Welpe beißt und zieht an der Leine. Was tun?

12 Antworten

Was hälst Du denn von Markertraining?

Ich für meinen Teil habe damit super Erfolge sogar bei den hartnäckigsten Leinenziehern erreichen können.

Ich weiß nicht ob Du Dich schon einmal mit Markertraining beschäftigt hast, also schreibe ich Dir eine kleine Anleitung.

Ein Marker ist sowas wie ein Clicker z.B. aber man kann auch ein Markerwort nutzen, z.B. ein Tip, Top, Click oder ähnliches. Kurz und prägnant eignet sich am besten.

Dann baust Du erst einmal den Marker auf, d.h. am besten fängst Du damit in der Wohnung an, weil dort die minimalste Ablenkung herrscht und dieser ja auch sehr gut wirken soll. Jedes mal wenn der Hund Dich anschaut gibts das Wort und ein Leckerchen. Sinnvollerweise zieht man diese vom täglichen Futter ab, damit man hinterher nicht einen Kugelhund hat.

Das ganze würde ich nun über einen Tag verteilt öfter trainieren, zumeist ist das recht schnell konditioniert. Dann würde ich die Ablenkung steigern, z.B. trainiert ihr dann einen Tag im Hof und dann den nächsten Tag auf einer Wiese mit Gerüchen und den letzten Tag am besten noch bei Sicht von Hunden und Menschen. So hast Du ein Markersignal worauf der Hund recht gut reagiert und Du damit eben "Schnappschüsse" machen kannst. Schnappschüsse weil man damit Verhaltensweisen die man öfter sehen möchte, einfangen kann, eben so als wenn man an einer Kamera den Auslöser drücken würde.

Dann zur Leinenproblematik, dieses Problem würde ich auch erst einmal innerhalb der Wohnung anfangen zu bearbeiten. Schauen ob der Hund dort auch das Verhalten zeigt und in die Leine beisst. Wenn ja wäre das super, denn da kann man dann schon einmal anfangen mit ihm zu trainieren.

So würde ich schauen ab wo er eine Reaktion auf die Leine zeigt, direkt bei Sicht oder möchte er erst rein beissen sobald sie am Hund "dran" ist... Ist letzteres der Fall Leine an den Hund und am besten als Hausleine nutzen. Man muß die Leine gar nicht ständig in der Hand halten sondern erst einmal nur so das sie am Hund selbst eben ist und jedes mal sobald der Hund von der Leine ablässt gibbet nen Click, Tip, Top oder eben das Wort welches ihr gewählt habt. Sinnvollerweise nutzt man immer das gleiche Wort, sonst wäre es ja verwirrend.

Dann würde ich schauen wie der Hund das nun weiterhin anwendet bzw. was er weiterhin macht, lässst er eher die Leine in Ruhe oder hebt er sie nun immer vermehrter auf, sollte letzteres der Fall sein, so würde ich das zusätzlich noch mit einem Signal belegen, z.B. heb mal die Leine auf. Verhaltensweisen die unter Signal gestellt werden, werden vom Hund oftmals nach einer Zeit auch nur noch dann angewandt wenn sie signalisiert werden.

Lässt er aber die Leine vermehrter in Ruhe brauchst Du obiges gar nicht mehr zu machen.

Dann kannst Du das Training eben nach draussen verlegen.

Dann zur Leinenführigkeit. Ich würde eine längere Leine nutzen, also nicht diese normalen kurzen sondern eine 3 m Leine, ich finde das ist sinnvoll weil damit hat der Hund eben immer einen gewissen Radius in dem er sich bewegen kann und kann somit auch freier und besser kommunizieren, was andere Hunde angeht.

Fuß gehen ist für mich keine Leinenführigkeit und halte ich auch allenfalls beim überqueren von Straßen für sinnvoll anderweitig müssen meine Hunde nicht Fuß laufen, schließlich gehe ich ja für den Hund raus, damit er schnüffeln und "Zeitung lesen" kann und das kann er logischerweise auch besser, wenn er an einer längeren Leine läuft.

Dann wird immer kurz vor dem Ende der Leine gemarkert also unser zuvor aufgebautes Wort angewandt. So hast Du innert recht kurzer Zeit einen Hund der selbständig vor dem Leinenende entweder langsamer wird oder aber auch stehen bleibt und wartet.

Dazu braucht es keine Leinenrucks oder ähnliches. Das ganze kann man dann eben auch immer anwenden ohne immer stehen zu bleiben, das hält sehr auf wie ich finde. Nur solltest Du natürlich in der ersten Zeit wo Du das noch trainierst recht aufmerksam sein und immer den richtigen Moment einfangen. Zumeist ist es bei den meisten Hunden so, dass dann das Verhalten Leine ziehen recht schnell ein Ende findet weil sich das stehen bleiben kurz vor dem Ende der Leine eben einfach lohnt.

