Wie geerbtes Baugrundstück am besten verwerten?
Hallo,
ich habe gemeinsam mit meinem Bruder ein Baugrundstück mit 1000m² geerbt. Bauzwang ist 5 Jahre. Das Ganze ist noch im Betriebsvermögen, sprich muss bei Verkauf entnommen werden. Da wir gerade noch zuhause wohnen, wollen wir eig. jeder jeweils eine Eigentumswohnung, wie ist noch die Frage. Es ist bis auf das erschlossene Grundstück nur wenig zusätzliches Eigenkapital vorhanden. Das heißt es wäre gut, wenn man noch aus dem Teilverkauf des Grundstücks Kapital schlagen kann.
Was ist hier die beste Option?
Bauträger anfragen, ihm das Grundstück zum Bau überlassen und Vorkaufsrecht für 2 Wohnungen zu einem vergünstigten Preis? Ist sowas überhaupt realistisch?
Grundstück komplett verkaufen?
Bin bisschen ratlos...
5 Antworten
Betriebsvermögen - welche Art des Betriebes?
Bei einem landwirtschaftlichen Betrieb muss doch die Fläche spätestens bei Baubeginn aus dem Betriebsvermögen abgeschrieben werden? Wäre jetzt meine Interpretation. Egal ob nun verkaufen oder behalten.
Bei allen anderen Formen von Betriebsvermögen würde ich mich mit dem Steuerberater in Verbindung setzen.
Wenn ihr für den Eigenbedarf plant - in meiner Gegend würde ich prüfen, ob ich zwei Bauplätze mit 500 qm bilden kann um darauf jeweils ein Einfamilienhaus, maximal noch jeweils eine DHH zu bauen. - was ohne Eigenkapital vielleicht nicht funktioniert aber zumindest eine Frage bei der Bank wert wäre. Es ist ja bereits ein Grundstück vorhanden welches man als Sicherheit hat.
Es wäre im Vorfeld noch zu prüfen, ob die Erschließungskosten bereits bezahlt wurden, ggfs muss hier noch was berücksichtigt werden. Die Änderung der Nutzung scheint mir noch relativ frisch.
Für alles weitere ist es auch eine Betrachtung der Nachfrage, eher Einwohner oder eher Urlauber, wären zB Ferienwohnungen erlaubt.
Dann scheint ihr mir noch jung zu sein, wenn ihr noch zu Hause wohnt - wie stabil ist bereits eure Lebensplanung, wie sicher ist es, dass ihr in dem Ort bleiben werdet
Je größer die Nachfrage, je rarer die Bauplätze, desto interessanter der Kontakt zu einem Bauträger. Gerade bei Bildung von Wohnungseigentum kann ein Bauträger ganz anders kalkulieren wie ihr als Privatpersonen. Einen solchen Vertrag würde ich aber nur mit Hilfe eines Anwalts abschließen.
Das war die Idee beim Bauträger. Er macht die Bauplanung, die Bauausführung und die Vermarktung, und ihr bekommt bei Beurkundung der Teilungserklärung zwei Wohnungen. Das ist möglich, ob ihr euch im Preis einig werdet - anderes Thema.
Mit den Wohnungen: Entweder jeder eine eigene Wohnung oder ihr bildet noch eine eigene Gesellschaft,. falls nicht bereits in einer drin - womit wir aber so tief im Gesellschaftsrecht und im Steuerrecht wären - dass ich hier raus bin. ;) Auch mit Mieteinnahmen kann man eine Finanzierung aufbauen.
Bauträger anfragen ...
ist eine gute Option. Zumal hier bei einigen (mit dem entsprechenden Wissen und Verhandeln) auch noch Provisionen hinzukommen. Haben Bekannte von mir so gemacht.
Alles andere wird wohl nicht reichen bzw. weniger abwerfen rein rechnerisch. Außer eben komplett verkaufen und dann woanders schauen. Aber da hast Du wieder das Problem, dass Du den Grund bezahlen musst.
Das stimmt, danke für die Antwort. Aber warum ist dann ein Bauträger eine gute Option, wenn ja noch Provisionen (für den Bauträger?) hinzukommen? Das heißt er will ja auch Gewinn machen oder nicht? Es sollte ja eig. ein Win-Win sein für beide. Er bekommt das Grundstück überlassen zur Bebauung. Ich bekomme 2 Wohnungen zum vergünstigten Preis, für mich und meinen Bruder. Er hat noch 4 Wohnungen zur Verfügung. Wo findet man Bauträger?
Grüße
Provisionen für Dich, nicht für den Bauträger.
Wo findet man Bauträger?
In welcher Region ist das Grundstück?
Südostbayern, für was bekomme ich da Provisionen, wenn ich blöd fragen darf?
