Welche Richtung nach der Schule anstreben?
Hey,
ich bin ab nächstem Schuljahr in der 12. Klasse und damit im letzten Jahr eines allgemeinbildenden Gymnasiums in BW. Sollte mir jetzt langsam mal richtige Zukunftspläne machen und hatte gehofft, dass ihr mir vielleicht Ratschläge geben könnt.
Die Hauptentscheidungen die ich zu treffen hab sind eigentlich:
1. Studiengang Mathe oder Informatik?
2. Große Uni oder Kleine?
3. Promovieren - Ja oder nein?
Notentechnisch sollte ich mir hoffentlich keine Sorgen machen müssen. Hatte letztes Halbjahr einen 0,9ner Schnitt (ist ja durch das Punktesystem möglich) und stelle mich eigentlich drauf ein, dass das so weitergeht.
Wenn's um Belastbarkeit geht mach ich mir auch keinen Kopf, weil ich seit der 9. Klasse ein Schülerstudium mache (Anfangs Wirtschaftsmathematik danach Computational Science and Engineering) und nebenher immer wieder an Forschungsprojekten teilnehme. Letztes Schuljahr waren es z.B. 5 außerschulische Projekte. War relativ zeitaufwendig und der Schlaf kam oft zu kurz aber dadurch, dass ich von der Schule sehr oft beurlaubt werde, lief letztendlich alles super.
Eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, später einmal in die Forschung zu gehen oder irgendwann an einer Uni Lehrveranstaltungen abzuhalten. Jetzt bin ich mir nur nicht sicher, ob sich meine Fächerwahl so gut dafür eignet.
Zum einen liebe ich Mathematik (nicht das Rechnen, sondern gerade das Beweisen), aber ich frage mich, was ich später damit machen würde. Den Finanzsektor würde ich eigentlich ganz gerne vermeiden. Andererseits liebe ich Informatik genau so und da der Studiengang beides kombiniert, tendiere ich aktuell eher dazu. Könnte sich eventuell sogar ein Doppelbachelor lohnen?
Dann wiederum stelle ich mir die Frage, ob ich lieber an eine größere und dafür bekanntere Uni gehe oder an eine kleine, aber dafür familiärere. Schließlich macht es doch bestimmt irgendwann einen Unterschied auf der Bewerbung oder? Gerade, wenn man mal für riesige Konzerne arbeiten will.
Zuletzt wäre das mit dem Doktortitel. Ich habe von vielen gehört, dass es sich gerade in Informatik nicht lohnt, zu promovieren. Hat da jemand Erfahrungen gemacht? Denn eigentlich, stand die Promotion schon immer auf meiner ("Wunsch"-)Liste... Wäre schade, wenn es ausgerechnet in diesem Fachbereich nichts bringt...
Schonmal vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge! Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen...
Den eigentlich wichstigsten Faktor habe ich vergessen zu erwähnen: Das Finanzielle.
Meine Mom ist alleinerziehend und daher sollte mein späteres Studium auch nicht so viel kosten... Sie sagt zwar immer, dass ich mir keine Sorgen wegen der Kosten machen soll, aber natürlich tue ich das automatisch.
Seit ich klein war hatte sie immer die Zeit sich um mich oder um meinen kleinen Bruder zu kümmern und alles zu tun, hauptsache wir sind glücklich.
Warum ich heute dieser gute und zielstrebige Schüler bin, ist zum großen Teil ihr Verdienst, deshalb auch dieses Streben nach ausgezeichneter Leistung und z.B. dem Doktortitel.
Ich hab gestern mit ihr geredet und wir haben uns darauf geeinigt, uns erstmal die Unis zusammen anzuschauen und danach zu entscheiden.
Von dem Studiengang her wird es sehr wahrscheinlich Informatik oder evtl sogar Biologie (mein 3. LK), weil Mathe zu studieren doch nicht ganz so attraktiv zu sein scheint xD.
Vielen Dank aber für die Antworten ;)
1 Antwort
Inf. ist ein Mathe-Studium mit etwas mehr Software-Entwicklungsanteil.
FHs sind praxisnäher und tendenziell kleiner. Aber du scheinst der noch akademischere Typ zu sein.
Informiere dich mal über Arbeitsbedingungen an Unis: https://www.telepolis.de/features/Moderne-Sklavenhaltung-an-deutschen-Universitaeten-Der-unbezahlte-Kampf-der-Privatdozenten-9699099.html
Deswegen kann es Sinn machen, wenn du praxisnäher wirst, um besser in der Industrie unterzukommen. Ggf. über einen Zwischenschritt wie anwendungsnahe Forschung, z. B. Fraunhofer.
Wenn du promovierst, bist du spätestens wenn du es mal aus der Uni raus geschafft hast im Inf.-/Ing.-Bereich eigentl. in der Hauptsache nur noch der Chef der Arbeit verteilt (und wenn du noch in der Forschung bist noch Anträge schreibt). Hast also mit der eigentl. Materie nicht mehr soviel zutun.
notting