Warum sind nicht andere Lebewesen so intelligent wie Menschen?
Aus dem Affen ist ja irgendwann laut Evolution der Mensch als intelligentes Lebewesen entstanden, aber warum ist nicht noch aus anderen Lebewesen intelligentes leben entstanden?
6 Antworten
Weil Evolution nicht Höherentwicklung bedeutet. Die Evolution ist abhängig von zufällig ahutretenden Mutationen und plant deshalb nichts voraus. Sie ist grundsätzlich ein Prozess, der keine bestimmte Richtung kennt. Es gibt daher auch keinen Trend hin zu immer höherer Komplexität oder zu höherer Intelligenz. Das Entstehen von intelligenten Arten wie dem Menschen ist daher erst einmal lediglich eine Möglichkeit, die passieren kann, jedoch keineswegs muss. Auch unsere Existenz ist somit ein riesengroßer Zufall.
Wenn wir uns die Entwicklung des Lebens anschauen, dann finden sich die ersten Spuren vor etwa 3.7 Mrd. Jahren. Mindestens so lange gibt es Leben auf der Erde und fast die gesamte Zeit über gab es kein so intelligentes Wesen wie uns, denn wir sind ja gerade einmal 315 000 Jahre hier. Die allermeiste Zeit hat's prima ohne uns funktioniert. Und wenn wir uns das Ergebnis der Evolution mal ansehen, müssen wir auch feststellen, dass die Evolution keineswegs eine gerade Linie ist, die mit "primitiven" Einzellern beginnt, über Fische, Amphibien, Kriechtiere und Säuger geht und mit uns als "Höhepunkt" endet. In Wirklichkeit ist diese Linie nur eine von vielen, denn die Evolution hat ja einen sich weit verzweigenden Ast hervorgebracht mit mindestens 8 Mio. Ästen, die alle unterschiedliche Richtungen nahmen. Und nur weil in unserer Linie zufälligerweise eine Zunahme von Komplexität und Intelligenz stattgefunden hat, dürfen wir nicht den Fehler machen und denken, dass das ein allgemein gültiger Entwicklungstrend ist. Tatsächlich sind ja all die "primitiven" Arten noch da: Einzeller gibt es nach wie vor in riesengroßer Zahl und es gibt sogar eine Fülle an Ästen im Stammbaum des Lebens, bei dem der genau gegenteilige "Trend" beobachtet werden kann, also dass die Linie wieder an Komplexität verlore. hat: Schlangen haben ihre Beine verloren, Höhlenfische ihre Augen, Bandwürmer ihren kompletten Verdauungstrakt, es gibt sogar einige Eukaryoten, die sekundär wieder ihre Mitochondrien abgeschafft haben.
Entscheidend für evolutionären Erfolg ist folglich nicht, wie hochentwickelt und wie intelligent eine Spezies ist. Der springende Punkt ist, ob eine Art gut an ihre Umwelt und an ihre Lebensweise angepasst ist. So ein Archaeon, das in einer heißen Quelle im Yellowstone National Park lebt, muss keine Differentialgleichungen lösen können, wohl aber Temperaturen über 90 ° C aushalten.
Und dann gibt es da noch das Konkurrenzausschlussprinzip. Es besagt, dass eine ökologische Nische in einem Ökosystem nur von einer Art besetzt werden kann. Sobald zwei Arten miteinander um dieselbe Nische konkurrieren, wird die konkurrenzstärkere Art die konkurrenzschwächere verdrängen. Die Nische des "intelligenten Zweibeiners" ist mit unserer Art bereits besetzt und wir hätten jeder Art, die diese besetzen will, immerhin einen Vorsprung von eben mehr als 300 000 Jahren.
Intelligenz benötigt große Gehirne und große Gehirne sind extreme Energiefresser. Wenn das große Gehirn also nicht zu mehr oder sicherer Nahrungsgewinnung 8noch ein paar andere Dinge wie Schutz etc.) genutzt werden kann ist es negativ und wird ausselektiert.
Menschaffen (und auch unsere gemeinsamen Urahnen) sind schon sehr intelligent. Ihre Finge mit abspreizbaren Daumen erlaubten schon primitive Werkzeuge. Auf diese Weise konnte die Intelligenz auch stark in Nutzen umgewandelt werden. Auch Delphine sind sehr intelligent. Ihr Leben im Wasser erfordert aber Stromlinienförmigkeit. Wenn sie besser wären etwas feingranular zu manipulieren (wie es Hände können) hätten sie auch ein noch größeres Gehirn sinnvoll "verwenden" können.
Bei den Menschaffen mussten die Hände auch zum gehen verwendet werden (Knöchelgang). Daher mussten sie recht robust sein und waren und sind weniger feingranular wie beim Menschen (und auch nicht immer verfügbar). Mit dem aufrechten Gang bekam der Mensch viel feingliedrigere Finger, die besser zum Manipulieren geeignet waren - sie konnten voll und ganz der Manipulation von Gegenständen angepasst werden.
So führte die Evolution durch den aufrechten Gang zu besseren Manipulationsorganen (Händen), was es einem größeren Gehirn erlaubte Ideen besser in die Tat umzusetzen. Werkzeuge um Nüsse zu öffnen, Waffen um Tiere zu erjagen, Feuermachen um die Nahrung besser verdauen zu können, sowie als Schutz und Möglichkeit neue Territorien zu besiedeln - all das konnte nur durch die Kombination hoher Intelligenz und hoher Manipulationsfähigkeit von Gegenständen erreicht werden.
Eine komplexe Sprache (Kommunikationsfähigkeit) erlaubte schließlich die Informationen besser an die Nachkommen weiterzugeben - diesen Teil haben auch die Delphine, die erlaubt es ihnen besser zusammen zu jagen. Aber die Hände / Manipulationsorgane fehlen um noch höher hinauszukommen in Sachen Intelligenz.
Der Mensch ist ziemlich einzigartig was hohe, detaillierte Manipulationsfähig und Tiefe der Kommunikationsmöglichkeiten angeht. Hier ist ein großes Gehirn viel sinnvoller als wenn man Hufe hätte und nur Muhen kann ;)
Nun - wir sind offenbar die ersten auf der Erde, die diesen Niveau erreichen (unsere Spuren im Erdboden sind noch in Milliarden Jahren unübersehbar, intelligentes Leben auf unserem Niveau hätte Spuren hinterlassen). Unsere Lebensweise / ökologische Nische (Aufrechter Gang, bereits recht intelligente Vorfahren, später Sprachvermögen) war optimal für die Entwicklung eines großes Gehirn. Doch der Initialzünder war der aufrechte Gang
Jede Art wird ihre besonderen Fähigkeiten hervorheben.
Der Mensch meint, es wäre die Intelligenz. Dabei sind ihm im Springen die Flöhe haushoch überlegen. Auch mit dem Fliegen ist es ohne Hilfsmittel erbärmlich. Unter Wasser stirbt er, während sich Fische sogar fortpflanzen.
Wir sind nicht unbedingt Intelligenter wie andere Lebewesen. Wir haben nur mehr Bewusstsein.
Ich könnte mir vorstellen, das es Menschen gibt, die nicht so intelligent sind wie Tiere.