Bei der richtigen Firma für das "Vermitteln" eines Baugrundstücks.
Wie sieht denn das "Baurecht" im Detail aus? Muss in 5 Jahren dort angefangen worden, zu bauen, muss das dann fertig sein, darf nachträglich noch gebaut werden?
Im speziellen Fall könnte es also sinnvoll sein, dort wenigstens eine Garage hin zu bauen, damit das wertsteigernde Baurecht (länger) erhalten bleibt.
In 5 Jahren muss bezugsfertig bebaut sein mit einem Wohnhaus von 80m² Grundfläche Minimum.
Dann also so schnell wie möglich verkaufen, wenn eine Eigenfinanzierung eines so großen Baus und der Bau, nicht erreichbar erscheint. Oder halt so lassen, und sich über die Wiese freuen, bis man dann an die Gemeinde verkaufen muss - so ich dich richtig verstanden habe.
Warten ist keine Option, denn die Gemeinde will es zu einem wesentlich günstigerem Preis als der Bodenrichtwert ist (ist vertraglich so geregelt)
Also ihr müsstet natürlich klären ob das baurechtlich alles so klappt aber ich würde es wohl ein der folgenden Möglichkeiten:
Auf 2*500m² teilen. Gebäude plan lassen so dass es man es zwei mal identisch bauen kann. Und dann Plant ihr das so dass ihr 2 Häuser baut in dennen jeweils 2 Wohnungen sind. Und dann zieht ihr jeweils in eine Wohnung davon und vermietet die andere. Jetzt kommt der Qlue dieser Variante. Ihr plant es so dass die Wohnungen jetzt für euch groß genug ist sich aber die beiden Wohnungen bei wachsendem Bedarf wieder zusammen legen lassen. Das ihr also Die Vermietete Wohnung in 10 Jahren Kündigen könntet und danach in einem Haus statt einer Wohnung wohnt.
Geht natürlich nur wenn es in der Gegend akzeptable Mieteinnahmen gibt. Den Kredit für all das nehmt ihr natürlich auf das zu bauende Haus auf und versucht dann den großteil der Raten über die Miete der vermieteten Gebäudeteile zu decken.
Hier kommt es auf das tatsächlich vorhandene Baurecht (Geschossfläche, Anzahl Vollgeschosse etc.) an. 80 m2 bebaubare Grundfläche erscheint relativ klein
80m² ist die Mindestfläche, welche vorgeschrieben ist, um zu verhindern dass da jmd. ein Tiny-House hinstellt. Hab es schonmal mit einem Planer durchgerechnet, es wäre ein Mehrfamilienhaus (4 WE 65m², 2 WE 45m² Dachgeschoss) möglich mit 12 Stellplätzen. Nach Wandhöhe, GFZ, etc. möglich. Also wenn man wirklich das Maximum lt. Bebauungsplan rausholt. Sprich insg. 344m² Wohnfläche was möglich ist.
Wenn Ihr das nicht selbst durchführen wollt/könnt, empfehle ich den Verkauf und den Erlös als Eigenkapital für eigene Wohnung zu verwenden.
Mhm, ist wohl die beste Option, wenn wir das nicht selbst stemmen können. Was schmerzt ist natürlich die steuerliche Last, bzw. die Entnahme aus dem Betriebsvermögen, was heißt dass man 50% abdrücken muss.
Da gibt es bestimmt Möglichkeiten. Lasst Euch von einem kompetenten Steuerberater Tipps geben
Solange es vermietet wird und nicht selbt genutzt, muss es nicht abgeschrieben werden. Auch wenn beide eine Wohneinheit beziehen bleibt noch das Schlupfloch der gegenseitigen Vermietung. Alles legitim.
Es hat übrigens noch jeder ein eigenes Grundstück für ein Haus. Das eine Grundstück haben wir gemeinsam. Hm, die Frage ist ob das für die Bank ausreicht. Ist ja Betriebsvermögen - die Hälfte gehört quasi auch dem Staat.
Ja Erschließung kommt ggf. noch etwas hinzu leider...
Urlauber eher weniger, hauptsächlich Einwohner. Kleine Wohnungen von 60-70m² für 1-2 Personen sind hier große Mangelware.
Es sind beide Single, von daher kann sich noch vieles auftun.
Ob es interessant für einen Bauträger ist, ist die Frage... Lage ist ok. Insgesamt gibt es mehrere Bauplätze die noch frei sind. Es ist ein Baugebiet mit ca. 20 Parzellen wobei die Hälfte verkauft ist. Bzgl. Kalkulation: Ist es für den Bauträger nicht um einiges günstiger, wenn wir ihm quasi das Grundstück zum Bau überlassen und er uns mit einer günstigeren Wohnung sozusagen "bezahlt"? Ist dies überhaupt möglich?