Wie entstehen Freundesgruppen und wie lernt man offener zu sein?
Mich beschäftigt eine Sache ganz Stark im Moment und das ist, dass ich selbst erkannt habe, dass ich ein Problem damit habe, wenn Freundesgruppen gemischt werden oder mich eine Freundin zu einem Treffen einlädt, bei dem auch andere Bekannte von ihr eingeladen sind, die ich nicht kenne. Ich habe tatsächlich Social anxiety und kann mir dadurch ein bisschen die Unsicherheit gegenüber Fremden Menschen erklären, aber frage mich woher meine anderen Emotionen wie zum Teil Eifersucht und Unwohlsein kommen wenn ich damit konfrontiert werde.
Erst einmal zu der Erklärung meiner Situation:
Ich habe eine gute Freundin gefragt, ob sie Lust hätte, mit mir am Wochenende auf eine städtische Veranstaltung zu gehen. Sie hat mir geantwortet dass sie auf jedenfall Lust hätte, allerdings schon 2 andere Freunde gefragt hat (die sich ebenfalls nicht kennen) ich aber gerne mitkommen kann. Meine Freundin hat mir schon oft erzählt dass sie und ihre verschiedenen Freundesgruppen dass oft machen und sich unter einander mischen und kennenlernen und ihr Motto ist „ je mehr Leute desto cooler ist es“
Ich selbst war früher auch ein total offener Mensch und habe es, wie denke ich fast jedes Kind, geliebt neue Freundschaften zu schließen und das hat sich damals alles so viel leichter entwickelt und angefühlt, weil man als Kind noch nicht so verkopft ist und sich eh alles um spielen und Spaß mit einander gedreht hat. Im Jugendlichen/Erwachsenen alter wird das schon schwieriger neue Menschen kennenzulernen und richtige Freundschaften zu knüpfen.
Habe für mich in den letzten Jahren einfach gemerkt dass es so viel entspannter ist, wenn man sich nur zu 2. trifft, weil man sich dann aufeinander konzentrieren kann und man sich nochmal bewusster mehr Zeit für die Person und die Gespräche nimmt, und das schätze ich sehr!
Deswegen würde ich gar nicht mehr auf den Gedanken kommen, meine Freunde bei treffen zusammen zuwürfeln weil ich selber das Gefühl habe dass sich mind. einer immer benachteiligt fühlt und man auch gar nicht so offen über bestimmte Themen reden kann, die die anderen nicht wissen.
Ich bewundere aber auf der anderen Seite meine Freundin und frage mich, wie sie es geschafft hat, so Selbstbewusst zu werden, dass ihre Einstellung so eine andere als meine ist und wie ich es schaffe offen gegenüber dem Treffen & den anderen Freunden zu sein, und es nicht gleich negativ zu bewerten, nur weil es eine andere Situation ist als ich es gewohnt bin. Wie gelingt es einem überhaupt auf diesem Weg neue Freundesgruppen entstehen zu lassen, ohne dass die Gespräche nur in Smalltalk enden, wovor ich auch Angst habe wenn ich und die anderen nicht warm mit der Situation werden.
Würde mir sehr helfen wenn ein paar hier vielleicht berichten können wie sie es von eher verschlossen, geschafft haben aus ihrer Comfort Zone zu kommen und offener gegenüber Fremden Menschen zu sein :)
2 Antworten
Wenn die Leute noch keine feste Gruppe ist, hat man gute Kennenlernbedingungen.
Sobald eine Gruppe eine Identität entwickelt wird es schwieriger für neue Mitglieder. Das ist der Grund warum sich das nicht so einfach mischen lässt. Das ist nicht nur dein Gefühl. Das geht vielen so.
Später bei der Auflösungsphase können sich neue Konstellationen bilden.
Vier Leute sind super. Da kann man immer mit jemand reden ohne dass man alleine neben dran steht. Wenn du nicht warm wirst mit den Leuten ist das nicht schlimm. Man muss nicht zu allen Menschen passen. Du verbringst ja auch nur einen einzigen Tag mit denen.
Danke, hat mir echt geholfen und da hast du definitiv recht :) ich stecke leider noch zu sehr in diesem Overthinking drin und dass ich zu viel von mir erwarte bei diesem einzigen Treffen. Werde es jetzt aber einfach auf mich zukommen lassen
Leider kann ich dir keinen speziellen Rat für deine Situation geben aber einen allgemeinen. Du bist nicht deine Gefühle. Du bist die Entscheidung, die sich für deine Gefühle entscheidet oder dagegen. Daran erkennst du, dass du nicht deine Gefühle bist, dass du dich entscheiden kannst ihnen nicht zu folgen. Und du kannst sie hinterfragen. In deinem Fall wäre die Frage wie berechtigt diese Gefühle sind? Weißt du jetzt schon, ob du Spaß mit der Truppe haben wirst? Ist es eine Vermutung oder entspricht es wirklich dem, was dich erwarten würde? Wie entscheidest du dich nachdem du die Situation auf diese Art neu bewertet hast?
danke, ich werde das in Zukunft versuchen öfter anzuwenden sobald Emotionen und Situationen auftauchen, die ich selber nicht richtig einordnen kann :)