Wenn man Spanisch lernt, versteht man dann auch Französisch?
Oder Portugiesisch oder Italienisch? Kann man quasi mit dem Lernen einer Sprache quasi direkt 3 andere Sprachen ohne krassen Mehraufwand erschließen?
Ich weiß z.B., dass wenn man Russisch kann, man quasi auch Ukrainisch kann, weil Ukrainisch fast das Gleiche ist, aber auch Polnisch, Kroatisch und Bulgarisch sollen weniger weit weg voneinander sein, als z.B. Deutsch und Niederländisch, zumindest sagen die Slawen, dass sie untereinander problemlos verstünden.
Was denkt ihr?
13 Stimmen
10 Antworten
Spanisch ist von den anderen Romanischen Sprachen genauso entfernt wie Deutsch von Englisch.
Wenn man alle Romanischen Sprachen verstehen möchte, muß man alle Romanischen Sprachen von der Pieke auf lernen.
Alleine der Klang und die Aussprache von Portugiesisch und Französisch ist so extrem anders als Spanisch/Castellano. Selbst Katalanisch (z. B. Barcelona) ist wie eine Fremdsprache.
Wir müssen ja auch Englisch von Anfang an lernen, und verstehen Englisch nicht automatisch, obwohl Deutsch und Englisch aus der Germanischen Sprachfamilie kommen.
Nein. Meine Spanischkenntnisse haben mir beim Erlernen von Italienisch jedoch sehr geholfen.
Die einzige Sprache, bei der ich viel dafür verstehe, dass ich sie nicht gelernt habe, ist Portugiesisch. Das hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass ich auf Spanisch über deutlich mehr als nur wenige Grundkenntnisse verfüge und ein Auslandssemester in Andalusien verbracht habe - da lernt man, mit undeutlicher Aussprache zurecht zu kommen ;)
Darüber hinaus hatte ich immer schon ein großes Interesse an der portugiesischen Sprache und habe mich natürlich auch damit befasst. Das führt eben dazu, dass ich einiges verstehe und ein paar Brocken Portugiesisch sprechen kann. Was also genau auf meine Spanischkenntnisse und was auf den Rest zurückzuführen ist, weiß ich nicht.
Ich kenne auch spanische Muttersprachler, die gesprochenes Portugiesisch überhaupt nicht verstehen.
Gerade Portugiesisch ist eine Sprache, deren Schriftbild, Grammatik und Vokabular dem Spanischen sehr ähndelt. Wenn man sich also mit Wortbild, usw. auseinandersetzt, sind ganz klar Parallelen zu erkennen und es ergibt sich ein Bild daraus. Daher kann ich es verhältnismäßig gut lesen und habe keine Probleme dabei, online auf Portugiesisch Zugtickets zu buchen, Informationstafeln in Museen, usw. zu verstehen.
Es gibt aber noch ein ganz großes "aber": Vielleicht ist dir das bereits aufgefallen, bei der Aussprache hört sich im Portugiesischen verdammt viel "genuschelt" an. Wenn also ein Muttersprachler ohne Rücksicht auf meine fehlenden Portugiesischkenntnisse mit oder neben mir spricht, höre ich nur einige Fetzen heraus. Da muss schon jemand langsamer und deutlicher mit mir reden, damit ich die Wörter verstehe und ich sie im Kontext verstehen kann!
Bei Französisch und Rumänisch - keine Chance!
Da man im Großteil Südamerikas Spanisch spricht, ist die Sache klar. Was natürlich nicht heißt, dass du dich damit auch in Brasilien verständigen kannst.
Das brasilianische Portugiesisch unterscheidet sich übrigens ebenfalls vom europäischen Portugiesisch. Kann also gut sein, dass die Verständigung mittels Spanisch von der einen und Portugiesisch von der anderen Seite einigermaßen funktioniert, eine Garantie hast du aber nie dafür.
Ich habe Französisch, Italienisch und Spanisch gelernt. Sicher, man kann sich einiges erschließen, mehr aber auch nicht. Nur eine der genannten Sprachen zu können ersetzt nicht, die anderen von Grund auf lernen zu müssen. Meiner Ansicht nach sind sich Spanisch und Italienisch etwas näher als beide gegenüber Französisch.
Es gibt einige, die sich damit sogar verwirren…
Das kommt meiner Erfahrung nach von wenig Können bzw. Übung. Wenn man eine romanische Sprache recht gefestigt beherrscht, tut man sich deutlich leichter, eine weitere zu erlernen. Satzstruktur und Grammatik sind einem schließlich weitgehend vertraut, auch Vokabeln weisen oftmals Ähnlichkeiten auf.
Verwirrend wird es, wenn man keine der Sprachen gut kann und ohnehin damit kämpft - dann wirft man die Vokabeln durcheinander.
Oder aber so wie bei mir: Wenn ich eine Sprache lange nicht angewendet habe, muss ich erstmal wieder reinkommen. Dann landen auch mal Vokabeln der anderen Sprache in meinen Sätzen ;)
Wobei sich dieses Problem jedenfalls bei mir sehr schnell wieder auflöst. Spätestens nach ein paar Tagen Italienurlaub wird mein Italienisch deutlich fließender und mir kommen keine spanischen Vokabeln mehr dazwischen!
Klingt logisch, ja. Ich meinte in dem Fall den Schulunterricht. Zumindest habe ich das manchmal mitbekommen. Ich selbst kam aber sogar zwischen Latein und Spanisch durcheinander, gerade was die Endungen anging.
Aber wie erklärt, war ich nun mal in Latein nicht der geübteste Schüler.
Schulunterricht ist natürlich immer eine Sache für sich. Da ist leider ein ganz beträchtlicher Teil der Schüler ohnehin am verzweifeln und nur mäßig motiviert bei der Sache (was natürlich auch mit den jeweiligen Lehrern zusammenhängen kann). Wie gesagt: Wer beides nicht wirklich kann, wird natürlich einiges verwechseln. Ich nehme aber an, dass man im Endeffekt doch von der ersten romanischen Sprache profitiert.
Latein konnte ich auch nie - da habe ich mich jahrelang überraschend erfolgreich durchgekämpft! Wobei ich da (trotz Italienisch und Spanisch) nichts verwechselt habe, ich war einfach nur stinkfaul und es hat mich nicht interessiert ;)
Französisch nicht.
Portugiesisch auch nicht wirklich (die Portugiesen verstehen die Spanier so leidlich halbwegs, die Spanier die Portugiesen praktisch gar nicht. Das ist ähnlich wie holländisch-deutsch)
Italienisch klappt relativ gut. Jetzt vielleicht nicht für eine stundenlange Unterhaltung, aber für eine kurze Konversation geht es ganz gut.
Also zumindest komme ich (mit relativ fließend Spanisch) mit Italienern einigermaßen zurecht)
Was denkst du, ist sinnvoller um in Südamerika und Mittelamerika (Mexiko) klarzukommen? Spanisch oder Portugiesisch?