Wie findet ihr dieses Gedicht?
Hallo zusammen :)
Ich (21 J) habe mich vor einiger Zeit zum ersten Mal an einem eigenen Gedicht versucht, und hätte nun gerne ein wenig Feedback zu meinen Zeilen.
Zur Einordnung: Das Gedicht behandelt oberflächlich die Beziehung des lyrischen Ich's zu einem Mädchen welche auch so stattgefunden hat. (In seiner früheren Kindheit)
Der tiefere Sinn des Gedichts ist allerdings dass das lyrische Ich sich nicht unbedingt nur nach dem Mädchen sehnt sondern sich die Zeit zurückwünscht in dem er diese Beziehung mit ihr führte, da in dieser Zeit seiner Meinung nach vieles besser war und er ein befreiteres Leben führte.
Das Gedicht mündet schließlich in der Einsicht dass er in der Zwischenzeit (seiner Jugend) schwere Fehler begangen hat, und er einen Weg in seinem Leben eingeschlagen hat von dem aus er nicht mehr zurückkehren kann.
Magdalena
Dein Auge strahlt mir zu
Auch noch heute
Du bist alles
Alles was ich jemals wollte
Zu viele falsche Götter und Propheten
Doch nur du hast mir den Frieden gebracht
Eine Träne sucht den Weg über meine Wange
Und du erhellst das Dunkel der Nacht
Doch die Mauern die ich baute sind zu hoch
Überall unsägliches Leid
Und alles was bleibt sind zwei Suchende
Und ihr Kuss aus einer besseren Zeit
2 Antworten
Also für Lyrik-Kritik solltest du spezielle Foren im Internet suchen und dort Mitglied werden. Das unterstützt dich besser!
Kritik daran ist eh schwierig, weil das Geschriebene DEINE Gedanken und Worte sind. Manche haben das Gespür, ob man Lyrik verenglischt als Song verkaufen kann oder niemals. Es richtet sich eben alles nach dem Ziel des Geschriebenen.
- Für mich ist das kein Gedicht, sondern das sind Gedankensätze untereinander geschrieben und bestimmte Worte, die sich reimen, eingefügt.
- Ich denke, das, was du erklärend geschrieben hast, kommt noch viel zu wenig in diesen Sätzen zum Ausdruck.
- Mir fehlt Rhythmus mittels Versfüßen, alles ist zu prosaisch.
- Es fehlen Metaphern, Bilder, Vergleiche, Sinneswahrnehmungen usw..
- Und wo bleibt das Originelle, das Geniale aus deinem Gehirn?
Das sind einfache Sätze, wie ich bereits hunderttausende davon lesen musste.
Bitte erst Germanistik oder Literaturwissenschaft und Musikwissenschaft an der UNI studieren - waren u.a. meine Studiengänge (1980er Jahre) - , dann verstehst auch du meine fachliche und nicht private Meinung - und sogar, was Jazzmusik musikologisch ist.
Und vergiss nicht: Nicht nur die kulturelle Bildung und die Intelligenz (Erkenntnisfähigkeit) sind nachweislich in den letzten Jahrzehnten in Europa gesunken... trotz steigender Zahl der Abiturienten! Also was "etabliert" ist, was "Bestseller" ist, ist leider deshalb immer schlechter!
DAS bedeutet leider keine hohe Qualität, sondern offensichtlich die Vermassung der niedrigen.
Da außerdem der Subjektivismus zu herrschen begann, glaubt auch jeder, irgendetwas ohne Wissen und Können bewerten zu können.
Du springst mit Deiner Antwort genau in die Kerbe die ich in meiner Antwort kritisierte: Nur wer Musik gelernt hat, kann sie und darf sie praktizieren - nur wer Literaturwissenschaften studiert hat, darf sagen ob er geschriebene Worte gut findet.
Beides sind Elemente der Kunst und deswegen gelten diese absoluten Regeln dort nicht. Bei Kunst absolutistisch zu behaupten: "Das ist keine Kunst" ist eine vermessene Ansicht. Man kann sagen gefällt mir nicht oder damit kann ich nichts anfangen, mehr aber nicht.
Q.e.d. - Du darfst natürlich bewerten, was du gut oder schlecht findest, aber das ist eben zunächst rein subjektiv! Dies Wissen braucht man jedoch zum Beispiel, um massenhaft Kunst verkaufen zu können, das ist aber kein Wertmaßstab der Kunst!
Es geht in der ernst zu nehmenden Kompositionskritik (z. B. Gedichtanalyse, Musikanalyse) immer um verarbeitete objektive Parameter der Qualität und diese beurteilen viele Laien-Leser/-Hörer/-Betrachter als unwichtig, weil es ihnen eben nur um ihre subjektive Meinung geht - oder auch einfach zu kompliziert ist.
Und über Geschmack (Geschmäcker) kann man NICHT streiten, heißt der lateinische Satz, der immer und immer wieder falsch übersetzt erzählt wird, weil Geschmack eine subjektive Meinung hervorbringt, aber über Qualitätsmerkmale und deren sinnvollen Einsatz kann man, soll man streiten!
MUSIK: Lies z.B. ´mal Strawinskys "Musikalische Poetik" oder Bernsteins "Musik - die offene Frage" (mit vielen Musikbeispielen und Erklärungen).
KUNST ist, wenn man als Künstler mit den vielen Parametern originell und genial umgehen konnte, so dass dies erst bei der Analyse richtig auffällt (vgl. z.B. Goldener Schnitt in der Bildenden Kunst).
Lass dich nicht verunsichern. Ich finde es erst mal gut, dass du das selbst mal probierst. Wenn das jede Deutsch Lehrkraft mal machen würde, sähe der Deutschunterricht bestimmt anders aus. Aber nun zu deinem Gedicht: ein Gedicht braucht keinen Reim, obwohl ein Rhythmus natürlich immer eine schöne Sache ist. Aber dein Inhalt ist ja in gewisser Weise auch arhythmisch. Übrigens wäre das schon eine Idee, wie man einem berechtigten Einwand hier begegnen könnte. Versuch doch einfach in der Form und am besten im Rhythmus deutlich zu machen, wann die Gedanken eher harmonisch sind und wann nicht. Kann es sein, dass du am Ende die du Perspektive wieder einnehmen müsstest? Aber das kannst du selbst am besten beurteilen. mach ruhig weiter, alles hat klein angefangen, außerdem ist Qualität in einem bestimmten Sinne nur nötig, wenn man etwas verkaufen will. Und dann wird es für echte Kunst immer schon ein bisschen problematisch.
so hat Vieles begonnen was heute etabliert ist ...
bei Jazzmusik war es ähnlich: Das was die da machen, ist doch keine Musik.