Welche Stadt benötigt eine Straßenbahn?

9 Antworten

Statt der umweltfeindlichen Busse (egal ob Diesel oder Akku) den Strom ohne gigantische Verluste beim Einspeichern und verbrauchen direkt zum Antrieb zu nutzen ist ein Gebot der Vernunft.

Es setzt allerdings sinnvolle Planung voraus, dazu sind wir offenbar nicht mehr in der Lage.

Schienengebundener Verkehr ist die Lösung der Energiewende, Akkus die Verhinderung derselben.

Jede Stadt über 50000 Einwohner. Damit sich das rentiert muss das Auto schnell zurückgedrängt und auf längere Sicht ganz abgeschafft werden.

Was mir einfällt, wäre Stuttgart, wo man sie dummerweise vor vielen Jahren abgeschafft hat. In Regensburg gab es einen Bürgerentscheid über eine neue Stadtbahn, die leider von den Autonarren mehrheitlich abgelehnt wurde. Auch in Regensburg hatte es vor langer Zeit eine Straßenbahn gegeben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Regensburg

Es gibt ein Bundesnetzwerk Straßenbahn. Dort sind Initiativen von Städten vertreten die sich entweder für die Wiedereinführung einer Straßenbahn oder den Ausbau eines vorhandenen Netzes einsetzten. Dort sind derzeit Berlin, Bremen, Bremerhaven, Cottbus, Hamburg, Kassel, Kiel, Leipzig, Lörrach, Lübeck, Ludwigsburg, Lüneburg, Region Neckar-Alb (mit Tübingen und Reutlingen), Rosenheim, Tübingen, Osnabrück und Wiesbaden miteinander vernetzt. https://tram-kiel.de/bundesnetzwerk/ Das heißt aber nicht das es nicht andere Städte gibt in der eine Tram auch sinnvoll ist.

Ich wohne in Berlin-Spandau. In Berlin gibt es nur im Osten von Berlin die Straßenbahn , nicht im westlichen Teil der Stadt. Spandau liegt im Westen. Für mich als Rollstuhlfahrer währe die Tram eine große Bereicherung. Ich könnte selbstständig in das Fahrzeug ein- und aussteigen, ohne das der Fahrer ein Rampe ausklappen muss. Ich hätte mehr Stellfläche die auch für Kinderwagen, Rollatoren und Koffer notwendig währe. Die Kapazität währ bedeutend größer, selbst mit weniger Fahrzeugen und Fahrer, die man heute schon nicht genügend findet. Der Fahrkomfort ist auch wesentlich besser. Es gibt noch viele weitere Vorteile.

Keine! Elektrischer ÖPNV lässt sich heute batteriebetrieben realisieren. Straßenbahnschienen stellen eine erhebliche Unfallgefahr für Zweiräder dar, und die Oberleitungen gehen zu Lasten der Straßenbäume. Statt Baumkronen hat man eine Industrielandschaft, ein hässliches Drahtgewirr, über sich, den kahlen Himmel und hässliche Fassaden. Die Fahrtrouten von Straßenbahnen lassen sich auch nicht so flexibel ändern wir die von Bussen. Straßenbahnen sind ein Anachronismus.


RobertWeemeyer  22.01.2025, 12:43

Aber Straßenbahnen werden von den Fahrgästen viel besser angenommen als Busse. Bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen fahren ungefähr doppelt so viele Leute mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn es eine Bahn gibt statt einem Bus.
Zu den Vorteilen der Bahn zählen die größere Zahl der Sitz- und Stehplätze und das ruhigere Fahrverhalten des Fahrzeugs.

barfussjim  22.01.2025, 12:48

So hat man in den 1960er Jahren gedacht. Die Straßenbahn erlebt seit 30 Jahren in vielen Städten der Welt eine Renaissance.

hamberlona  22.01.2025, 12:55
@barfussjim

Die heutigen Batterien waren in den 1960ern noch nicht verfügbar. Klimaschutzgründe, um aufs Fahrrad umzusteigen, waren in den 1960ern noch nicht gegeben. Weil Du es nicht verstanden hast, noch einmal für Dich: Zweiräder, insbesondere Fahrräder, können stürzen weil sie mit dem Vorderrad in eine Straßenbahnschiene geraten.

barfussjim  22.01.2025, 13:10
@hamberlona

Fußgänger könnten stürzen, wenn sie mit Radfahrern zusammenstoßen, Kinder könnten unter den Bus geraten etc. Das sind doch keine Gründe, um ganze Verkehrssysteme abzulehnen. Man kann Radwege und Schienen so anordnen, dass das Unfallrisiko minimiert wird.

