Wie befreie ich mich von meinem Perfektionismus?
Hallo,
neulich habe ich einer Geschichtsklausur 15 Punkte erzielt - und mich doch geärgert!
Denn diese Note habe ich nur erreicht, weil mir mein Lehrer bei einer Aufgabe satte 8 (!) Zusatzpunkte geschenkt hat. Dementsprechend hatte ich 23/15 Punkte im letzten Aufgabenteil bekommen. Je nach Lehrer hätte ich sicherlich auch nur eine 2 haben können. Denn bei eigentlich sehr einfachen Aufgaben, habe ich vergessen, wichtige Aspekte zu nennen, die ich eigentlich gewusst hätte.
Meine gute Note kam also nicht zwingend durch meine "sehr gute" Leistung zustande, sondern vor allem durch Großzügigkeit seitens des Bewertenden.
Also: Ich weiß natürlich, dass man sich bei 15 Punkten wirklich nicht ärgern sollte, aber man kann seine Gefühle ja nicht spontan steuern. Sie kommen und gehen einfach.
Was könnte ich denn langfristig tun, um nicht mehr so perfektionistisch zu sein? Um mich nicht unnötig zu ärgern?
7 Antworten
Du mußt lernen über dich selber lachen zu können und das mindestens 10 x täglich. Man sollte im Leben alles wichtig aber niemals zu ernst nehmen.
Gewöhn dir an, regelmäßig zu hinterfragen, wie sinnvoll die kleine Optimierung für das eigentliche Ziel ist.
Und dann braucht's natürlich die Willensstärke, aufzuhören, wenn Du zum Schluss kommst, dass es sinnlos ist.
Jeder Perfektionsdrang hat mit Allmachtsfantasien zu tun und dahinter steckt die Angst, dass ich nichts bin, wenn ich nicht perfekt bin. Da kein Mensch perfekt ist und auch nie perfekt sein wird, haben Menschen mit Perfektionsdrang im Hintergrund immer Angst.
Erster Schritt aus dieser Perfektionismusfalle:
Entlarve deine Angst! Erkenne wovor du tatsächlich Angst hast! Erkenne wie sehr dich dein Perfektionsdrang einschränkt! Ist es das wert? Löse dich von dieser Angst!
Zweiter Schritt:
Werde Mensch! Liebe dich selbst so wie du bist, mit allen Stärken und Schwächen. Du wirst nie allmächtig sein! Entlarve diese Illusion! Und gehe als der Mensch der du tatsächlich bist in deine Zukunft und freue dich deines Lebens aus vollen Zügen!
P.S. Zu deiner Frage kann ich dir das Buch:
“Das kleine Buch vom wahren Glück“ von Amselm Grün empfehlen. Ich finde es sehr hilfreich. Kostet im Buchhandel etwa 15 Euro...
Ich empfehle dir, dich öfters solchen Situationen zu stellen, in denen der Perfektionismus nicht umsetzbar ist. Nach einiger Zeit wird sich der Perfektionismus etwas legen.
Interessante Frage. Im ersten Grundgedanken würde ich jetzt mal sagen, zu schulischen Zeiten wird das wohl schwer werden. Lehre und Arbeitsleben können dich vielleicht sogar zwingen ^^
War einem früheren Chef (gleich nach der Ausbildung in einem großen Unternehmen) immer viel zu pingelig. Aber die Arbeit die er und die anderen wollten musste sauber und gut sein, aber endlos Zeit nur für das i-Tüpfelchen hat schnell zu einen Anpfiff geführt. Das absolut perfekte Ergebnis ist eigentlich nicht wirklich zu erziehlen ;)