Wenn jemand die Aussage macht, er/sie sei lesbisch/schwul wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass seine/ihre Meinung sich im Nachhinein ändert?

tippsforqueers  23.12.2022, 18:31

Welche Meinung?

Derwissengierig 
Beitragsersteller
 23.12.2022, 18:33

Ich war mir anfänglich der Meinung, dass lesbisch/schwul zu sein, eine Lebensentscheidung ist. Manche haben die Tatsache unterstriechen, dass das nicht so ist.

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Lesbisch oder Schwul sein ist weder eine Entscheidung noch eine Meinung. Es ist eine natürliche, angeborene Sexuelle Orientierung so wie die Heterosexualität auch.

Lesbische oder Schwule Menschen suchen sich nicht aus, so zu sein. Die einzige Entscheidung die sie irgendwann treffen, ist ob sie es mit anderen teilen oder verheimlichen wollen.

Dass sich die sexuelle Orientierung "ändert" ist sehr unwahrscheinlich bzw genauso wahrscheinlich wie sie es bei heterosexuellen Menschen wäre. Da sie, wie gesagt, angeboren ist und sich nicht durch äußere Einflüsse verändern oder erzwingen lässt, bleibt sie in der Regel das ganze Leben lang gleich. Manche Menschen merken vielleicht im Laufe des Lebens, dass sie ihre eigenen Gefühle falsch interpretiert haben und sich eigentlich doch nicht zu einem bestimmten Geschlecht hingezogen fühlen oder sich zu einem Geschlecht hingezogen fühlen, von dem sie dachten, nicht auf dieses zu stehen. Jedoch hat hier keine Änderung der sexuellen Orientierung stattgefunden, sondern die Menschen entdecken und verstehen einfach erstmals die Gefühle, die eigentlich schon immer da waren.

Hallo Derwissengierig,

man geht heute davon aus, dass eine Neigung, die nicht der menschlichen Archaik entspricht, weitgehend mental angelegt ist. Sie wäre dann für einen Menschen intrinsisch und dann auch nicht in Frage gestellt.

Wieviel wäre jetzt "weitgehend"? Da mag ich aus einer gewissen Beobachtung heraus auf größer gleich 99% schätzen - womit wir uns mit den kleiner 1% befassen wollen.

Für den Anteil könnte sich die Neigung auf Grund sozialer Umstände gestalten - und wäre auch weiterhin von den Umständen abhängig. Wenn wir jetzt sagen, dass die Menschen bei ihrer dann gewählten Neigung bleiben oder nicht bleiben, wären wir bei weiteren 50%, die ihre Neigung verändern könnten.

Wir sind dann im dreistelligen Promillebereich.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Das ist keine Meinungsänderung. Also gleich null. Es sei denn man war noch in der pubertären "Werdungsfindung". Realistischer ist es, dass man bisexuelle Neigungen erkennt, aber "komplett 180 Grad"? nö.

Kann man nicht sagen. Das hängt von der Glaubwürdigkeit der Person ab. Wenn sie sich noch in der Pubertät befindet und in ihrer Sexualität desorientiert ist, kann es durchaus sein. In dieser Phase der Persönlichkeitsentwicklung sind viele Jugendliche auf der Selbstfindung, auch im Bezug auf ihre sexuelle Orientierung.

Ebenso kann es sein, dass Personen, die LBTQ bloss als Lifestyle vor sich her tragen, ihre Meinung ändern, wenn sich die gesellschaftlichen Prioritäten zu diesem Thema ändern. Aktuell ist das Thema sehr hoch gekocht und die Medien widmen ihm Aufmerksamkeit. Somit kriegen alle, die dieses Label vor sich hertragen auch automatisch den Opferstatus einer schützenswerten Minderheit. Ändert das, wird sich ihre Orientierung auch ändern, wie ein Fahnen im Wind.

Das kommt darauf an, wie sicher sich der oder die jenige ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one