Wenn Vermieter alle drei Jahre die Miete um 20% anheben können, wie weit soll das gehen?

5 Antworten

Die Miete darf nur bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete angehoben werden.

Keinesfalls wäre es damit so, dass die Miete alle 3 Jahre um 20% steigen könnte. Deine Annahmen sind damit unrealistisch.

Aber wenn Du 1000 Euro(warm?) für 45qm in den Raum stellst: Für Münchener Verhältnisse wäre das schon heute realistisch und es ist der Grund wieso Geringverdiener ins Umland drängen.


treppensteiger  24.07.2024, 13:56

Die ortsübliche Vergleichsmiete steigt allerdings mit den Mieterhöhungen v.a. im Zuge von Neuvermietung mit, ist also keine Verhinderung von Mietsteigerung. Lediglich sehr teure Wohnungen, werden dadurch nicht ganz so schnell teurer. Der Mietspiegel, wie er sich nennt, ist auch nicht unbedingt fehlerfrei, und vor allem schwer nachprüfbar, ob korrekt.

Dafür, dass man sich als Mieter immer in einer nachteiligen Position befindet, wohnen ist einfach mal dringender als vermieten, ist der Schutz vor steigenden (Miet-)preisen zu gering.

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ArminSchmitz  24.07.2024, 14:04
@treppensteiger

Die ortsübliche Vergleichsmiete wird in nahezu allen Fällen anhand des Mietspiegels ermittelt und aufgrund der in Planung stehenden Gesetzeslage sollen dazu die Mieten der letzten 7 Jahre heran gezogen werden. Da wird nichts schnell teurer. Es wird vielmehr eine rasche Mietpreissteigerung per Mieterhöhung weitgehend blockiert.

Neuvermietung ist eine andere Sache. Aber auch da darf die Miete nicht mehr als 10% über der Vergleichsmiete liegen.

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Brachiale 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 12:39

Anscheinend können sie nachdem Sie die kappungsgrenze erreicht haben nach drei Jahren wieder erhöhen.

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Willkommen im prallen Leben!

Im Prinzip läuft das wirklich so. Allerdings muss der Vermieter bei seinem Mieterhöhungsverlangen immer drei Vergleichswohnungen angeben (also Lage, Ausstattung, Bausubstanz, Miethöhe). Das kann gelingen, aber auch nicht gelingen. Willkürlich einfach anheben kann er nicht, zumindest nicht bei Orten, die einen Mietspiegel haben. Irgendwann ist Schluss. Aber es ist ein heißes Thema. Letztendlich ist es so, dass der Mieter die "Wahl" hat, die neue Miethöhe zu akzeptieren oder sich eine neue Wohnung zu suchen, und da wird die Wahl zur Qual.

In besonders gefragten Ballungsgebieten mit Wohnraumknappheit gilt meistens eine Mietpreisbremse, die sich am Mietenspiegel orientiert und die 20%-Regel deutlich weiter begrenzt.

Trotzdem steigen Mieten - übrigens wie alles andere auch, z.B. Löhne und Gehälter.

Und die Kosten für die Vermieter.

Der Vermieter muss auf der einen Seite eine Begrenzung seiner Mieteinnahmen akzeptieren (Mietpreisbremse, Mietendeckel etc.), aber auf der anderen Seite unbegrenzte Kostensteigerungen z.B. für Handwerker, Baumaterial, Grundstück und Finanzierung tragen.

Kein Wunder, dass die Bautätigkeit zurückgeht, die der Grund für den Mietendruck sind.

Man kann sich darüber streiten, ob diese Entwicklung Folge von zuviel oder zuwenig Kapitalismus ist: Der Eingriff des Gesetzgebers durch Mietbegrenzung sorgt zwar dafür, dass bestehende Mietverhältnisse geschützt sind, aber für alle anderen umso teurer werden.

Grundstücke in begehrten Lagen kann man nicht vermehren, und was knapp ist, wird eben über den Preis verteilt. Wie auch sonst?

Die Wohnraumverteilung ohne jeden Markteinfluss wie in sozialistischen Gesellschaften führt vor allem zu einem: Korruption, Günstlingswirtschaft und Verfall der Bausubstanz.

Denn auch der Sozialismus kann eines nicht ändern: Dass in einem bestimmten Gebiet eben nur eine begrenzte Anzahl an Menschen untergebracht werden kann.


Brachiale 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 12:58

Trotzdem steigen Mieten - übrigens wie alles andere auch, z.B. Löhne und Gehälter.

Das stimmt, dann ist der Euro auf langer Sicht schon verloren.

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tevau  24.07.2024, 14:37
@Brachiale
ist der Euro auf langer Sicht schon verloren.

Nein, ein totaler Fehlschluss. Egal ob D-Mark, Euro, Dollar oder was auch immer: Jede Währung einer wachsenden Volkswirtschaft unterliegt einer Inflation. Das ist nicht vermeidbar, aber auch gar nicht problematisch.

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Brachiale 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 15:37
@tevau

Was ist denn der Euro Wert, wenn das einfache Mischbrot beim Bäcker 15 Euro kostet? Monetäre Inflation sinkt den wert

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tevau  24.07.2024, 16:07
@Brachiale
Was ist denn der Euro Wert, wenn das einfache Mischbrot beim Bäcker 15 Euro kostet?

Na, das ist ziemlich einfach: Ein Euro gleich 1/15 Mischbrot beim Bäcker. Wobei das ein ausgesprochen teurer Bäcker zu sein scheint oder das Brot riesig sein muss.

Monetäre Inflation senkt den wert

... und wo ist das Problem, wenn die Gehälter auch steigen? In jeder Volkswirtschaft, in der der Wohlstand steigt, gibt es auch eine Inflation. Was hast Du gegen steigenden Wohlstand? Möchtest Du lieber auf dem Niveau der Menschen leben, als es noch keine Währungen gab?

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Jaein

Die Regel gilt zwar auch hier, dass der Vermieter sich an den Mietspiegel anpassen darf, aber ich wohne in einem Haus das unter Denkmalschutz steht.

Sie haben schon mehrfach versucht mir Ihre Modernisierungen schmackhaft zu machen und z.b. eine komplett neue Küche und ein neues Bad anzudrehen, damit sie wenigstens in der Wohnung modernisieren können um dadurch die Miete zu erhöhen.

Aber nein, brauch ich nicht 😃

Keine Sorge, der Kapitalismus hält sich selbst im Zaum. Wenn sich niemand mehr die Miete leisten kann, wird sie zwangsläufig im Preis runtergehen.


vanOoijen  24.07.2024, 12:28

Aber eine bestimmte Bevölkerungsgruppe beißen dann trotzdem die Hunde. Schau in die USA mit ihren Trailerparks und Obdachlosen.

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