Wie gibt man es im Lebenslauf eigentlich an wenn man paar Jahre als Privatier gelebt hat, bis das gesparte aufgebraucht ist?

7 Antworten

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Gut macht sich im Lebenslauf immer ein Auslandsaufenthalt.
Könnte es also sein, dass du im Ausland ein Projekt laufen hattest oder auf Studienreise zum Erlernen von Sprachen, zur Selbstfindung oder in einer humanitären Mission unterwegs warst? Da wäre natürlich eine Art Zeugnis oder Bescheinigung ganz nützlich. Damit könntest du die Lücke überbrücken.

Für fast noch wichtiger als den Lebenslauf halte ich die Frage, wie dein Rentenversicherungsverlauf nach dem Aussetzen aussieht. Klär das besser jetzt, um rechtzeitig Lücken zu stopfen, die sich später fatal auswirken können.


Bloodwyn 
Beitragsersteller
 20.11.2020, 13:55

Bis jetzt arbeite ich noch aber überlege als Privatier paar Jahre zu leben.

Ich könnte ein Kleingewerbe anmelden und Clickworking machen. Man kann sich ja freiwillig Rentenversichern und einen Betrag festlegen um damit Rentenpunkte zu sammeln

Spielwiesen  20.11.2020, 14:03
@Bloodwyn

Stimmt - bitte vorher alles bedenken! Und im Vorfeld viele Fragen stellen - am besten auch danach, was man noch übersehen hat!

Was dann noch kommt, ist der Zwang, hier krankenversichert zu sein. Die Prämien sind derart hoch und auch einklagbar, wenn man nicht genug Geld mehr hat, dass sie jeden schönen Traum vom Sabbatjahr zum Erliegen bringen können. - Da ist man für jeden Trick dankbar, der die Prämie reduzieren kann :-).

Spielwiesen  17.02.2024, 19:25

☆☆ danke für den Stern! ☆☆

Am ehesten wäre das wohl noch als Sabbatical zu bezeichnen. Obwohl bei mehreren Jahren schon Fragezeichen auftauchen werden.

Solltest du zu einen Vorstellungsgespräch eingeladen werden, richte dich auf Nachfragen ein. Ein potenzieller Arbeitgeber wird sich dafür interessieren, welche Haltung / Einstellung hinter diese Phase liegt und was sich daraus für deine zukünftige Arbeitsmoral ableiten lässt.

Wenn jemand nur eine kurzfristige Aushilfe für einen einfachen Job sucht, ist das bestimmt nicht so wichtig. Aber je längerfristiger der Arbeitgeber denkt und je qualifizierter die Aufgabe ist, umso sicherer möchte er auch sein, dass sich deine Einarbeitung lohnt, du eine gute Leistung bringst und dem Unternehmen länger erhalten bleibst und nicht nach dem Lust-/Unlust-Prinzip schnell wieder kündigst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Gerade in einem kaufmännischen Bereich würde ich hinterfragen, warum jemand so handelt. Das ganze Geld frühzeitig auszugeben und komplett auszusteigen spricht ja nicht für finanzielle und persönliche Weitsicht, sie man in solchen Jobs haben sollte.

Würde es mal um ein Jahr gehen, kein Ding, aber aber du sprichst unten ja von 10 Jahren. Ebenso wenn es mal 2 wären, das haben ja auch einige sie z.B. Angehörige pflegen, sich Vollzeit umschulen usw.

Zudem könnten Arbeitgeber Angst haben, dass du zu lange raus bist und nur langsam oder gar nicht wieder in die Abläufe kommst, was für die Firma unnötig teuer ist. Zudem hast du dann viele Neuerungen usw verpasst. Da sind ander Kandidaten die im Job waren eine sichere Wahl, außer du bist zufällig ein extrem gesuchter Experte, der sich trotz Ausstieg weiter über aktuelle Fachthemen und deren Auswirkungen informiert hat.

Zumal deine Summe von EUR 130.000 ja auch nicht überragend viel für sowas ist, gerade für 10 Jahre Ausstieg. Rechnet man ein paar Mieterhöhungen in der Zeit ein, würde das hier vermutlich nicht mal für die Miete in der Zeit reichen. Und dann hast du noch nichts gegessen, kaputte Kleidung ersetzt, Versicherungen bezahlt, für die Rente was zur Seite gelegt usw.

Ich würde dir daher dringend von deinem Plan einige Jahre aus dem Job auszusteigen abraten, aber letztlich ist es natürlich deine Entscheidung.

Was willst du sonst machen, einfach eine Lücke lassen?

Beides wird Fragen aufwerfen. Insbesondere kann man deine Gedanken zu wirtschaftlichen Vorgängen in Frage stellen. "Hab nicht gearbeitet, irgendwann war das Geld alle" ist halt nunmal keine Strategie, die bei Personalern Eindruck schinden wird.


Bloodwyn 
Beitragsersteller
 20.11.2020, 13:14

Ich hab das noch nicht getan aber denke darüber nach. Hätte genug Geld für 10 Jahre gespart. Möchte einfach ein freie Mensch sein und mich wirklich frei fühlen.

Jerne79  20.11.2020, 13:53
@Bloodwyn

Freiheit auf Zeit... Hm.

Halte ich für den falschen Ansatz, wenn man sich dadurch für die Zeit danach völlig schachmatt setzt.

Um jemanden mit einer Lücke von 10 Jahren im Lebenslauf wird sich niemand reißen, schon gar nicht in einem Bereich mit reichlich Bewerbern. Du bist aus dem Arbeitsleben raus, dein Wissensstand wahrscheinlich veraltet, selbst mit Berufserfahrung vor der Auszeit.

Frag mal Mütter, die nach 10 Jahren Kinderversorgen wieder ins Berufsleben einsteigen wollen.

Spar das Geld, um früher in Rente zu gehen oder dir die Freizeit denkbar angenehm zu gestalten. DIESEN Plan halte ich für rausgeschmissenes Geld und eine absolute Sackgasse.

Möchte einfach ein freie Mensch sein und mich wirklich frei fühlen.

Das Gefühl verfliegt spätestens bei der ersten wirklich behandlungsbedürftigen Erkrankung/Verletzung...

Dass du so viel gespart hast, dass du sämtliche Versicherung weiterhin bezahlen kannst, glaube ich eher nicht.


Bloodwyn 
Beitragsersteller
 20.11.2020, 13:46

Man muss in Deutschland ohne Einkommen ungefähr 200 € für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung bezahlen. Damit ist pauschal alles abgedeckt