Welche aktuellen Superzoom/Reisezoom Kompaktkameras gibt es?
Der Markt für Kompaktkameras war in den letzten Jahren ja quasi ausgestorben und erlebt jetzt eine Renaissance.
Einige Hersteller (z.b. Canon) kündigen neue Modelle an, aber die LUMIX Kamera DC-TZ99 ist die einzige neue Kompaktkamera (von Ende 2024 bzw. Anfang 2025), die schon verfügbar ist.
Alle anderen verfügbaren Kompaktkameras die ich finden konnte sind von ungefähr 2019.
Habe ich etwas übersehen oder ist das tatsächlich so?
4 Antworten
Für Vogelfotos nehme ich die Nikon P1000 mit Zoom 24-3000 mm oder P950 bis 2000 mm Brennweite.
Canon Powershot sx740 Lite gibt's ab April oder Lumix TZ96. Die Canon hat gute Kritiken.
Danke für die Info!
Canon Powershot sx740 Lite gibt's ab April
Die gibts anscheinend schon jetzt.
Was mich aber an der Kamera stört, ist dass anscheinend keine Histogramanzeige im Aufnahmemodus möglich ist - laut Spezifikationen auf der Canon-Webseite:
Histogramm-Anzeige
Ja, bei Wiedergabe
Und in der Bedienungsanleitung kann ich auch keine Infos zur Histogrammanzeige im Aufnahmemodus finden.
Das ist für mich schon K.O. Kriterium.
Lumix TZ96
Die ist ja ein Vorgänger (aus 2019) von der TZ99.
Leider wurden bei der TZ99 im Vergleich zur TZ96 der elektronische Sucher und der Schwenkpanoramamodus weggelassen.
Mich würde interessieren was Deine Meinung dazu ist - wurden wichtige Features entfernt, oder entfallen Features die sowieso nicht richtig funktionieren bzw. nicht so richtig nützlich sind?
Ich habe die TZ91, die noch einen Sucher hat, da lege ich schon Wert drauf. Aber die Qualität ist nicht so berauschend. Da muss ich mal vergleichen, welche Unterschiede es noch gibt. Wenn man die Bildgrösse auf 1080x1920 einstellt, dann geht der optische Zoom bis 1400mm.
Nochmal danke für die interessanten Infos!
einen Sucher hat, da lege ich schon Wert drauf.
Was siehst Du als besonderen Vorteil des elektronischen Suchers?
Oder andersherum gefragt, welche besondere Nachteile siehst Du wenn der elektronische Sucher fehlt?
Aber die Qualität ist nicht so berauschend.
Was genau ist bei der TZ91 das Qualitätsproblem?
Bildrauschen?
Nochmal danke für die hilfreichen Infos!
Du hast ja die TZ91 und ich vermute dass Deine Erfahrung damit folgende spezielle Frage beantworten kann:
Bei meiner alten Kompaktkamera nervt es total dass die Kamera beim Ausschalten die Einstellung des Zeitauslösers und der Histogrammanzeige vergisst.
Also wenn man die Kamera ausgeschaltet hat, dann wieder einschaltet, muss man den Zeitauslöser wieder einschalten (wenn man das so haben möchte) und die Histogrammanzeige wieder einschalten (wenn man das so haben möchte).
Echt nervig.
Deswegen meine Frage:
Bleiben bei der TZ91 ein aktivierter Selbstauslöser und eine aktivierte Histogrammanzeige beim Kameraneustart erhalten?
Das würde ja bei der TZ99 wohl nicht anders sein. Das ist für mich interessant, denn wenn die Kamera immer die Einstellungen von Selbstauslöser und/oder Histogrammanzeige beim Ausschalten er Kamera vergisst, wäre für mich das schon fast ein K.O. Kriterium...
Ich freue mich auf Deine Antwort, vielen Dank!
Das Histogramm wird übers Menü eingeschaltet und wird dann bei jeder Aufnahme eingeblendet, auch nach Ausschalten, den Selbstauslöser muss man nach dem Ausschalten wieder einschalten, aber das ist ganz einfach über das Drehrad, ich finde es gut, dass der Selbstauslöser 3 Bilder hintereinander macht, kann man so einstellen.
Nochmal vielen vielen Dank für Deine Antworten!
nach Ausschalten, den Selbstauslöser muss man nach dem Ausschalten wieder einschalten
Ich habe in der Bedienungsanleitung zur TZ99 diese Einstellungsoption gefunden (müsste es bei der TZ91 auch geben):
"[Selbstausl. Auto Aus] Beim Ausschalten des Gerätes wird die Selbstauslöser-Funktion deaktiviert."
Das würde ja bedeuten, dass man es doch so haben haben kann dass der Selbstauslöser dauerhaft aktiv bleibt wenn man diese Option deaktiviert.
wieder einschalten, aber das ist ganz einfach über das Drehrad
Mit Drehrad meinst Du diese runde Wipp-Taste die man nach Rechts/Links und nach Oben/Unten drücken kann?
