Wie ist in der Evolution des Menschen eig. die Eigenschaft „Hochmut/Überheblichkeit/Arroganz“, die oft instinktiv bzw. im Unterbewusstsein passieren,entstanden?

Es ist ein evolutionär sinnvolles Muster zur Balance zwischen Neugier und Vorsicht. Bei einer Population sind etwa 20% die „Vorreiter“, die gerne neue Dinge ausprobieren. Darunter können auch gefährliche Dinge sein. Das sind die mit den genannten Eigenschaften. Die Revolutionäre.

60% sind „Nachfolger“. Wenn es den 20% etwas gebracht hat und die noch leben, dann machen sie das nach. Die langweilige Mitte.

Die letzten 20% sind „Zweifler“, die aus Prinzip nicht mitmachen. Sozusagen die letzte Bastion des Überlebens. Die Protestwähler.

Das lässt sich auf alle möglichen Bereiche anwenden. Zum Beispiel die Corona-Impungen. Einige konnten es gar nicht erwarten, die meisten haben erst mal geguckt wie es denen geht und einige haben es bis heute nicht gemacht.

@ Qi2asM

erst einmal würde ich gerne von Dir wissen, ob Du diese drei Begriffe einzeln siehst oder ob Du es als eine Mischung ansiehst?

Kannst Du bitte erklären, interpretieren, wie sich diese Eigenschaften eines Gegenübers bei Dir äußern? Was macht derjenige, was empfindest Du?

Meine Nachfrage deshalb, weil ich schon öfter von jemanden solche Äußerungen über einen gemeinsamen Bekannten hörte, ich aber denjenigen keineswegs als hochmütig, überheblich oder arrogant empfinde.

Erst einmal sind diese Eigenschaften nicht erst beim Menschen entstanden. Mindestens jeder, der eine Katze hat, sollte leicht erkennen, dass Arroganz nichts rein menschliches ist ;)

Menschlich ist die Wertung. Und in allen genannten Begriffen steckt eine (negative) Wertung. Sie sind am Ende nichts anderes als Selbstbewusstsein, je nach Begriff mehr oder minder gepaart damit, das größere Können, Wissen, Aussehen,... dem gegenüber unter die Nase zu reiben.

Das der erste Teil - Selbstbewusstsein -evolutionär ein Vorteil ist erklärt sich sicher recht einfach. Wenn ich mir nichts zutraue, versuche ich nichts und bin auch nicht erfolgreich.

Das anderen Zeigen, dass man besser ist:

1) Bei Tieren, die nicht in Gruppen leben, eigentlich nur Fehlen der "Diplomatie" - warum auch. Sollen doch alle Wissen, dass man toll ist.

2) Bei Tieren in Gruppen (oder allgemein als sexuelles Auswahlkriterium) stellt man seinen hohen Wert heraus. Wer akzeptiert, der/die ist besser als ich reiht sich tiefer ein. Und bei der Partnerwahl reicht es, wenn man glaubt, zumindest zum Teil stimmt das ja. Jemand der zeigt wie toll er ist wird leichter eine Partner/in finden als jemand, der offenbar nichts zu bieten hat. Wenn dann Arroganz negativ empfunden wird, dann ist diese Person "nur" über das Ziel hinausgeschossen.

Und wenn Du Dich umschaust: Es gibt z.B. viel mehr Mädels, die arrogante Arschlöcher als Freund haben als einen offensichtliche Nichtskönner/Looser. Klappern gehört zum Handwerk. Ob es dann als übertrieben empfunden wird oder nicht, ist dann auch Sache des 'Empfängers'. Cooler, selbstbewusster Typ, der sein Licht nicht unter den Scheffel stellt - oder arroganter Mistkerl.

Rangordnungsverhalten