Hier sollte noch angemerkt werden, dass man natürlich dann auch nicht erwarten kann, dass der Hund solch ein Verhalten bei einer kürzeren Leine zeigt, er hat dann ja 3 m gelernt und z.B. keine 2 m. Also dann am besten bei der gleichen Leinenlänge bleiben oder aber wenn man dann mal irgendwann wechselt, frischt man die veränderte Leinenlänge auf. Meine Hündin kennt 3 verschiedene Leinenlängen und um ihr zu signalisieren, dass sie gleich am Ende ankommt sage ich warten, nach 2 x warten weiß sie dann auch welche Länge wir gerade nutzen und richtet sich selbständig danach.

Hallo

Wir hatten vor einem Jahr genau die selbe Situation (gleiche Hunderasse, gleiches Alter, gleiches Problem mit Leine beißen). Wir haben ihn immer dann mit einem Leckerli und Kuschel Einheiten belohnt wenn er gut gehört hat und wir haben darauf geachtet dass wir kurz vorm Gassi gehen nicht wild mit ihm gespielt haben oder Tauziehen gemacht haben. Dann verwechselt er nämlich oft dass er jetzt nicht mehr spielen soll sondern man spazieren gehen möchte.

Es hat zwar ein wenig gedauert bis er das komplett verstanden hat aber jetzt sitzt so weit alles (Ausnahme Situationen wie silvester etc mal ausgenommen).


xReni 
Beitragsersteller
 03.01.2018, 21:31

Oh, na dann hätte ich mal eine Frage, wenn hier schon jemand schreibt, der dasselbe Problem hatte: Nach dem Gassi gehen ist er meistens sehr verspielt und wild. Er fordert uns auf zu spielen und hüpft uns an und fängt an zu Beißen und zu Knurren. Ich hab versucht, dann einfach das Zimmer zu verlassen, nachdem er beim zweiten Mal nicht hört wenn ich "Nein" sage. Er fängt dann an zu winseln und sobald er sich beruhigt hat, komme ich wieder. Ich hab jetzt allerdings schon öfter gehört, dass man sowas unterlassen soll, weil das Verlustängste heraufbeschwören kann. Hattet ihr das Problem auch? Und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?

tomkesch234  03.01.2018, 22:39
@xReni

Nur manchmal war das mit dem winseln etc so. Meistens ist unser Hund einfach nur wieder gewesen als vorher und ist durch die Wohnung gerannt. Meistens hat er sich nach 5 Minuten selber beruhigt. Aber wenn nicht haben wir mit ihm Kommandos geübt damit er seine "Energie" bei denkübungen loswerden kann.

Probiert doch beim nächsten mal aus dass er sich hinlegt und ihr den Raum verlasst..wenn ihr um die Ecke seid sodass er gerade nich mehr sehen kann ruft ihr und er muss euch suchen..das könnte evtl schon helfen

Ihr habt den Hund seit Mittwoch, und Du hast schon mehrere Erziehungsmethoden probiert?

Das ist ein Baby, er zeigt völlig normales Verhalten. Woher soll er denn wissen, wie man an der Leine läuft.

Such Dir eine gute Hundeschule, wo Du gemeinsam mit Deinem Hund lernen kannst.

Kann man in einem Wort lösen

“Erziehung“😂

Nein ist nur Spaß! Also ich kann dir gleich mal sagen dass Leinenführigkeit bei vielen Hunden auf Unverständnis stößt und es dich viele Nerven und viel Gedult kosten wird! Du musst IMMER konzentriert und sehr durchsetzungsfähig sein. Du darfst ihm kein einziges Mal mehr ein Leinenziehen erlauben, dann hast du in einem halben Jahr vielleicht einen perfekten Hund an der Leine😊 (in der Pubertät wird er alles wieder vergessen😂)

Auf jeden Fall würde ich als aller erstes mit dem Leckerlie geben aufhören, weil Aussies sehr Intelligent sind und aus eurem Verhalten folgern, dass er erst an der Leine ziehen und beißen muss, dann loslassen und für dieses gesamte Paket gibt es ein Leckerlie. Er wird eher nicht verstehen dass nur das “Nichtleinebeißen“ belohnt wird😌

Ist auch schwer zu beurteilen ohne Videomaterial....

Zieht er auch stark an der Leine oder läuft er eher neben dir und beißt rein? Das ist nämlich ein großer Unterschied!

