Wieso sind viele Kinder in der Grundschule heute so schwierig?

5 Antworten

"Man könnte erzogene Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären."

Erziehung findet ausschließlich durch das vorgelebte Beispiel statt. Alles andere ist Dressur. Die Eltern müssen sich wohl oder übel an der eigenen Nase fassen ("Tout se joue avant six ans" Buch von Fitzhugh Dodson). Wenn die Kinder klein sind, dann sind sie das Spiegelbild und die Visitenkarte ihrer Eltern und später werden sie dann einmal die Richter ihrer Eltern sein.

Ob die entsprechende Problematik zugenommen hat, wage ich zu bezweifeln. Die Probleme mit der Jugend sind mehr als 2000 Jahre alt. (Die Jugend sei heruntergekommen und das Ende der Welt nah, soll angeblich auf einer 4000 Jahre alten Steintafel stehen – in Keilschrift, der ersten menschlichen Schrift überhaupt. siehe z.B. https://www.welt.de/wissenschaft/article178647276/Soziologie-Warum-die-Jugend-von-heute-immer-die-schlechteste-ist.html)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Och, das stimmt so nicht. Das fing in den 90igern schon so an. Ich denke einfach das die Aufgaben die an eine Lehrkraft gestellt werden zu groß sind.

20 Kinder (Wenn es gut läuft) in einer Klasse

Davon 5-7 mit gesonderten Förderbedarf, da die Schule Inklusion lebt

5-7 Kinder sind sonst wo her geflüchtet und sprechen gar kein Deutsch

5 Kinder langweilen sich schrecklich, oder kommen gar nicht mit

Und der Rest, will einfach auch noch gehört werden.

Und dem gegenüber steht EINE Lehrkraft, die dazu auch noch unzureichend vorbereitet wurde.

Klar, das dann immer mehr Kinder immer mehr auffallen, das die psychosozialen Prozesse einfach gestört werden

Kann ich nicht bestätigen.

Das sind Phänomene, die individuell sind und vereinzelt auftreten. Sie hat es durchaus schon früher gegeben... nur wurde damit anders umgegangen.

Da wurden Kinder für ihr Handeln durchs Haus geprügelt, wenn sie nicht ins Schema passten. Heute werden diese Vorstellungen hinterfragt und versucht, eine Atmosphäre zu schaffen, welche für alle Kinder funktioniert und eben nicht nach Schablone erzogen. Außerdem werden die Ursachen für so ein Handeln näher hinterfragt und das sehe ich als lobenswerte Entwicklung an.

Auch hier gibt´s Erfolge und Misserfolge. Aber Kinder sollen eben nicht noch einmal zu immer gehorchenden Robotern erzogen werden, sondern zu selbstbewussten und selbstständig denkenden Menschen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehemalige Externe Lehrkraft an einer Grundschule

Ein störendes Verhalten im Unterricht kann schon ein Zeichen von Unterforderung sein. Diesen Kindern ist langweilig, sie kennen den Lehrstoff und beschäftigen sich eben anderweitig.

Es kann aber auch sein, dass Kinder einfach eine mangelhafte bis gar keine Erziehung erfahren haben. Es gibt Kinder, die ihren Eltern auf der Nase herumtanzen, die zu Hause bestimmen, die tyrannisieren und die Eltern lassen es zu, diese greifen nicht ein und stellen keine Regeln auf.

Viele Kinder sind heute selbstbewusster, als früher, sie trauen sich mehr zu und getrauen sich auch, die Klasse zu stören.

Oftmals sind die Klassen bunt gemischt, was eigentlich ein Vorteil sein könnte, aber Multikulti ist eben oftmals schwieriger, es kommt öfters zu Konflikten, hinzu kommen mangelnde Sprachkenntnisse..... andere Länder, andere Sitten.

Lehrer reagieren heute mit anderen Maßnahmen, als früher. Früher waren sie strenger, gaben Nachsitzen und Starfarbeiten, was ich heute sehr selten erlebe.

Die Kinder haben keinen Respekt mehr vor den Lehrern. Diesen Respekt sollte sich eigentlich jeder Lehrer erarbeiten. Er sollte klare Verhaltensregeln in der Klasse aufstellen und auch gemeinsam mit den Schülern erarbeiten, was passiert, wenn einer gegen diese Regeln verstößt. Es muss eine Konsequenz folgen, die heute oftmals fehlt. Ich frage mich ganz oft, warum die Lehrer in gewissen Fällen nicht (anders) reagieren.

Nichtstun und alles zulassen ist der falsche Ansatzpunkt.

Die Kinder sind heute nicht nicht anders als früher. Es liegt an der Erziehung. Das muss aber nicht schlimm sein. Ob man bei seinem Kind alles richtig gemacht hat, sieht man wenn es erwachsen ist, nicht in der Grundschule.