersetzen, was letztlich für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer von Vorteil ist.

Dazu bedarf es dringend einer grundlegenden Modernisierungswelle in der Stellwerkstechnik, teilweise wird der Verkehr noch durch über 100 Jahre alte Stellwerke abgewickelt. Für diese gibt es kaum noch Ersatzteile und die Personalschulung wird immer schwieriger. Mit neuen, digitalrn Stellwerken und einheitlicher europäischer Zugsicherungstechnik lässt sich der Verkehr effizienter und zuverlässiger abwickeln.

Auch muss generell mehr Geld in den Erhalt und Ausbau des Schienennetzes investiert werden, mit zuletzt nur 88€ pro Bürger und Jahr mach sich Deutschland im Vergleich zu vielen Nachbarländern zum Schlusslicht. Viele dringend benötigte Baumaßnahmen wurden oder werden permanent aufgeschoben, weil das Geld fehlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ÖPNV-Nutzer und viel mit dem Thema beschäftigt

guru61  07.11.2021, 01:23

Geh n die Schweiz, da klapps um Zehnerpotenzen besser als in D.

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Einigermaßen so etwas wie Pünktlichkeit einzuhalten wäre ein kleiner Anfang.

Von Experte MarSusMar bestätigt
Als allererstes sollte das Bahnnetz ausgebaut werden.

Versuche einfach mal Dir Gedanken darüber zu machen ob das überhaupt möglich ist und wenn ja, was das kostet.

Nur um den gesamten ÖPNV attraktiver zu machen sind riesige Milliardensummen nötig. Wenn man die Beutsche Bahn noch dazu nimmt wird es unbezahlbar bis zu unmöglich.


guru61  07.11.2021, 01:23

Komisch, dass unsre Gross und Urgrossväter das ganze Netz und noch ein paar zehntausend, heute eingestellte Strecken erbaut haben!

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Artus01  07.11.2021, 09:09
@guru61

Streckenverläufe die heute unattraktiv sind und teilweise schon längst nicht mehr existieren, zehntausende sind es im Übrigen auch nicht.

Mach Dir einfach mal Gedanken darüber wie Du eine neue Bahnstrecke z. B. von Düsseldorf bis Dortmund durchsetzen und bauen willst. Egal wie alt oder jung Du bist, du wirst den Bau nichts mehr erleben, wenn er denn überhaupt stattfindet.

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guru61  08.11.2021, 06:08
@Artus01

Ah so? 1912 ward die Länge des Eisenbahnnetzes in Deutschland rund 58'000 km.

Guggsch hier auf der Tabelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Eisenbahn_in_Deutschland

Wenn wir rechenen

1912 -1835 = 77 Jahre

58'000 km / 77 Jahre gibt proJahr 735 Km Bahnbauten!

Da guggsch, gell.

Und wenn du in Europa schaust, haben die Franzosen doch einiges geleistet:

https://www.hochgeschwindigkeitszuege.com/frankreich/schnellstrecken-frankreich.php

Und in Ganz Europa sind rund 8'000km gebaut worden:$https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/9695/

Und wir in der Schweiz haben gerade 3 Basistunnel durch die Alpen fertiggestellt:

https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/verkehrsmittel/eisenbahn/bahninfrastruktur/ausbauprogramme/neat.html

Und in Zürich hat man die Durchmesserlinie fertiggestellt:

https://www.srf.ch/news/schweiz/die-durchmesserlinie-ist-komplett

Mit Verschiebung eines alten Gebäudes:

https://www.youtube.com/watch?v=LilJzffRN6E

https://www.youtube.com/watch?v=gePM6m5xoQM

Guggsch mal, was in der Schweiz so geplant ist bis 2035:

https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/projekte/nationale-programme/step-as-2035.html

Du bist den Deutschen Politikern aufgesessen, die nicht wollen, dass der OeV ausgebaut wird, und mutmasslich solche Projekte gezielt so darstellen, dass Opposition aufkommt.

Zudem plant ihr falsch: Ihr baut Schnellfahrstrecken und verbummelt die Zeit dann, weil sich der Verkehr vor den grossen Bahnhöfen staut. In der Schweiz wird zuerst der Fahrplan erstellt und dann geschaut, was man ausbauen muss, um den zu erreichen. So genügen gerade auf dem S Bahnnetz in Zürich oft Doppelspurinseln auf Einspurstrecken, trotz Halbstundentakt.

Ach ja: Alle diese in der Schweiz beschriebenen Bauten mussten mehrere Volksabstimmungen gewinnen, um überhaupt gebaut zu werden.

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Artus01  08.11.2021, 08:54
@guru61

Deine überflüssigen Links hättest du Dir sparen können, denn sie lösen keine Probleme, zumindest in Deutschland nicht.

Dann scheinst Du zu vergessen das es sich nicht um Österreich, der Schweiz oder Pusemuckel handelt.

Es herrscht in Deutschland eine ganz andere Rechtslage. Hier kannst Du kaum in den Ballungszentren noch neue Wohnungen bauen, ohne das sich irgendwer darüber aufregt und am Ende klagt. Obwohl es massig an Wohnraum, vor allem bezahlbaren, fehlt. Mit einer neuen Bahnstrecke durch ein Ballungsgebiet sind die Chancen gleich null. Auch nicht mit Häuserverschiebungen. Du hast absolut keine Vorstellungen von der Infrastruktur in einem der am dichtesten besiedelten Länder der Welt.

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guru61  09.11.2021, 04:11
@Artus01

Ach ja, dann rechest mal die Alpen weg und vergleichst die Schweiz mit Deutschland.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/216767/umfrage/bevoelkerungsdichte-in-der-schweiz/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/440766/umfrage/bevoelkerungsdichte-in-deutschland/

Und noch was: Seit 1989 hat die Schweiz prozentual genau den gleichen Einwohner Zuwachs, wie Deutschland mit der Eingliederung der DDR, aber ohne dass sich das Staatsgebiet entsprechend erweitert hat.

Die Rechtslage in Deutschland und der Schweiz ist ziemlich vergleichbar, mit dem Unterschied, dass in der Schweiz jeder Planer weiss, dass gegen seine Planung mit grosser Wahrscheinlichkeit das Referendum ergriffen wird, und diese Planung vor das Volk kommt. Das wirkt Wunder zugunsten einer realistischen Planung.

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Artus01  09.11.2021, 09:24
@guru61

Deutschland hat gut 20 Einwohner mehr pro Quadratkilometer als die Schweiz. Alpen etc. gibt es in Deutschlad auch.

Die Rechtslage in Deutschland und der Schweiz ist ziemlich vergleichbar

Das ist sie eben nicht.

und diese Planung vor das Volk kommt. Das wirkt Wunder zugunsten einer realistischen Planung.

Genau das gibt es in Deutschland eben nicht, was auch gut so ist.

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