Phalanxtaktik
Die Grundidee der Phalanxtaktik war ein Zusammenstoß der langen Stoßlanzen mit denen die gegnerische Formation aufgebrochen werden sollte. Nachdem die Grenze der Reichweite der Lanzen überschritten wurde, wurde im Nahkampf mit Kurzschwertern gekämpft. Bevor die im Zentrum stehende schwere Infanterie zusammentrifft, erfolgten einige Angriffe durch die sogenannten Plänkler und die leichte Infanterie sowie durch Schleuderer und Bogenschützen, welche die gegnerischen Reihen schwächen sollten und in Unordnung bringen wollten. Ordnung war für die Römer ein durchaus wichtiger Punkt. Alle ihre Techniken beruhen auf eisener Disziplin der Soldaten und auf ein Übermaß an Ordnung.
Bei Annäherung der „Hauptsoldaten“ zogen sich die davor befindlichen leichten Einheiten hinter diese oder zur Seite zurück. Auf den seitlichen Enden waren üblicherweise gut bewaffnete Reitereinheiten aufgestellt, um wenn möglich den Feind in der Flanke zu fassen. Immer mit dem Ziel deren geschlossene Formation aufzubrechen oder den Versuchen der gegnerischer Reiterei entgegen zu wirken. Dieser Ablauf blieb im Wesentlichen auch in der späteren Zeit unverändert. Durch andere und neue Ausrüstung bzw. Waffen und andere Aufstellungen kamen noch zusätzliche taktische Elemente hinzu. In der Spätantike gewannen dann zunehmend Kavallerieeinheiten an Bedeutung.
[vgl. 4]
Manipulartaktik
Eine Legion teilt sich bei dieser Taktik in drei „Treffen“, also drei aufeinanderfolgende Schlachtreihen. In der ersten Reihe die jüngsten Krieger, in der zweiten Reihe erfahrene Kämpfer, in der dritten als Reserve die „Veteranen“. Jede dieser Schlachtreihen war wiederum in zehn „Manipel“ geteilt und jedes dieser Manipel bestand wiederrum aus zwei Zenturien mit rund 80 Mann. Unter dem Kommando der beiden Zenturionen konnten die Manipel als voneinander unabhängige taktische Einheiten funktionieren und auf z.B. ein Einkreisen der Schlachtreihe oder Durchbrüche des Gegners flexibel reagieren. In der Grundaufstellung der Legion blieben Lücken zwischen den Manipeln, durch welche sich die leichten Truppen zurückziehen konnten, nachdem sie den Feind mit ihren Wurfsperren und Schleudern irritiert hatten. Danach wurde die Lücke von den Zenturien geschlossen. Immer so weiter konnte sich das erste „Treffen“ hinter das zweite zurückziehen und neu formieren, während frische Truppen den Kampf weiterführten. Die von den wohlhabenden Bevölkerungsteilen gestellte Reiterei hatte, genauso wie auch die leichte Infanterie eigentlich vorallem Unterstützungsaufgaben zu erfüllen.
Ausgerüstet waren die Legionäre der ersten Reihen meist nur mit Skutum, Wurfspeeren und dem Breitschwert als Hauptwaffe. Beim Angriff wurden zuerst die Speere geworfen, deren lange und dünne Schäfte sich beim Aufprall verbogen und daher nicht zurückgeworfen werden konnten. (Das allein zeugt schon von der wahnsinnig ausgeklügelten Strategie der römischen Heerführer!)
Die mit Widerhaken versehenen Spitzen blieben oft in den gegnerischen Schilden stecken und machten diese unbrauchbar. Im Nahkampf duckte der Legionär sich hinter seinen Schild und stach mit dem Schwert dahinter hervor.
Eine sehr bekannte „Art“ dieser Taktik ist wohl die Schildkröten Formation, welche man zumindest aus Asterix und Obelix kennen sollte.
Allgemein kann man folgendermaßen einteilen:
Zenturie besteht aus 80 bis 100 Legionäre →
Manipulus besteht aus zwei Zenturien, 160 bis 200 Legionäre →
Kohorte besteht aus drei Manipuli, 480 bis 600 Legionäre →
Legion besteht aus 10 Kohorten, 4800 bis 6000 Legionäre
Ein Vorteil der Manipulartaktik gegenüber der Phalanxtaktik war neben der taktischen Flexibilität ein psychologischer.
Der Mann gegen Mann Kampf auf engstem Raum war nicht nur physisch, sondern auch psychisch erschöpfend.
In der Phalanx wurde jeder Kämpfer auch in den hinteren Reihen am Kampfgeschehen beteiligt oder zumindest der Verletzungsgefahr durch Wurfgeschoße, wie Speere, Pfeile oder Steine ausgesetzt.
Bei der Manipulartaktik hingegen konnten sich die Legionäre der einzelnen Treffen nacheinander in die Schlacht werfen und daraus oft auch wieder heil zurückziehen. Für die Gegner wird es frustrierend gewesen sein, wenn sie, kaum dass sie eine Schlachtreihe zum Rückzug gezwungen hatten, einer neuen „Wand“ aus Legionären gegenüberstanden.
Kohortentaktik
Die Grundeinheit hatte bei dieser Methode knapp 500 Mann. Dies bewirkte eine Straffung der Organisation auf dem Schlachtfeld und damit die Möglichkeit einer effektiveren strategischen und taktischen Planung nach sich, denn durch die Verringerung der Befehlskette um eine ganze Ebene wurde den Führern der Manipel und Kohorten mehr Eigenverantwortlichkeit zugewiesen. Dennoch wurde die Kohortentaktik nicht starr überall angewandt.
Wenn z.B. das Gelände oder der Gegner einen Kampf in kleineren Gefechtsformationen erforderten.
Ziemlich gleichzeitig setzte eine Vereinheitlichung der Ausrüstung der Legionäre durch. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Wandlung und auch wegen des hohen Bedarfs an Soldaten konnte das alte System nicht mehr eingehalten werden, bei dem der Soldat je nach persönlichem Vermögen seine Ausrüstung selbst beschaffen musste und dann entsprechenden Truppenteilen zugeordnet wurde.
Letztlich wurde nun jedem Soldaten eine weitgehend einheitliche Grundausstattung gestellt. Im selben Schritt wurde auch die Wende von der Bürgermiliz zur Berufsarmee gemacht. Die Aufteilung der Schlachtreihe richtete sich von nun an nicht mehr nach dem vom persönlichen Vermögen abhängigen Umfang an Rüstung und Bewaffnung. Eine Untergliederung innerhalb der schweren Infanterie erfolgte nun durch die Berufserfahrung im Vrgleich zum Alter. In den ersten Reihen wurden nun gleichmäßig mit Wurfspeeren, Kurzschwert, Dolch, Helm, Schild und meistens mit Kettenhemd bewaffnete Soldaten aufgestellt. Manchmal wurden in den letzten Reihen noch mit Lanzen ausgerüstete Veteranen eingegliedert, dies war jedoch nicht der gewohnte Fall. Während der Kaiserzeit verschwanden die Lanzen dann zunächst ganz aus dem Arsenal der Infanterie und erst in der Spätantike wurden sie in einer anderern Form wieder eingeführt.
Ich entschuldige mich für die Form, es stammt von einer Arbeit von mir
(Wer Quellen will bitte melden, Literaturverzeichnis lässt sich nicht einfügen ;)
LG