Auf jeden Fall darfst du keine schnellen Erfolge erwarten😂

Am besten besucht ihr eine Hundeschule, die können euch dort gute Tipps geben😊

Glg

Ich hoffe ich konnte etwas helfen!😊

Hallo xReni,

aus meiner Sicht ist glasklar, daß Dein Welpe Dir mit dem Beissen in die Leine und dem Ziehen sagen möcjte, daß er nicht versteht, warum Du seine Freiheit durch die Leine einschränkst. Wenn Du Deinem Hund beibringen möchtest, bei Dir zu bleiben und an lockerer Leine neben Dir zu gehen, dann musst Du beweisen, daß Du die Welt verstanden hast und sinnvolle Dinge mit ihm unternimmst.

Du hast Dich für die Rasse Australian Shepard entschieden, eine Hütehund-Rasse.

Da ich denke, Du hast keine Schafe zum Hüten, schlage ich verschiedene Alternativen vor.

  1. Spazieren gehen ist für keinen Welpen sinnvoll
  2. Gewöhne Deinen Hund erst im Haus an Halsband und Leine, bevor Du mit ihm rasgehst. Lass es nicht soweit kommen, und gehe vorübergehend nur zum Lösen raus. Ein Welpe möchte nicht spazieren gehen. Keine Mutterhündin geht mit den Welpen spazieren.
  3. Beschäftige Deinen Hund mit sinnvollen Dingen wi z.B. der Dummyarbeit.

So macht es für ihn Sinn, bei Dir zu bleiben und er kann nachvollziehen, was ihr macht, wenn ihr gemeinsam rausgeht.

Wenn Dein Hund nachvollziehen kann, was ihr untenehmt, kann er Dir geistig und somit dann auch körperlich folgen. Damit ist das Problem des Leine ziehens von selbst erledigt.

Gib ihm sein Futter aus dem Futterbeutel, sorge für seine Sicherheit und übernimm sowohl die Verantwortung als auch die Initiative.

Keine Mutterhündin der Welt würde ihre Welpen spazieren führen.

Ich empfehle Dir mein absolutes Lieblingsbuch "Vom Welpen zum Familienhund" von Jan Nijboer.

In dem Buch wird wunderbar erklärt, wie Du Deinen kleinen Knuddel an

Halsband und Leine gewöhnst, wie Du ihm beibringst, in einer Box (oder

Korb) zu schlafen. Es wird erklärt, wie der Hund das allein bleiben

lernt und wie Du es hinbekommst, daß er stubenrein wird.

Es wird

auch beschrieben, wie Du eine wunderbare Bindung und Beziehung aufbauen

kannst und warum Du es ganz leicht schaffst, daß Dein Hund niemals an

der Leine ziehen wird.

Etwas über 20 Euro, die perfekt investiert sind.

Hallo,hier mein Beitrag von vor einiger Zeit zu einer ähnlichen Frage. Viel Spaß beim Lesen und lernen. :-)

Zitat <<Hallo Nathalieleaa, ein Welpe geht nicht spazieren. Ich hab über das

Thema, wieso ein Hund Probleme hat, spazieren zu gehen und seine

Geschäfte draussen zu verrichten, -also eine entfernt ähnliche Frage-

Folgendes geschrieben:

 Der Welpe verhält sich völlig normal.

Mach Dir keine Sorgen.In der Natur ist es so: die Hundemutter macht

die Hinterlassenschaft der Welpen sofort weg (leckt sie auf bzw. frisst

den Kot), weil durch den Geruch Feinde angelockt werden können.

Aus Sicht des Welpen besteht seine Welt aus folgendem:

1.Umfeld: Sicherheitszone = im Haus

2.Umfeld = um das Haus herum, in der Regel ein Garten oder eine Rasenfläche gegenüber

3.Umfeld = die große weite Welt außerhalb des Hauses und des Gartens (bzw. wie bei euch der Fläche gegenüber)

Dieses zu wissen, halte ich für wichtig. Denn somit erklärt sich auch

das Verhalten Deines Welpen.Wenn die Welpen noch Welpen sind - und das

ist bis zum 5./ 6.. Monat der Fall- (ab dann sind sie Junghunde) halten

sich alle Rudelmitglieder in der Regel rund um die Sicherheitszone 1

auf.

In der Natur wäre das die Wurfhöhle und ein paar Meter rundherum.Die

Mutter wäre ständig in der Nähe und wenn sie auf Jagd unterwegs wäre,

wäre eine "Tante" oder sonstiger Hilfshund da und würde auf die Welpen

aufpassen im Sinne von, daß keiner der Kleinen die unsichtbare Grenze

rund um die Wurfhöhle verlässt. Verstehst Du?