Normalerweise kann man bei anderen Kameras den Selbstauslöser aktivieren indem man die runde Tastenwippe nach Unten drückt (zum Uhrensymbol), dann kommt man direkt in die Einstellungen zum Selbstauslöser.
Bei der TZ99 (und wohl auch bei der TZ91) muss man aber (wenn ich die Anleitung richtig verstanden habe) erst ein übergeordnetes Menü mit der Auswahl diverser Sonderfunktionen durchlaufen, bis man zur Selbstauslöserkonfiguration kommt.
Finde ich schon umständlich dass es so verschachtelt ist, das ist aber ok wenn man wie oben beschrieben den Selbstauslöser dauerhaft aktivieren kann.
Warum ich bei diesem Thema so penibel nachfrage:
Ich nutze den Selbstauslöser gerne als "Verwacklungsschutz". Und da ist es natürlich blöd wenn man nach jedem Einschalten der Kamera dran denken muss den Selbstauslöser wieder zu aktivieren, und es wär doppelt blöd wenn das Aktivieren dann noch besonders umständlich ist...
Ich fotografiere gerne Vögel und dafür benötige ich den Sucher, um die Schärfe zu beurteilen. Im Vergleich zur P1000 ist die Schärfe schlecht, die auch den Chip mit 1/2,3 Größe hat.
Wobei man ja schon verstehen kann, dass eine kleine Kompaktkamera wie die TZ91 bzgl. Ausstattung/Funktionalität und bzgl. Bildqualität nicht mit einer Bridgekamera wie der P1000 mithalten kann.
Als Du "die Qualität ist nicht so berauschend" geschrieben hast, hast Du mich etwas verunsichert, abhängig davon was Du damit gemeint hast:
A: Wenn die kleine TZ91 eine schlechtere Bildqualität und eine schlechtere Funktionalität als die größere P1000 hat, ist das ja ok und verständlich.
B: Es wäre richtig schlecht wenn die TZ91 schlechter als andere ähnlich kleine Kompaktkameras wäre.
Also wenn Du A meinst und nicht B, ist das ja quasi normal für Kompaktkameras, also kein Argument speziell gegen die TZ99, würde meine Kaufentscheidung für die TZ99 nicht wesentlich beeinflussen.
Wenn Du B meinst, wäre das für mich schon ein recht starkes Argument gegen die TZ99.
Habe ich etwas übersehen oder ist das tatsächlich so?
Nein es ist tatsächlich so. Durch immer besser werdende Handys und immer günstigere DSLRs/DSLMs hatten Kompaktkameras ab ca. 2015 einen starken Absatzrückgang. So stark, dass fast kein Hersteller mehr entwicklungsintensive Neuheiten vorstellte.
Erst durch von Handykameras verwöhnten Gen Z und Gen Alpha sowie Trends auf TikTok gibt es seit ein paar Jahren ein Revival von Kompaktkameras wie der Fujifilm X100-Serie oder Canon G7X Mark II und Mark III. Für diese jüngere Generation ist der im Vergleich zum Handy unbearbeitete Look oder der Look des Xenon Blitzes einer Kompaktkamera etwas ganz neues.
Deshalb gibt es erst jetzt wieder Neuerscheinungen. Panasonic hat die von dir erwähnte TZ99 veröffentlicht und von Canon folgt laut Gerüchten in den nächsten Wochen eine Powershot V1. Von Nikon wurde gestern die Coolpix P1100 angekündigt.
Da scheint was dran zu sein, dass es ein Revival gibt, aus https://www.spiegel.de/netzwelt/web/digicams-warum-alte-kleine-kameras-jetzt-wieder-cool-sind-a-615fd73d-1cb9-42f4-8e3b-48974cc9f707
Doch am Wochenende las ich nun das: Die »New York Times« berichtet, dass alte Digitalkameras neuerdings wieder angesagt sind, vor allem bei Leuten im Alter um die zwanzig. Die US-Zeitung spricht vom »heißesten Gen-Z-Gadget«. Und ich Trottel entsorge und verramsche solche Technikschätze nichts ahnend?
...
Der »New York Times« zufolge hat der Trend mehrere Treiber:
Zum einen finden es junge Leute, für die die Fotofunktion ihres Handys etwas Selbstverständliches ist, offenbar interessant, mal ein anderes Gerät zu benutzen, das einzig und allein für Bilder und Videos gedacht ist. Und sei es nur, weil sie dadurch beim Fotografieren Ruhe von den Benachrichtigungen ihres Smartphones haben.
Zum anderen ist da die Ästhetik der Bilder. Ich selbst finde viele Aufnahmen aus dem Digicam-Zeitalter im Rückblick unansehnlich oder trashig. Den Tiefpunkt auf einer meiner alten Speicherkarten markiert dabei das hier gezeigte, bemerkenswert misslungene Kaninchenbild (das zugegebenermaßen nur eines von mehreren Fotos der Situation ist). Aber: Die tendenziell unperfekten Fotos bilden einen Kontrapunkt zu Smartphoneaufnahmen, die oft noch durch Instagram-Filter gejagt oder anderswo von moderner KI schöngerechnet werden. Das führt dazu, dass manche Menschen die Digicam-Bilder als authentischer und spannender wahrnehmen.
