Welchen Brooks-Sattel?

6 Antworten

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Ich fahre den B17 seit einigen und den Flyer, das ist der B17 mit Federn, seit fast 30 Jahren. Bin ganz Jobuls Meinung: Die Federn braucht es nicht. Ich bin immer deutlich schwerer als du und fahre in ziemlich flacher Haltung, also mit dem Gewicht auch auf dem Lenker.

Überlege, ob ich mir nicht mal für 50 Euro einen chinesischen Nachbau des superbequemen Swallow leisten sollte.

Mit dem B17 bist du auf der sicheren Seite, auch für längere Touren. Ginge es um Weltumrundungen o. ä., müsste es das Spitzenmodell sein, der Swallow Titanium.

(Sehe gerade unten deine Frage. Jobul meint den Team Pro. Auch der Swift ist interessant. Der ist bequemer, weicher als der Team Pro, aber nicht so komfortabel wie der Swallow. Gefahren bin ich diese teuren Teile alle noch nicht.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

BloodyBlade911 
Beitragsersteller
 03.03.2013, 01:39

Ich glaube, ich habe inzwischen die Modellpalette immerhin verstanden und außerdem eingesehen, dass wohl weder Federn noch Aged Look viel zu meinem Fahrkomfort beitragen würden.

Da ich wie gesagt relativ schmal bin, wäre da ein 160er- oder 150er-Sattel nicht besser als der B17? Da würden dann in Frage kommen der B15 Swallow, der Swift und der Team Pro Classic bzw. Titanium (bin mir noch nich so ganz sicher, ob ich Chrom oder Titan nehmen würde, da Titan ja doch recht teuer ist, und einige 100 g den Kohl eigentlich auch nicht fett machen würden).

Aber wahrscheinlich finde ich das wirklich nur durch Probefahren heraus....

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FelixLingelbach  03.03.2013, 01:57
@BloodyBlade911

Das Titan ist nicht nur leichter. Wichtiger ist, das es besser federt.

Persönlich komme ich auch mit harten, schmalen Rennradsatteln gut zurecht. Ist für mich ein optisches Problem. Der breitere Sattel über den breiteren Reifen. Außerdem bin ich gerade nicht sonderlich gut in Form. Da passt so ein supersportliches Teil auch nicht ;-)

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FelixLingelbach  13.03.2013, 22:18

Danke fürs Sternchen. Den TAQ-Pro, eher ein Nachbau des Team als des Swallow habe ich übrigens nun schon gefahren. In der Hand fühlt er sich knochenhart an, unter meinem Gewicht ist er bequem. Ein schönes Teil.

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Mit dem eingefahrenen B17 bin ich mit Gepäck den Rhein von Karlsruhe nach Köln gefahren. Z.T. 80 -130km/d über die Weinberge und auch am Ufer mit gutem Speed entlang. Weil der Rest nicht sonderlich eingestellt war, war der Hintern das Einzige was mir nicht wehtat.

Auch im Alltag lasse ich's ordentlich krachen und bin immer zügig unterwegs. Das Rad ist mein Verkehrsmittel, ich habe kein Auto oder M- rad.

Ist der B17 abgedeckt bei Regen saugt er sich auch nicht voll. Eingefettet wird er nur naß und für die Hose reicht's um auch Naß zu werden. Immer abdecken. Ohne Schutzbleche wird er auch von unten naß. Habe es zu verhindern versucht indem ich eine stabile Gummimatte zuschnitt und in das Sattelgestell einpaßte. Es funktionierte.

Mit Schutz auf dem Sattel fahren kam ich nicht zurecht und sah zu das die Regenjacke uber dem Sattel hing. Funktioniert.

Alles in Allem war ich sehr zufrieden mit meinem B17 und werde ihn auch nach Brooks geben um ihn neu bespannen zu lassen. Die Schraube ist am Ende.

