Wie am besten mit Schockmomenten beim Motorradfahren umgehen?
Hallo zusammen.
Ich hatte gestern meine dritte Fahrstunde für den offenen A Schein.
Nun gab es gestern eine Situation die mir ein wenig die Freude oder Vorfreude genommen hat.
Ich stand zusammen mit dem Fahrlehrer auf einer Abbiegespur. Links stand ein großer Traktor welcher aus einer Seitenstraße herausfahren wollte.
Der Fahrer des Traktors hat uns auf dem Abbiegestreifen ankommenden Motorradfahrer anscheinend übersehen (meiner Meinung nach hat er nur grade aus geguckt) und ist dann direkt herausgezogen und natürlich über alle zwei Spuren gefahren. Dabei hätte er uns beide fast überfahren.
Es schockiert mich wirklich dass man durch solche Aktionen als Zweiradfahrer sein Leben verliert. Gegen den Traktor hat man halt echt keine Chance.
Wie geht man am besten mit solchen Schockmomenten um ?
Die Aktion hat mich über Nacht noch beschäftigt ...
8 Antworten
Zunächst mal solltest unbedingt den richtigen §1 der StVO verinnerlichen:
Du mußt immer mit der Dummheit der Anderen rechnen!
Und dann solltest Dich mit einer unweigerlichen Tatsache vertraut machen:
Gottes Tiergarten ist groß! Vor Allem die Zahl der Rindviecher nimmt signifikant zu!
Was so einen Schock angeht... Aus der Erfahrung lernen, tief durchatmen und weiter fahren. Die Freude am fahren sollte man sich von Idioten nicht nehmen lassen!
Aus solchen Gründen hab ich zwar den Motorradführerschein gemacht, mich danach aber nie auf eine Maschine gesetzt.
Mir hat es immer genügt, durch die Erfahrungen der Motorradfahrstunden als Autofahrer besonders sensibel auf Zweiradfahrer zu achten und zu reagieren. Sehe ich nur einen Schatten von der Seite, den ich nicht definieren kann, dann latsche ich sofort auf die Bremse. Erst danach realisiere ich für mich, ob es wirklich ein Moped war oder nicht. Und bisher hatte ich meistens den richtigen Riecher.
Als Fahrer von Zweirädern muss dir bewusst sein das du doppelt bis 3mal so viel auf andere Verkehrsteilnehmer achten musst.
Das wird dir am Anfang bisschen blöd vorkommen und sicher auch mal Stress machen. Wenn man das aber mal verinnerlich hat dann kommt auch der Spaß wieder.
Später hast du den Vorteil das es dir auch bei anderen Fahrzeugen hilft. Die Erfahrung sagt das gute Zweiradfahrer weniger Unfälle haben als Leute die nur Auto fahren.
Ich hab erst richtig im Gelände (Enduro) fahren gelernt, mit Allem was dazu gehört, auch Stürze. Das hat mir auf der Straße immer geholfen.
Willkommen in der Realität. Kradfahrer haben keine Knautschzone.
Der Tod ist der ständige Beifahrer. Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
Und bitte : Auch bei 40 ° nicht auf Schutzkleidung verzichten. Die hat schon viele Leben gerettet.
Es kann helfen, sich bereits vor Fahrtantritt bewusst zu sein, dass Motorrad fahren ein gewisses Risiko darstellt und jede Fahrt die letzte sein kann. Das kann Schock in Akzeptanz von Wahrscheinlichkeit verändern, da man mental auf solcher Situationen schon vorbereiteter ist. Und kann auch mehr Spielraum übrig lassen, mit der auftretenden Gefahrensituation umzugehen, da du weniger von Gedanken betreffend der möglichen Terminierung der eigenen Existenz abgelenkt wirst.
Auf eigenem Mopped die lauteste noch legale Hupe montieren kann ebenfalls eine wesentliche Überlebenszutat sein.