Wie hättet ihr reagiert, wenn jemand ein Klavier, das ihr verschenken wolltet, nicht mitnimmt, weil ihr sein Dankesgeschenk ablehnt?
Ich wollte mein altes Steinhoff-Klavier, das seit Jahren im Keller stand und mir viel Platz wegnahm, über Kleinanzeigen verschenken. Das Klavier hatte ich selbst mal geschenkt bekommen, also wollte ich es ohne Gegenleistung weitergeben...Hauptsache, es wird abgeholt.
Es gab viele Anfragen, von unseriösen bis hin zu seriösen Interessenten. Schließlich meldete sich jemand, der wirklich Interesse hatte und Wert auf solche Instrumente legte. Als er kam, bot er mir als Dank einen 200€ Amazon-Gutschein an. Ich lehnte das Geschenk höflich ab, da ich ausdrücklich gesagt hatte, dass ich nichts dafür möchte. Doch der Abholer bestand darauf und meinte, ohne die Annahme des Gutscheins könne er das Klavier nicht mitnehmen. Nach einer längeren Diskussion war er schließlich so beleidigt, dass er das Klavier stehen ließ und einfach ging.
Wie hättet ihr in dieser Situation gehandelt?
6 Antworten
Nicht so wie Du. Ich hätte den Gutschein für meine Enkel genommen, und es ihm auch so gesagt.
Ja, und jetzt hast du Dein Ziel eben nicht erreicht, und das Klavier steht weiter rum.
Ich hätte den Gutschein angenommen und mich darüber gefreut.
Wenn es ihm ein Bedürfnis war, dir etwas zu schenken, hättest du es annehmen sollen. Schließlich wolltest du ihm das Klavier ja auch schenken. Es war von ihm als nette Geste gemeint und du hast ihn brüskiert.
Also wenn er mir den Gutschein partout aufnötigen will, hätte ich ihn angenommen. Warum auch nicht?
Ich hätte den Gutschein tatsächlich angenommen, selbst wenn es gegen das Prinzip gewesen wäre, das man mit dem Verschenken des Klaviers erzielen wollte -ich kann mir lebhaft vorstellen, dass der Mensch in seiner Ehre getroffen und beleidigt war; es wird einer gewesen sein, der sehr korrekt ist, nichts geschenkt haben will, womöglich viel Geld hat, sich für alles bedankt und eine "klassische" Erziehung genossen hat. Wohl hätte er sich über das Klavier sehr gefreut und wollte deswegen was dafür geben, das auf diese Weise mehr symbolisch, aber doch durchaus ernsthaft gemeint war, nach dem Motto, mit dem Gutschein fließt wenigstens kein Geld, aber er zeigt sich erkenntlich und würdigt es.
Ich bin unter solchen Personen aufgewachsen; da will man nichts "geschenkt" haben, das noch einen gewissen Wert hat, selbst wenn es zu verschenken ist, und zeigt sich erkenntlich oder fragt, wie man sich erkenntlich zeigen kann bzw. wird das immer wieder tun, bis dann gesagt wird, es sei in Ordnung.
So jemand ist dann tatsächlich ggf. schwer beleidigt, wenn man seinen Dank nicht annimmt und sich vehement dagegen wehrt. Manchmal ist es besser, über seinen Schatten zu springen. Der Mensch wird es gut gemeint haben und wurde, ohne dass ich dir zu nahe treten will, bloß gestellt und da getroffen, wo es ihm wohl am meisten schmerzt.
Die Annahme eines gut gemeinten Präsents als Zeichen des Dankes zu verweigern ist höchst unfreundlich von dir. Nicht der potentielle Käufer stellt hier das Problem dar.
Ich habe keine Enkel, ja aber ich hätte den Gutschein weiterverschenken können. Grundsätzlich wollte ich jedoch nichts dafür die Abholung des Klaviers war für mich schon mehr als genug.