Und dann ist da natürlich die Gruppendynamik: Das Comeback der Digicam wird auch von Webstars wie Charli D’Amelio befeuert , die sich in den vergangenen Monaten selbst mit solchen Geräten ablichteten. Sie und ihre vielen Millionen Fans sorgten auch dafür, dass das Thema so groß wurde, dass es jetzt in der »New York Times« und in diesem Newsletter ankommt.
Wir sollten nicht vergessen, dass auch die olle Schallplatte bis heute überlebt hat und in den letzten Jahren sogar deutlich an Zuwachs verzeichnen konnte, aus https://de.statista.com/themen/3975/vinyl/
Statistiken zu Vinyl
Revival oder nie ganz weg gewesen? Die Schallplatte, oder auch Vinyl, erlebte in den letzten zwei Jahrzehnten einen wirtschaftlichen Boom: Der Absatz von Schallplatten lag 2022 in Deutschland bei insgesamt 4,3 Millionen Einheiten. Damit ist der Absatz von Schallplatten im Vergleich zu Anfang der 2000er Jahre um etwa das Siebenfache angestiegen, 2002 wurden in Deutschland gerade einmal rund 600.000 Schallplatten verkauft.
Vielleicht haben die Smartphone Hersteller ihre Bilder zu viel aufgehübscht, irgendwann ist das vielleicht zu viel. Selbst die analoge Fotografie scheint eine Nische gefunden zu haben, in der sie überleben kann, zwar auf kleinen, aber wahrscheinlich stabilen Niveau.
„Viele Menschen haben wieder Sehnsucht nach etwas Haptischem“
„Es ist ja nicht nur analoge Fotografie“, sagt Geier. „Es sind auch Kassettenspieler, Schallplatten, Bücher, die wieder in Mode kommen – Dinge, die man anfassen kann.“ Eine völlig unverhoffte Begeisterung für nicht digitalen Medien, die sich auch in Zahlen ausdrücken lässt. Der Absatz von Vinylplatten ist laut einer „Statista“-Erhebung in Deutschland von 0,6 Millionen verkauften Einheiten im Jahr 2003 auf 4,3 Millionen im Jahr 2022 gewachsen.
Das Konsumforschungsunternehmen GfK zeigt zudem in einer Analyse, dass junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren in den vergangenen Jahren mehr Geld für Bücher ausgegeben haben: 392 Millionen Euro im Jahr 2017, 425 Millionen Euro im Jahr 2022. Noch gibt es keine aktuellen Statistiken, die den neuen Hype um analoge Fotografie festhalten. Aber er zeigt sich in vielen Geschäften, die darauf spezialisiert sind.
„Viele Menschen haben wieder Sehnsucht nach etwas Haptischem“
Das ist ja die Gefühlsebene, aber ich sehe das auch auf der praktischen Ebene:
Endlich kapiert auch die jüngere Generation dass es bei Kameras nicht nur um technische Werte sondern auch um Bedienung/Haptik geht - und dabei sind echte Kameras dem Smartphone haushoch überlegen.
Wer zum Fotografieren mit klammen Patschefingern das Touchdisplay vom Smartphone bedient, weiß was ich meine...
klammen Patschefingern
Nicht nur das. Helles Sonnenlicht und du möchtest dich auf ein Motiv konzentrieren, mit dem Wischfernseher am langen Arm. Viel Vergnügen.
Endlich kapiert auch die jüngere Generation dass es bei Kameras nicht nur um technische Werte sondern auch um Bedienung/Haptik geht
und dass Fotografie viel mehr sein kann, als das, was man bislang mit einem SM abbilden konnte.
Sicherheitshalber und damit das nicht missverstanden wird:
das Smartphone hat seine Daseinsberechtigung ohne wenn und aber. Die Welt der Fotografie hört aber ;-) nicht dort auf, oft fängt sie erst dort an.
Fürchte auch, dass da Handys immer größeren Einfluss haben.
Wenn man mal an den Super Zoom von den neuen Samsung denkt z.B.
Superzoom, Kompakt und Reise ist einfach eine starke Nische, glaube nicht, dass sich das zu sehr verkauft
Superzoom, Kompakt und Reise ist einfach eine starke Nische, glaube nicht, dass sich das zu sehr verkauft
Wenn man die Gerüchteküche zur geplanten Canon PowerShot V1 sieht, scheint es doch wieder einen Trend zu Kompaktkameras zu geben, weil auch die jüngere Generation kapiert dass es bei Kameras nicht nur um technische Werte sondern auch um Bedienung/Haptik geht - und dabei sind echte Kameras dem Smartphone haushoch überlegen.
Wer zum Fotografieren mit klammen Patschefingern das Touchdisplay vom Smartphone bedient, weiß was ich meine...
Die Kameras sind ein bisschen zu groß (ich suche eine Kompaktkamera, keine Bridgekamera).
Trotzdem danke für die Info!