Wie kann ich damit umgehen so eine Schande zu sein?
Ich hab ein riesen schlechtes Gewissen. Ich werde die Tage 28, und ich bin männlich und schwul. Ich bin auch Araber und Muslim und es hat in der Familie sehr oft Probleme deswegen gegeben.
Mein Vater war früher deswegen oft aggressiv aber heute ist er sehr ruhig und spricht nicht darüber.
Aber ich kann fühlen dass er enttäuscht ist und es ihn sehr verletzt. Vor allem weil er sich gewünscht hat, dass ich eine Frau habe, und von mir schon Enkelkinder zu haben in dem Alter, ich gehe ja schon auf die 30 zu.
Aber mit einer Frau würde ich niemals Glück finden.
Ich fühle mich echt schlecht, dass ich meinem Vater diesen Familienwunsch nicht erfüllen kann. Wie kann ich damit umgehen ?
Wissen deine Eltern also das du schwul bist?
Ja schon sehr lange. Aber früher hatten wir viele Probleme deswegen.
7 Antworten
Mach dir bitte klar, dass du absolut nichts für deine sexuelle Ausrichtung kannst.
Deine Gefühle verstehe ich nur zu gut, Kinder sind betroffen, wenn sie nicht so sind wie die Eltern sie gerne hätten.
Dein Vater ist geprägt von einer Kultur die Homosexualität als Schande sieht.
Homosexualität ist auch in der westlichen Welt noch nicht so lange legitim und straffrei. Aber auch längst nicht so frei akzeptiert wie man gerne glauben und sich wünschen möchte.
Auch hier können sich immer noch viele Eltern nicht damit abfinden, dass Ihre Kinder sich anders entwickelt haben als gewünscht.
Dein Vater kann nicht aus seiner Haut, wie auch du nicht aus deiner Haut kannst.
Es braucht Generationen, bis im Wandel der Zeit in den Köpfen das Wissen angekommen ist, dass die sexuelle Ausrichtung keine freie Wahl ist.
Dein Vater hat dich nicht verstossen, das zeigt dir, dass auch er hilflos bzw. ratlos ist, wie er damit umgehen kann. Den Druck der Gesellschaft dürfte ihm auch schwer zu schaffen machen.
Da sind eurer Gefühle und euer Schmerz ziemlich gleich.
Da würde ich das gegenseitige Verstehen einordnen wollen und in der Beziehung ansetzen. In euerem Schmerz seid ihr, wie mir scheint sehr verbunden.
Sicher hat dein Vater auch Angst um dich und macht sich Sorgen. Unberechtigt ist diese Sorge nicht.
Versuch du mit deinem Leben glücklich zu sein, das wird euch beiden helfen, es als richtig zu empfinden.
Diese Zeilen habe ich dir in Erinnerungen an meinen sehr guten Freund geschrieben, der vor sehr vielen Jahren einen tragischen Weg gegangen ist..
So wünsche ich dir von Herzen, dass du deinen Weg möglichst frei und ohne schlechtes Gewissen gehen kannst. Du bist für die Gefühle deines Vaters nicht verantwortlich. Dass du ein glückliches Leben führen kannst, das liegt zu einem grossen Teil auch an dir, wenn du es akzeptieren kannst. LG
Sich am besten klarmachen, dass man keine Schande ist!
Den Konflikt aushalten und DEIN Leben leben - NICHT das Deines Vaters - Merke: Es ist Dein Vater, der das Problem hat - DU hast keinen Grund, das Problem Deines Vaters zum Deinigen zu machen!
Schwul zu sein ist sexuelle Selbstbestimmung und somit ein MENSCHENRECHT.
Homosexualität hat nach jetzigem Stand der Wissenschaft zwei Ursachen, die während der Embryonalentwicklung zum tragen kommen:
- Pränatales (vorgeburtliches) Testosteron beim Jungen zu niedrig oder beim Mädchen zu hoch
- Bei einigen Jungen, auch während der Embryonalentwicklung, immunologische Prozesse
Da kann keiner was für. Es nicht ausleben ist nicht zumutbar. Wir Heteros leben unsere Heterosexualität ja auch aus und wissen, was das für starke Gefühle sind.
Du bist also keine Schande.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich auch dein Vater freuen wird, wenn er sieht, dass du in einer homosexuellen Beziehung glücklicher bist, auch wenn es jetzt nicht danach aussieht.
Und Kinder kann man auf andere Wege bekommen, wenn du überhaupt welche willst. Z.B. Adoption.
Natürlich passt Homosexualität und schwule Eltern nicht wirklich gut zusammen mit deiner Religion (generell mit irgendeiner Religion), aber dein Vater ist ja nicht für deinen Lebensweg verantwortlich. Ob dein Liebesleben laut irgendeinem Buch eine Sünde ist, egal welche Religion, ist doch nicht das Problem deiner Mitmenschen. Deshalb: Leb und glaub so wie du willst und mach das, was du für richtig hälst.
Wichtig ist lediglich, dass du das schlechte Gewissen endlich los lässt. Solche Selbstzweifel und Hintergedanken sind keine gute Grundlage für eine Beziehung. Offensichtlich hemmt es dich ja. ... So wirst du leider niemals wirklich glücklich.
Ich rate diesbezüglich zu einer psychologischen Beratung...
Deine sexuelle Orientierung geht niemanden etwas an, nur dich.
Wer das nicht akzeptiert, der kann sich ja einfach andere Kontakte suchen.
Und wenn dein Gott, falls du an ihn glaubst, wirklich gütig ist, dann ist es ihm vollkommen egal.
Und sollte er nicht gütig sein, was soll das Ganze dann?
Manchmal brauchen Menschen lange, ehe sie etwas akzeptieren können und vielleicht schafft es dein Vater auch.