Aus dieser Sichtweise eines Welpen verhält der Mensch sich vollkommen unlogisch und bringt ihn damit (unabsichtlich) in Gefahr:

die Menschen meinen immer, die Hunde würden ab der 8. Woche oder ab dem Tag wo sie zu ihnen kommen, das Bedürfnis haben,

"spazieren zu gehen".

Das ist aus meiner Sicht nicht korrekt.

Keine Hunde/Wolfsmutter würde ihre Kleinen spazieren führen.

Das wäre viel zu gefährlich. Und bedenke mal, wieviele Hunde in ein und demselben Revier wohnen.

Das passiert erst viel später. Bis zum 5. bzw. 6. Lebensmonat würde

in der Natur (und so machen es auch unsere Haushunde) die Verständigung

(Kommunikation) eingeübt werden. Erst danach dürften die Kleinen

/Junghunde mit auf die Jagd gehen.

Vorher kann kein Rudel riskieren, daß die Beute entwischt, weil einer

der Welpen/Junghunde zu laut ist oder sich sonst nicht "jagdkonform"

verhält.Das heisst, die Hunde-Mutter setzt Grenzen und die Kleinen

lernen, die zu akzeptieren.

Ist ja bei Kinden auch so ähnlich.Was bedeutet das nun für euch? Du solltest immer an den gleichen Platz zum Lösen gehen.

Außerdem solltest Du Deinen Hund da hin tragen - und der Hund zeigt

es Dir durch sein Verhalten auch an- weil es bedeutet: "Ich hab Dich als

meinen Welpen wortwörtlich im Griff, aber ich beschütze Dich dadurch!"

Ist das so nachvollziehbar?

Der Welpe wird nach und nach in kleinen Schritten lernen, mit Dir zu

gehen. Denn solange er so jung ist, steckt der natürliche Folgetrieb in

ihm. Er darf den Anschluß an sein Rudel nicht verlieren, da er sonst tot

ist. Der Hund kann ja nicht wissen, daß er nicht in Gefahr schwebt und

wir Menschen dafür sorgen daß er nicht verloren geht und obendrein auch

noch Aldi dafür sorgt, daß das Futter niemals ausgeht ;-)

Um für den Welpen klar und deutlich zu machen, daß er Dir vertrauen

kann (woher soll er das wissen, wenn Du es ihm nicht beweist?)

mache es bitte wie folgt: übe alles, was er können und lernen soll, zuerst zuhause ein.

1.Gehe immer zur gleichen Lösestelle

2.Trage Deinen Hund dort hin und auch wieder zurück

3.Übe zuhause in Deiner Wohnung mit ihm das Tragen vom Halsband.

Rufe ihn zu Dir her oder locke ihn mit einem Leckerchen. Spiele mit

ihm, solange er das Halsband um hat. Dann erreichst Du eine positive

Verknüpfung und er wird das Halsband toll finden. Nach ein paar Tagen

klickst Du die Leine an das Halsband und legst ihm das dann um. Spiele

dann wieder mit ihm. Nimm im Spiel ganz kurz das Ende der Leine in die

Hand. Wird die Leine straff, lass sie fallen. So erreichst Du, daß Dein

Hund diese Beschränkung seiner Freiheit als positiv empfindet.

Und Du erreichst ebenfalls, daß er niemals ein Leinenzieher wird, weil er es schlicht nicht lernt.

Wenn Du mit dem Spielen an der Leine fertig bist, nimm Deinen Welpen,

leg Dich auf eine Decke (am besten die, die später auch sein fester

Liegeplatz werden soll, weil es dann dort schon angenehm nach Dir/euch

riecht und dieses eine klare Aussage für den Welpen und einen

Wiedererkennungswert hat)

Danach gib Deinem Welpen positive Zuwendung. Streichele ihn, taste

ihn dabei ab, schaue ihm in die Ohren, untersuche die Augen, schau Dir

die Zähne an. Dabei kannst Du nachschauen, ob er irgendwo eine Zecke hat

oder ob er sonst irgendwas hat. Durch das Abtasten erreichst Du, daß es

für Deinen Welpen normal wird, sich überall anfassen zu lassen. Das ist

eine gute Basis für spätere Besuche beim Tierarzt oder wo immer fremde

Personen Deinen Hund anfassen wollen oder müssen. Wünsche euch ein

entspanntes Zusammenleben und viel Spaß mit dem Hund.

Buchtipp: "Vom Welpen zum Familienhund" von Jan Nijboer. Lohnt sich sehr!

Viel Spaß mit Deinem Kleinen! Zitat Ende >>

Viele Grüße Jesska