Welche Tierart plündert derart die Nistkästen?

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Da greift wer mit der Vorderpfote rein. Hänge mal eine Wildkamera auf. Ich habe Steinmarder drauf. Der Marder kommt von oben, greift ins Nest und haut mit einem fast flüggen Jungvogel ab. Er kommt 4 mal wieder, es waren 5 Jungvögel. Das macht der seit Jahren. Und er wartet bis die Jungvögel fast flügge und schön dick sind, oder er hat immer gerade dann selbst Nachwuchs. Ein Spezialist. Der kommt auch ohne die Sitzstange klar, er befindet sich ja auf dem Dach vom Vogelhaus.


TheoBN 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 21:02

Danke, ohne Wildkamera wird es wohl nicht zu lösen sein.
Der Angreifer zieht nur den Altvogel raus, es bleiben die Eier zurück.

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BenniXYZ  27.05.2022, 21:04
@TheoBN

Da hat sich wer spezialisiert. Einer mit kleinen aber langen Pfoten. Ein Vogel kann das nicht.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 21:10
@BenniXYZ

Ja, sehe ich auch so. Ich vermute Mauswiesel, auch eine Marderart, die ich im Garten gesehen habe.
Waschbär, Echte Wildkatze und Steinmarder gibt es auch, aber es sind keine weiteren Spuren am Haus und Gartenhütte zu sehen.
Nächstes Frühjahr richte ich meine Kameras auf die Kästen aus.

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BenniXYZ  27.05.2022, 21:20
@TheoBN

Mauswiesel sind das nicht. Mauswiesel klettern nicht so gerne, die leben eher am Boden, also gern in Steinhaufen. Eher ein Hermelin. Aber hat zu kurze Vorderpfoten und passt mit dem Kopf nicht durch ein 3cm Einflugloch. Denke schon an ein größeres Tier, welches den Kopf wegdreht und mit der Vorderpfote durch das Flugloch greift. Das würde auch das viele Nistmaterial am Eingang erklären. Das Tier sieht nichts, es fühlt nur und greift zu.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 21:31
@BenniXYZ

Stimmt, Mauswiesel, das reinpasst, braucht nicht den Kasten ausräumen.

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In erster Linie Hauskatzen.

Aber auch Spechte oder Hermeline. Auch andere Wiesel. Oder Eichhörnchen.

Für die Hauskatze spricht die Sitzstange, welche man bei Vogelhäuschen unbedingt weg lassen sollte, weil die Katze da Halt findet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Feldornithologie Ausbildung 2017/2018

Könnte mir vorstellen das es ein Marder sein könnte, die fressen ja auch Vögel


TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 22:04

Marder kommen nicht durch die 30mm Einfluglöcher

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TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 22:11
@BIairwitch

Die Nistkästen habe ich vor 3-4 Jahren verbessert und auf Kästen wie im letzten Foto umgestellt. D. h., Vorbau und tiefer Kasten (>20cm), aber die werden genauso geplündert wie die alten Kästen.
Ein Steinmarder passte definitiv nicht hinein, ebenso kein Waschbärarm und keine Krähe (o.ä).

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BIairwitch  26.05.2022, 22:13
@TheoBN

ah ok... was mir jetzt noch spontan einfallen würde wäre so eine Wildtierkamera, die kannst du vielleicht irgendwie so anbringen das sie auf die Kästen zeigt, dann hast du sozusagen alles auf Bild.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 22:15
@BIairwitch

Ich habe etliche Wildkameras aufgestellt, nur nie an der richtigen Stelle.
Was auch auffällt: In einer Nacht sind 3-4 Kästen auf einmal ausgeräumt.

Den Waschbär habe ich beim Plündern gefilmt, aber das war ein Offenbrüter (Amsel).

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BIairwitch  26.05.2022, 22:16
@TheoBN

oh man, da hast du ja deine persönliche Nemesis gefunden.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 22:19
@BIairwitch

Ich muss mir schon überlegen, ob ich überhaupt Nistkästen aufstelle. Das sind ja die reinsten Fallen für die Vögel, auch wenn etliche Bruten noch durchkommen.

In den Hecken (über 300m ) ist das reinste Massaker, da schaue ich gar nicht mehr hin.

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BIairwitch  26.05.2022, 22:22
@TheoBN

Ja klar verständlich, ich würde mich selbst übelst drüber ärgern wenn ständig die Kästen geplündert werden würden.
Ohje, ich kanns mir mit den Hecken vorstellen , da ist bestimmt ein ganzer Friedhof zu finden.
Mir fällt aber nichts mehr ein was man noch machen/versuchen könnte, sorry :(

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Offensichtlich eines das durch das Loch "angelt", also lang genuge Arme und ggf. noch Krallen hat...

...kommen Katzen dorthin - vor oder auf den Kasten?


TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 22:55

Hauskatzen gibt es nicht, auch keine verwilderten, denn die hätte ich auf den Wildkameras, die ständig aufgebaut sind.
Echte Wildkatze kommt allerdings öfter, aber die habe ich schon viele Jahre im Garten und die Plünderungen sind nicht so regelmäßig.
Ich meine, dass die Art (Nestmaterial herausziehen, in einer Nacht einige Ausräumungen) eigentlich so typisch sein muss, dass eine Art zu nennen ist.

