Wer hat bessere Chancen auf dem Wohnungsmarkt?
Eine Frau, die aufgrund häuslicher Gewalt wohnungslos und arbeitslos ist? Die Mietzahlung würde das JC übernehmen und die Miete wäre absolut sicher.
Eine Frau, die freiberuflich als Nachhilfelehrerin arbeitet und über kein festes Einkommen verfügt.
Eine Frau, die aufgrund von häuslicher Gewalt ihren Job verloren hat und zwar noch eine Wohnung aber arbeitslos ist.
Alle 3 Fälle sind wahr. Und alle 3 haben es enorm schwer. Warum wird aber eine Frau die häusliche Gewalt erlebt hat, nicht unterstützt? Im Gegenteil, sie werden behandelt als hätten sie die Gewalt ausgeübt. Oder wird den Frauen irgendeine "Dummheit"/ "Naivität" unterstellt, so als seien sie selbst schuld?
7 Antworten
Wird die Wohnung von einem Makler vermietet, keine von den 3, weil es denen nur um viel Geld geht, was keine von denen hat.
Wenn es Privat vermietet wird, kommt es auf die Person an, ob sie mit dem Herz (Arme Frau) oder Verstand (Sicheres Geld) denkt.
Ich denke die Frauen haben es deshalb schwer, weil sie kein geregeltes Einkommen haben. Siehe Freiberufler oder Arbeitslos. Als Mieter möchte man schon jemand haben, der sicher und pünktlich bezahlen kann.
Zudem kommt es auch auf die Höhe des Einkommens an. Mieter, die mehr Geld verdienen haben höhere Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Am besten allein oder als Paar und ohne Kinder. Auch bei jungen Erwachsenen sind manche Vermieter vorsichtig, weil diese oft noch nicht fest im Leben stehen.
Das Leben ist nicht fair. Erfolg hat nur derjenige, mit möglichst hohem und geregelten Einkommen, der möglichst wenig Probleme verursachen könnte.
Die besten Chancen hat die Nachhilfelehrerin.
Viele Vermieter lehnen Bürgergeld-Empfänger trotz des sicheren Mieteingangs ab.
Das liegt an Vorurteilen und der gesellschaftlichen Hetze gegen Empfänger von Transferleistungen. Sie geben ihre Wohnung lieber Personen die "morgens früh aufstehen und arbeiten gehen".
Gesellschaftlich wird mit dem Bezug von Bürgergeld viel zu oft und zunehmend Faulheit, Asozialität und Alkoholismus assoziiert.
Es gibt auch Mehrfamilienhäuser in denen die Nachbarschaft keine Bürgergeld-Empfänger im Haus dulden möchte.
In meine Wohnung würde keine von den 3 reinkommen.
Vermieter sind keine Heiligen und wie jeder andere möchten Vermieter auch nichts verschenken. Du würdest dein Geld ja auch nicht an eine von den 3 verleihen, vielleicht sogar noch für einen negativen Zinssatz.
Wenn meine Wohnung 500.000 Euro kostert, vermiete ich die bestimmt nicht für irgendeinen Maximalmietsatz vom JC. 🤷♂️
Für die Frauen häuslicher Gewalt gibt es auch ein Frauenhaus. Für die weitere Unterbringung wären dann Sozialwohnungen nötig. Für deren Bereitstellung muss der Staat aber sorgen.
In der Regel ist es für Vermieter wichtig, dass die Miete kommt und dass im Streitfall etwas zu holen ist.
Daher denke ich, die Chancen für die freiberufliche Nachhilfelehrerin stehen am besten.
Nachhilfe ist eine unsichere Einnahme und bringt wenig. Davon leben kann man nicht. Ist eher nen Nebenjob für Studenten, Rentner oder Arbeitslose und Leute die sonst noch nen Gewerbe haben.
Warum sollte den Vermietern die Probleme der Frauen interessieren? Es zählt nur, dass pünktlich und sicher bezahlt werden kann. Und bei arbeitslosen Personen könnte es Komplikationen geben.
Der Vermieter hat seine eigenen Interessen.
Er ist nicht für die privaten Probleme seiner Mieter zuständig.
Inwiefern Probleme? Die bekommen doch ihr Geld regelmäßig?
Wenn das Geld direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen wird, ist das für die Miete zunächst einmal korrekt.
Das ist aber nicht immer der Fall.
Hinzu kommt, dass der Vermieter bei Schäden regelmäßig auf den Kosten sitzen bleibt, da nichts zu holen ist.
Wohnungen mit so hochwertigem Interieur sind wohl nicht das Segment über das wir hier reden.
Ich denke kann in eine Notlage geraten und kann zum Bürgergeldempfänger werden. Aber bei Frauen die Gewalt erlebt haben da sollte man doch wirklich helfen und es ist doch egal ob das Geld vom JC oder vom Arbeitgeber durch einen Job kommt. Kann es Stigmatisierung sein?