Wenn ihr finanziell arm seid, wie sehr interessiert ihr euch für den Klimawandel?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Nein, gar nicht 61%
Klimawandel ist mir wichtiger als alles andere. 21%
Ich versuche es, wenn ich es kann. 14%
Ja, oft 4%

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer kaum Geld hat, konsumiert weniger und lebt automatisch klimaneutraler - ohne gross darüber nachzudenken. So jemand hat erst mal andere Probleme.


EragonArya  16.06.2024, 09:18

Wollte gerade dasselbe schreiben.

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Klimawandel ist mir wichtiger als alles andere.

Als arm würde ich mich nicht bezeichnen aber ich könnte einen Bürgergeldantrag stellen und würde vermutlich damit durchkommen. Meine Schwester hat weniger.

Meine Familie besteht aus Mutter, Schwester und mir. Keiner von uns hat je viel verdient und mittlerweile sind wir alle in Rente.

Obwohl wir staatliche Hilfe beantragen könnten tun wir es nicht - denn es geht uns gut.

Unser gemeinsamer Kampf gegen den Klimawandel hat uns "reich" gemacht.

Begonnen hab ich Ende der 70er Jahre im Alter von 15J.

Ich sah damals einen der ersten Fernsehbeiträge zum Thema Klimawandel. Damals hieß es "in Deutschland ist 2020 eine Wüste". Klimaforscher neigen eben zu übertreiben *lol*

Wie kann man mit 15 J. seinen co2 Fußabdruck reduzieren?

Meine Lösung damals war - ich gehe nicht mit in den Familienurlaub. Alle Überredungen halfen nichts - ich hab mich geweigert. Ergebnis die ganze Familie bleib daheim.

Mit 18 Jahren hab ich KEINEN Führerschein gemacht.

Stattdessen haben wir (meine Schwester, Mutter und ich) beschlossen zusammen ein Haus zu kaufen. Da wir kein Eigenkapital hatten war das schwer. Aber dadurch dass wir zu dritt zusammengehalten hatten konnten wir eine Bank überreden uns einen Kredit zu geben um ein altes Bauernhaus für 80.000 € zu kaufen, das wir nach und nach so wie wir Geld hatten renovierten.

2002 haben wir ein weiteres Haus gekauft mit großem Garten in dem wir heute noch leben.

Der Garten war eine nutzlose stark abschüssige Wiese. Aber auch hier haben wir zusammengehalten und Stück für Stück diese terrassiert und zu einem Traumgarten umgewandelt.

  • Meine Mutter gelernte Krankenschwester
  • Meine Schwester Erzieherin
  • ich Sachbearbeiter

Stand heute nach 42 Jahren

Ich bin in Frührente, meine Schwester arbeitet seid vielen Jahren nicht mehr und könnten wir beide vermutlich Bürgergeld beantragen, da selbst bewohnter Immobilienbesitz nicht angerechnet wird. die Rente meiner Mutter (als Krankenschwester) auch nicht üppig.

Wir leben heute Klima positiv

  • 4 Erwachsene leben zusammen und halten zusammen
  • PV Anlage mit 30 KWp produziert Strom im Jahresschnitt für 4-5 Haushalte a 4 Personen.
  • Ölheizung in Pelletheizung getauscht
  • Klimaanlage mit Heizfunktion auf Wärmepumpenbasis für die Übergangszeit
  • Kein Urlaub seid 42 Jahren
  • Nur ein eAuto für 4 Erwachsene Personen (meine zweite Schwester lebt auch bei uns)
  • ich hab nie den Führerschein gemacht und fahre daher nur eBike
  • haben über 30 Obstbäume (selbst gepflanzt)
  • 100 Beerenhecken
  • 2 Gewächshäuser
  • mehrere Beete
  • und vieles mehr

Ergebnis:

Energieverbrauch

gestern 0,4 KW für den ganzen Tag und die Nacht (24 Stunden)

Wieso bezeichne ich mich als "reich".

Wir brauchen kein Geld für

  • Miete
  • Tanken (eAuto wird nur mit der eigenen PV beladen)
  • Warmwasser Aufbereitung (übernimmt die PV Anlage)
  • Heizen des 70er Jahre Baus 500€ im Jahr geteilt durch 3 Personen
  • Urlaub (wir fahren nie in Urlaub seid 42 Jahren)
  • und alle weiteren Kosten teilst du durch 3 bzw. 4 Personen (meine 2. Schwester)

und dennoch leben wir so

Bild zum Beitrag

und Klima positiv trotz beheiztem Pool (28 Grad)

Mein Kampf gegen den Klimawandel hat mich "reich" gemacht.

 - (Psychologie, Geld, Deutschland)
Ich versuche es, wenn ich es kann.

Ich bin kein Großverdiener und wahrlich auch kein Umweltengel, aber wenig Geld ausgeben und den CO2-Abdruck etwas geringer zu halten, passt mitunter gut zusammen.

Ich mache keine Flugreisen, habe nie ein eigenes KFZ gehabt, heize im Winter mäßig, Esse wenig Fleisch, halte kein Haustier und rauche nicht. Da bleibt auch von geringen Einkünften am Ende gut was übrig. Deshalb bin ich aber auch nicht finanziell arm.

Nein, gar nicht

wenn du in ein tiefes Wasserloch fällst, was tust du dann?

richtig - du versuchst alles, was dir möglich ist, um herauszukommen - du fragst aber ganz sicher nicht in erster Linie, welche chemischen Bestandteile das Wasser enthält, sondern du suchst nach Möglichkeiten, nach einem Ast usw., wo du dich herausziehen kannst

es gibt eine sogenannte Bedürfnispyramide, nach der der Mensch lebt, er strebt von einer Stufe zur nächsthöheren - diese sollte sich so mancher Politiker verinnerlichen, bevor er mit flotten Sprüchen daherkommt, die diese Pyramide umkehren wollen - das hat noch nie funktioniert

Klimawandel ist mir wichtiger als alles andere.

Gerade dann würde ich daran denken. Arme sind vom Klimawandel stärker betroffen als Wohlhabende. Sie können sich keine Klimaanlage leisten, wohnen häufiger im überhitzten Dachgeschoss oder überflutungsgefährdeten Kellergeschoss, müssen unter extremen Wetterbedingungen arbeiten und leiden am meisten unter klimabedingten Preissteigerungen.


DummAberClever 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 00:31

Komisch, dass es die Armen stärker betrifft und die Wohlhabenden sich aber stärker dafür einsetzen.

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