Wie geht ihr mit Freunden um, die wegen ihres Glaubens engstirnig sind, wenn ihr selbst aus dem Glauben ausgestiegen seid?
Ich war früher gläubig, bin aber vor zwei Jahren aus dem Glauben ausgestiegen. Gestern war ich mit zwei gläubigen Freunden schwimmen. Wir sprachen nur oberflächlich, aber der Glaube kam zweimal kurz zur Sprache:
1. Eine Freundin zeigte uns ein Badetuch mit einem Traumfänger, woraufhin die andere mit einem kontrollierenden Ton meinte, ob sie wisse was das sei (so quasi, hallo! Das ist teuflisch..)
2. Die andere Freundin erzählte uns, sie verliess eine Qigong-Stunde in ihrer Tagesstruktur sofort wieder, weil sie das wegen ihres Glaubens schlecht findet wegen der Beeinflussung (auch wieder auf den Teufel bezogen)
Das Treffen hat mich eher erschöpft und nachdenklich gemacht, weil ich es traurig finde, dass man Dinge sofort verurteilt und als teuflisch bezeichnet, statt sich aktiv damit auseinanderzusetzen.
Könntet ihr noch mit solchen Leuten befreundet sein, nachdem ihr aus dem Glauben ausgestiegen seid?
4 Antworten
Wenn solche Leute immer meinen ihren jeweiligen Aberglauben erwähnen und andere Dinge damit erniedrigen zu müssen, könnte ich nicht mit ihnen befreundet sein.
Dabei muss das nicht einmal ein religiöser Aberglaube sein. Eine Bekannte von mir ist total auf Verschwörungstheorien herein gefallen, erwähnte immer eine "Kinder fressende Welt-Elite" und Chemtrails und war selbst zu bildungsresistent um den Unterschied zwischen Wasserdampf und Wasserstoff zu lernen... Da habe ich den Kontakt auch abgebrochen.
Ja danke! Es ist egal welche Verschwörungstheorien oder ob man ähnliches glaubt, sobald man damit eine Vorgeschichte hat, finde ich es doch nochmals schwieriger..
Die Vorgeschichte besteht meist aus Indoktrination und/oder Propaganda und/oder Dummheit. Das ist bei allen Aberglauben gleich.
Bei mir war es Indoktrination von klein auf aber ich konnte mich sehr gut lösen davon
Interessante Frage. Ich bin nie aus meinem Glauben „ausgestiegen“. Früher war mein Glaube auch eher eng. Heute denke ich sehr liberal, bin deutlich links eingestellt, aber mein Glaube ist mir geblieben, wenn auch nicht mehr in derselben engen Ar wie früher (zum Glück nicht). Wenn ich heute mit eng gläubigen Menschen zusammenkomme, macht mir das große Mühe. Aber ebenso große Mühe macht es mir, wenn man mir aufgrund meiner liberalen Haltung den Glauben abspricht.
Ich spreche ihnen den Glauben nicht ab, sollen sie glauben was sie wollen aber mich persönlich beschäftigt das, weil ich damit eine Vorgeschichte habe.
Ich meinte nicht, dass du ihnen den Glauben absprichst, sondern dass ich selbst es oft erlebe, dass mir der Glaube abgesprochen wird aufgrund meiner liberalen Haltung
Es hat nichts mit den Glauben zu tun, eher mit der Auslegung. Wenn man schon Symbole (Traumfänger) als teuflisch empfindet, dann liegt es an der Auslegung der betreffenden Person.
Ich bin Gläubig, aber ich habe keinerlei Probleme mit anderen Ansichten und akzeptiere auch andere Meinungen :)
Wenn du merkst das es nicht mehr passt, und dich Treffen mit deinen Freunden eher auszehren dann wird es Zeit für einen Cut.
Es gibt viele tolle Menschen ob Gläubig oder eben nicht, die offen sind und mit denen man tolle Freundschaften haben kann, ganz ohne Stress :)
Herzlichen Dank, ja es kommt genau auf das an, finde ich auch. Danke für deine Sichtweise
Glaube ist kein Entscheidungsmerkmal bei der Freundschaftsfindung. Das zu denken ist engstirnig
Danke 👍🏼