Ich (173,70 kg) habe mehrere Brooks Sättel ausprobiert und bin beim Professional S gelandet. Nimm auf jeden Fall einen ohne Federn. Die bringen nur zusätzliches Gewicht. Weiche Sättel sind nichts für sportliche Fahrer. Ich kann auf dem Sattel locker 6 Stunden fahren. Vergiss, dass sich der Sattel deinem Gesäß anpasst - es ist genau umgekehrt.

Kleiner Nachtrag:

Der Sattel sollte gefedert sein, weil ich gefederte Sattelstützen doof finde.

Kann man irgendwie vermeiden, dass die Dinger abfärben? Ich trag zwar fast nur Bluejeans, aber gibt es weniger färbende Modelle?


jobul  03.03.2013, 00:30

Fette ihn nur von innen. Vergiss die Federung. Sie macht den Sattel schwer und instabil. Wer so leicht ist wie du und sportlich fährt, braucht keine gefederte Sattelstütze und ähnlichen Kram.

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BloodyBlade911 
Beitragsersteller
 03.03.2013, 00:43
@jobul

Obwohl mir die Gewichtsfrage nicht egal ist, lege ich aber trotzdem auf sie nicht soviel Wert wie z.B. Rennradfahrer und tausche auch gern einige Vorteile gegen ein paar Gramm Mehrgewicht. Deswegen mag ich auch CrMo-Rahmen lieber als Alu-Rahmen.

Was meinst du denn mit instabil?

Das Modell Professional konnte ich btw. nirgens auf der Brook-Seite finde. Ob die überhaupt noch verkauft werden?

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FelixLingelbach  03.03.2013, 01:50

Die Teile färben bei mir überhaupt nicht ab, auch der schwarze, 30 Jahre alte nicht. Ich lasse sie nicht nass werden, habe immer ne Plastktüte über dem Sattel, wenn ich das Rad mal draußen im Regen abstellen muss und fette sie nur von oben mit Meindel-Sportwachs, auch mal mit farbloser Schuhcreme, wenn ich das nicht habe.

Der Sattel meiner Frau hat schnell abgefärbt, die hatte ihn nicht geflegt und immer ungeschützt draußen stehen lassen. Sie hatte übrigens die kürzere S-Damen-Version. Die braucht schon eher Federn, da die Bequemlichkeit über die Länge der Aufhängung und der federnden Haltestreben entsteht.

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BloodyBlade911 
Beitragsersteller
 03.03.2013, 01:56
@FelixLingelbach

Also mein Vater hat einen schwarzen Brooks-Sattel und bei ihm ist im Herbst und Winter die Plastiktüte öfter drauf als nicht. Und trotzdem hatte der bei ihm abgefärbt bei rel. hellblauen Jeans.

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FelixLingelbach  03.03.2013, 02:04
@BloodyBlade911

Ausnahmen sollte es nicht geben. Geht es erst einmal los mit dem Abfärben, wird es schwierig. So ein vergammeltes Gartenteil habe ich jetzt mal in richtig heißem Seifenwasser lange eingeweicht, endlos gebürstet und dann frisch gefettet. Mal sehen... gefahren bin ich ihn noch nicht. Durch Reiben mit nem hellen Tuch kommt keine Farbe mehr.

Ist der Sattel ungepflegt, bekommt die Oberfläche Risse. Dann geht es los.

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FelixLingelbach  03.03.2013, 02:14
@BloodyBlade911

Dann gibt es ja noch die Select-Reihe. Da dürfte keine Farbe drin sein. Überhaupt: Wenn man ihn schon vergammeln lässt, sollte man wohl auch nicht mehr von oben fetten. Das Fett holt die Farbe hoch. Aber das ist nur meine Theorie.

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Ich habe ungefähr deine Figur und fahre meist einen alten Colt, der sich verglichen mit den gefederten Touren-Brooks mit dem dünnen Leder sehr hart anfühlt, mir aber super passt.

Die gefederten Modelle haben durchaus ihre Berechtigung, denn die Federn wirken wie eine gute gefederte Sattelstütze und schonen die Wirbelsäule. Allerdings tragen sportliche Fahrer das meiste Körpergewicht eh mit den Beinen und nicht mti den Hintern - diese Sättel sind also für gemütliches Fahren geeignet.