AlbertHnsl  29.01.2025, 12:54

Bäume und Oberleitungen müssen sich nicht ausschließen. Bei uns in der Stadt gibts auch Straßenbahnen und die kommen mit Bäumen am Rand klar. Teilweise gibts sogar ganze Alleen von Bäumen, durch die die Bahnen dann hindurchfahren. Da gibts dann auch nur den Bahnverkehr, keine Straßen. Man muss es im Endeffekt halt nur gut planen.

uhyrius  30.01.2025, 11:09

Beim Laden von Batterien geht etwa 10% des Stroms verloren. Batterien sind obendrein schwer. Fahrtrouten sollen gar nicht flexibel geändert werden. Ein immer gleicher weg ist für Radler und Fußgänger sicherer, weil vorhersehbarer. Die Verluste durch Rollwiderstand sind bei Gummi/Straße etwa 20 mal größer als bei Stahl/Stahl auf der Schiene. Nicht schienengebundener Verkehr ist ein Anachronismus.

hamberlona  30.01.2025, 11:46
@uhyrius

Was ist denn das für ein Scheinargument: Weil es am energiesparendsten ist installier ich lautrer tödliche Unfallgefahren für den Zweiradverkehr. Schienengebundener Verkehr gehört auf eigene Trassen.

uhyrius  30.01.2025, 11:51
@hamberlona

Ich halte die Straßenbahn für sicherer als Busse. Weil sie immer die gleich Strecke fahren, aber das sagte ich ja bereits. Ich sehe beim Bus ausschließlich Nachteile.

Ploedder  30.01.2025, 13:32
@uhyrius

Die Verluste durch Aufladen mit fossiler Energie werden gerne vergessen/unterschlagen.

E-Akku-Fahrzeuge haben ALLE! Verluste durch die Herstellung des Stroms aus fossilen Brennstoffen plus die zigfachen Umwandlungen PLUS!! dann auch noch die Systembedingten Umwandlungsverluste.

Da bisher der regenerativ hergestellte Strom nicht einmal ansatzweise für Industrie und Haushalt ausreichend ist ist der für E-SchrottFahrzeuge, insbesondere Akkubetriebene stets fossli oder Atomkraftmäßig hergestellt und damit gigantisch Umweltschädigend.

Auch wenn die Grünen lobbygetrieben das immer verschweigen.

Daran wird sich auch erst etwas ändern können wenn es Speicher gibt, gebaut werden aber weitere überflüssige Flatterstromerzeuger weil die den Preis schön hoch halten (Verkauf zum Negativkurs...)

Ich bin der Meinung das wäre Geldverschwendung. Da kann ich auch einfach ein paar Busse mehr einsetzen die ja so eine Art Straßenbahn sind mit dem Vorteil die brauchen keine Schiene welche halt die Linien stark limitieren und teuer sind grade wenn sie erst neu gebaut werden müssen


Rolf42  22.01.2025, 13:05

Für mehr Busse braucht man aber auch mehr Fahrer und hat damit höhere Personalkosten. Außerdem ist es derzeit gar nicht so einfach, auf dem Arbeitsmarkt geeignete Fahrer zu finden.

Eine Straßenbahn kann mit weniger Personalaufwand mehr Fahrgäste befördern.

Aure86  22.01.2025, 13:07
@Rolf42

Und hat erhebliche Mehrkosten durch die Infrastruktur was für eine Stadt wie Kiel sicher kein einfaches Unterfangen wird.

ist die Infrastruktur schon vorhanden wie es in manchen Städten der Fall ist kann es sich sicher lohnen aber extra bauen? So viel mehr Fahrgäste nimmt die Bahn jetzt auch nicht mit das sich das finanziell bezahlt macht. Einzig das mit dem personal wäre ein Einwand

Aure86  23.01.2025, 03:51
@Regelblutung007

Gelenkbusse sind da wenn ich das richtig lese im Netz auch nicht so weit von entfernt.

wie gesagt mir wäre das zu teuer Extra Infrastruktur zu bauen. Dafür sind die Vorteile zu gering

Rolf42  30.01.2025, 13:48
@Regelblutung007

... und man kann mehrere Wagen zu einem Zug kuppeln und damit die Kapazität erhöhen ohne weitere Fahrer zu brauchen.

Im Straßenverkehr sind lt. BOStrab Züge mit einer Länge von bis zu 75 Metern zulässig, mit einer Ausnahmegenehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde auch mehr.