wie fühlen sich diese rassen zum reiten an?

11 Antworten

Beachte: Wenn du beim reiten steif bist, nicht locker genug, falsch sitzt etc. kann sich auch ein Pferd, was von einem anderen Reiter als durchaus angenehm zu reitendes Pferd bezeichnet wird, bei dir nicht bequem anfühlen. Auch kann man nicht pauschal sagen, dieses Pferderasse ist IMMER angenehm etc.

Beispiel: Auch wenn X sagt, dass Rasse Y immer so und so zu reiten war, braucht das für dich in keinster Weise zutreffen, weil a) jedes Pferd letztlich dann doch anders zu reiten ist und b) du auch nicht über das gleiche Können verfügen musst, wie Reiter X.

Eigentlich sollte man das nach relativ kurzer Zeit beim Reiten schon mitgekriegt haben, dass man nicht erwarten kann, dass alle Pferde einer Rasse immer gleich sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ganz grob und allgemein kann man das etwa so zusammenfassen:

Friese - meist viel Schwung, deshalb schwierig zu sitzen. Tun sich schwer damit, sich aus der Schulter fallen zu lassen, neigen deshalb zu Senkrücken wenn falsch geritten. Sehr gelehrig und aufmerksam, sehr menschenbezogen. Sehr krankheitsanfällig!

Haflinger - wenn es kein Sporthaflinger ist eher träge, schwerfällig. Leicht zu sitzen, da kaum Schwung. Hafis kommen gut alleine klar, sehr robust.

Araber - blütiger Typ, dadurch schreckhafter, da sie mehr von ihrer Umgebung mitbekommen und sich mehr darauf konzentrieren und ablenken lassen. Eher weniger schwungvoll, aber toller Galopp. Sehr lernfähig, auch sehr menschenbezogen. Achtung: anfällig für Hautkrankheiten und Vitamin D Mangel!

DRP - Sportpony schlechthin. Gelehrig, rittig. Etwas gleichgültig teilweise, eher introvertiert, zeigen ihre Meinung seltener. Nicht sehr menschenbezogen, haben keine Angst vor Blumen, Lautsprechern und Richterpulten, dafür aber vor umgefallenen Baumstämmen ^^

Spanier - sehr sensibel, nervlich und unsicher. Sehr bequem, da kaum Schwung. Tun sich auch schwer sich aus der Schulter fallen zu lassen, neigen deshalb auch zum Senkrücken wenn falsch geritten. Brauchen ihre Bezugsperson.

Bitte beachte: jedes Pferd ist anders! Das sind Lebewesen, deshalb gibt‘s da kein Patentrezept. Der Hafi ist von diesen definitiv am anspruchslosesten und leichtesten zu halten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdebesitzer + Arbeit als Bereiter

Das ist unterschiedlich, auch innerhalb der Rasse. Wie schon so oft erklärt. Lies dir deine alten Fragen nochmal durch.

  1. das Exterieur entscheidet auch, welche Gänge das Pferd mitbringt - bei einer sogenannten Gurke verzichtet man häufig auf großen "Comfort". Ein langer Rücken bewegt sich ein bisschen anders als ein kurzer Rücken.
  2. Die eigene Hüfte spielt auch eine Rolle, Stichwort Anatomie. Jemand, mit einer recht schmalen Hüfte auf einen ggf. sehr breiten Haflinger zu setzen, ist einfach sehr schmerzhaft.
  3. Du hast dir Rassen ausgesucht, die völlig unterschiedliche Zwecke haben und völlig unterschiedliche Gebäude mitbringen.
  4. Du vergisst immer den wichtigsten Punkt, sonst würdest du diese Frage nicht stellen: Ein Pferd, was reell über den Rücken geritten wird, lässt sich sehr gut sitzen. Ein Pferd, was nicht reell über den Rücken läuft (sondern mit "vorne ziehen hinten treten" geritten wird) wird IMMER bretthart sein - egal welche Rasse es ist. Allein schon, weil der Reiter viel verkrampfter drauf sitzen muss.
  5. Ein Reiter, der gelernt hat, richtig zu sitzen wir weniger Probleme haben als ein Anfänger.

Lies dir doch verdammt nochmal deine alten Fragen dazu durch! Ist ja nicht so, als ob sich das bei dir nicht wiederholt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

verreisterNutzer  22.01.2021, 09:10

wie reitet man ein pferd über den rücken?

Punkgirl512  22.01.2021, 09:13
@verreisterNutzer

Dazu gibt es keine Pauschalanleitung und lässt sich auch nicht in ein paar Sätzen hier beschreiben - andere haben dazu schon diverse Bücher gefüllt.

Durch vernünftigen Unterricht (kein vorne ziehen, hinten treten wie es bei dir gelehrt wird) und durch Fühlen lernen. Und mit Geduld und Zeit. Und Wissen über Anatomie und Biomechanik.

GillyDi  22.01.2021, 09:18
@verreisterNutzer

Altbekannter Grundsatz: richtig reiten reicht!