Waschbären, Marder, Wildkatze,... habe ich immer im Garten.

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myotis  26.05.2022, 23:32
@TheoBN

Ich denke das ein Tier da mal auf den Trichter gekommen ist, und das dann überall gemacht hat...

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TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 23:34
@myotis

so sehe ich das auch

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Man sollte zunächst mal prüfen: Welche Tiere können rankommen?
Muß es fliegen können?
Welche Kletterfähigkeiten braucht es?
Welche Wege führen zu den Nistkästen?

P.S.: Die Sitzstangen vor den Nistkästen sind komplett unnötig.
So etwas brauchen Vögel nicht.
Genau diese Sitzstangen sind der Ansitz für die Freßfeinde der Vögel.


TheoBN 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 23:41

Das Tier muss nicht fliegen können.
Kletterfähigkeit: An Holzwände und Vierkanthölzer hochkommen

Es wurden auch Nistkästen ohne Anflugstange geplündert, sogar "schwebende" Nistkästen, die am Ast baumelnd aufgehängt wurden!
Die Meinung, dass Anflugstangen unnütz sind und eine Hilfe für Nestplünderer sind, teile ich aus Erfahrung nicht.

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Blumenacker  27.05.2022, 00:08
@TheoBN
An Holzwände und Vierkanthölzer hochkommen

Wenn Katzen das wollen, kommen sie hoch.

Ich habe einen Meisenkasten in einer Buche im Garten.
Viele Jahre Meisen. Nie ein Problem.
Bis irgendwann fremde Katzen auftauchten.
Der Vogelbestand wurde daraufhin auffallend geringer.

Im vorletzten Jahr hat etwas - es kann nur eine Katze gewesen sein - den Meisenkasten (über den Zugang von Baumstamm und Ästen) dermaßen zerlegt, so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
Die gesamte Vorderfront vom Meisenkasten war herausgerissen und das gesamte Nest lag am Boden. So etwas kann man eigentlich gar nicht öffnen, ohne den Verschlußmechanismus zu kennen. Da muß der nackte Furor am Werk gewesen sein.
Im gleichen Jahr habe ich in meinem Stroh (Ich habe noch eine alte Scheune mit eingelagertem Stroh für meine Erdbeerkulturen) eine halbverfaulte Katze erwischt, die sich eine massive (entsetzlich stinkende) Verletzung wohl daher eingehandelt hat, den Meisenkasten zerlegen zu müssen.

Ich habe den immer stärker werdenden Verdacht: In der Natur läuft einiges schief.

Inzwischen weiß ich auch. Wenn ich Meisennachwuchs haben will, dann muß ich die Vögel nicht im Winter füttern, sondern im Sommer(!).
Weil inzwischen Vögel nicht mehr genug Insekten finden, um ihre Brut füttern zu können.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 00:20
@Blumenacker

Ich füttere die Wildvögel das ganze Jahr über, Spechte ziehen mit meinen Haferflocken ihre Brut seit einigen Jahren erfolgreich auf, Stare ebenso!
Andere Futterarten gebe ich auch noch.
Man meint immer, die Insekten fehlen nur in den besiedelten Gebieten und dort, wo intensiv Landwirtschaft betrieben wird, aber das stimmt nicht.
In meinem Gartenumfeld sind naturbelassene Streuobstwiesen, zig km² Laubwald und ein FFH-Gebiet, aber gerade da gehen die Insekten überwiegend zurück!

Katzen sind definitiv bei mir nicht am Werk. Was hier noch nicht genannt wurde sind Mauswiesel (die ich im Garten habe) und diese kleinste Marderart habe ich in Verdacht, bei den Kästen in einen Berserkermodus zu kommen.

Und die passen durch ein 30mm Einflugloch.

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Blumenacker  27.05.2022, 00:31
@TheoBN

Ein Mauswiesel habe ich nur ein einziges Mal in meinem Leben gesehen:
Auf einem mit Wühlmäusen verseuchten Grundstück.

Daß die auch Bäume hochklettern, ist mir neu.
Aber daß die in jegliche Vogelkastenöffung eindringen können, glaube ich durchaus.

Was aber veranlaßt Mauswiesel, auf Vögel loszugehen?
Was meine Grundstücke betrifft, vermehren sich auf Grund zu milder Winter gerade Feldmäuse und Wühlmäuse über das Verträglichkeitsmaß hinaus.

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TheoBN 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 07:25
@Blumenacker

Mauswiesel sehe ich öfter am Haus und im Garten, auch mit Jungtieren im Gefolge.

Vögel gehören zum Nahrungsspektrum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mauswiesel#Nahrung

Das, was an den Vogelkästen zu sehen ist, ist doch eigentlich typisch. Ich weiß nur nicht, typisch für welche Art.
Der Berserkermodus (mehrere Nistkästen pro Nacht) spricht auch für Mauswiesel. Allerdings muss ein Mauswiesel nicht das Nest herausziehen, wenn es in den Nistkasten gelangen kann.

Ich glaube, dass ich das nur lösen kann mit einer Wildkamera.

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