War Theodor Storm mit dem Gedicht "Herbst" gegen die Bürgerliche Revolution 1848?
Das Gedicht und die Bürgerliche Revolution erschienen im gleichen Jahr.
Im Gedicht äußert das lyrische Ich seine Sehnsucht nach der Sommerzeit("Schwärmerei").
Das Gedicht ist ein Beispiel von den Gedichte im Realismus, also stellt sachlich gesellschaftliche Verhältnisse dar. Deshalb habe ich das Gedicht gedeutet, dass sich der Autor die Zeit vor der Bürgerlichen Revolution sehnt und gegen die Bürgerliche Revolution ist.
Ist das eine korrekte Deutung? Oder wie würdet ihr es deuten?
1 Antwort
Deine Argumentation ist problematisch, denn du gehst von einer These aus, die du erst mal beweisen musst. Nicht jedes Gedicht, das in der Zeit des bürgerlichen Realismus entstanden ist, muss dessen Kennzeichen tragen.
95 % dieses Gedichtes haben nur etwas mit Natur zu tun und gelten für die alten Griechen genauso wie für uns heute. Das macht dieses Gedicht ja gerade so schön.
Nur die letzten beiden Zeilen kann man mit einer gewissen Vorsicht so deuten, dass Theodor Storm sich hier gegen Schwärmerei wendet und für eine realistische Sicht auf das Leben ausspricht. So etwas kann man aber bei einer Interpretation nur als Hypothese bringen und nicht als absolut sicher. Es empfiehlt sich auch, eine solche Hypothese auf ihren Richtigkeitsgrad ab zu prüfen und genau anzugeben, was für diese These sprechen könnte.