Das ist ein Thema über das massenweise Bücher geschrieben wurde. Ein Thema, für das Millionen Leute viel Geld in viele tausend Stunden Reituntterricht stecken. Glaubst du ernsthaft, dass könnte man mal eben schnell im Internet in 5 Sätzen erklären?

Genausogut könntest du fragen "Wie fliegt man ein Flugzeug?" oder "Wie balanciere ich in 10m Höhe auf nem Drahtseil?"

Dahika  22.01.2021, 13:45
@verreisterNutzer

Da du ja behauptest, ein Pferd in Anlehnung reiten zu können, erstaunt mich die Frage hier. Also, entweder ist deine angeblich Anlehnung gelogen - was ich glaube - oder aber du hast keinen Dunst von Reittheorie. Was ich auch glaube.

Friese: Ich bin zwar noch nie einen geritten, aber eine gute Bekannte von mir hat früher Friesen gezüchtet, bevor sie Araber züchtete und sagte, dass Friesen sehr schwierig zu reiten sind. Aussitzen ist nur sehr schwer, bis kaum möglich und aufgrund ihres Körperbaus, ist es sehr schwer, einen Friesen richtig zu gymnastizieren und richtig zu reiten. Daher sind Friesen nichts für Anfänger.

Haflinger: Ist von Pferd zu Pferd verschieden. Sind nicht sonderlich schwer zu reiten und für Freizeitreiter und Anfänger gut geeignet. Werden daher auch häufig im Schulbetrieb eingesetzt. Ich ritt aber auch schon einen Haflinger, der sehr schusselig war und auf den ich mich kein zweites mal freiwillig raufsetzen würde.
Gibt also auch Ausnahmen. Aber die meisten sind ganz angenehm zu reiten.

Araber: nichts für Anfänger, können sehr flott sein, sehr fein zu reiten und reagieren auf die kleinsten Hilfen, was ich als sehr angenehm empfinde aber nichts für Grobmotoriker ist.

Reitpony: Keine Ahnung, ich reite gelegentlich ein Pony, aber das ist kein typisches Sportreitpony, sondern -ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau- ich schätze was in die Isländer Richtung oderso. Jedenfalls ist die Kleine super zum Aussitzen und easy in Anlehnung zu reiten. Allerdings völlig verrückt und erfüllt jedes Ponyklischee. Kaum zu bremsen und sehr schwer im Zaum zu halten und nichts für Anfänger.

Spanier: ich ritt mal im Reitunterricht eine Andalusierstute, die war sehr flott und reagierte auf die kleinsten Hilfen. Nur im Galopp rannte sie gerne mal unter einem weg und tat sich generell sehr schwer beim Galoppieren. Sie war allerdings schon über 20 Jahre alt und daher nicht mehr die Fitteste.
Allerdings war sie die einzige Spanierin die ich ritt, daher hab ich was diese Rasse betrifft nicht viel Ahnung.

Ob größere Pferde schwieriger auszusitzen sind als Kleinere, im Großen und Ganzen ja, weil die einfach mehr Schwung haben. Das kann aber trotzdem verschieden sein und kommt aufs Pferd an.

Woher ich das weiß:Hobby

Da gibts keine pauschale Antwort. Hatte früher ne RB an nem Friesen, der auf dem Hof eines Friesen-Züchters stand. Dort durfte ich, (nach einigen Jahren), gelegentlich dann auch mal die Zuchtstuten oder Verkaufspferde mitreiten. Saß also schon auf zig verschiedenen Friesen- die einen waren gut zu sitzen, die anderen fühlten sich an wie ein Bohrhammer. Die einen waren fein zu reiten, die anderen eher schwierig.

Das hat nicht zwingenderweise was mit der Rasse zu tun. Klar wird ein Shetty nie solche Gänge haben, wie ein Spanier. Aber trotzdem gibt es auch innerhalb einer Rasse teils extreme Unterschiede.

Und zum Aussitzen und der Größe: ich hab ein 1,70 Warmblut und ein 1,45m Fjordi. Den Fjordi kann im Prinzip jeder Anfänger aussitzen, der ist so gemütlich wie ne Couch mit Beinen. Mein WB konnte ich als ich ihn vor 9 Jahren gekauft hatte, selbst nicht aussitzen (gut, er hatte damals auch ne echt miserbale Ausbildung, das muss ich eingestehen), wir waren die ersten 2 Jahre fast ausschließlich im Leichttrab unterwegs, bis es endlich einigermaßen geklappt hat.

Heute kann ich ihn gut sitzen (wenn er entsprechend losgelassen und entspannt ist) - aber ich würde da längst nicht jeden Reiter drauf lassen. Nicht weil er blöd macht oder so, sondern weil er eben einfach immer noch sehr viel Schwung hat und viele Reiter in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten ihn zu sitzen. (Und ja daran arbeiten wir immer noch)

Von daher: Nein, mit der Größe hat das auch eher weniger zu tun.

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde