Weiß die Krankenkasse über häusliche Gewalt Bescheid?
Guten tag, mein Freund und ich hatten vor einem Jahr eine heftige Auseinandersetzung, es kam auch zur Gewalt weswegen ich deswegen ins Krankenhaus musste. Die Sache wurde polizeilich aufgenommen & der Name meines Freundes ist ebenfalls gefallen. Das war das erste und letzte mal das es zur Gewalt kam, wir leben weiterhin zusammen und sind auch wieder sehr Glücklich und zur einer häuslichen Gewalt kam es auch nie wieder seit dem wir uns ausgesprochen haben. Da wir noch zusammen sind und glücklich sind, wurde die Sache fallen gelassen, zum Gericht kam es auch nicht. Die Krankenkasse hat die Rechnung des Krankenhauses schon lange übernommen, allerdings kam jetzt nach einem Jahr ein Fragebogen wie das ganze passiert ist. Ich gehe mal davon aus das die Krankenkasse jetzt das Geld vom Verursacher einfordern möchte. Da aber wir weiterhin zusammen leben, möchte ich die Sache nicht angeben, wenn die Krankenkasse das Geld von ihm einfordert, fallen die Schulden irgendwo auf uns beiden zurück. Meine Frage ist ob das Krankenhaus die Sache weiter gegeben hat an die Krankenkasse und was sie sagen dürfen und was nicht..? Wurde der Name meines Freundes vom Krankenhaus an die Krankenkasse weitergegeben? Oder wurden nur meine Diagnosen weiter gegeben?
Wenn ich das ganze falsch angebe ist das natürlich ein Betrug und das muss natürlich verhindert werden.
ich würde nur gerne meine Rechte wissen und ob es Pflicht ist diesen Bogen überhaupt auszufüllen.
meine Moralpredigt brauche ich nicht. Ich möchte nur von meinen Rechten erfahren.
ich freue mich auf eure Antwort, die wären sehr hilfreich.
lg
Kam der Fragebogen von der Krankenkasse?
Ja
6 Antworten
Nach Art der Verletzungen will die Krankenkasse natürlich wissen, wen sie in Regress nehmen kann. Und da das Verfahren ja in Gang gesetzt wurde, steht dein "Freund" ja als Täter fest. Auch wenn die Anzeige zurück gezogen wurde, besteht der Schadensersatzanspruch der Krankenkasse weiter. Das hat mit der strafrechtlichen Seite nichts zu tun.
Er wird wohl zahlen müssen.
Ganz ehrlich. Jetzt ist der passende Moment für deinen Freund. Nämlich darin um zu beweisen das er zu seinen Taten stehen kann. Falls er es denn wirklich kann.
Ich würde an deiner Stelle erst recht alles genauso angeben wie passiert ist.
Dein Freund muss daraus lernen. Und es ist einfach zu sagen das er es angeblich schon hat, weil er dich seither nicht mehr geschlagen hat. Aber dann sollte es auch kein Problem für ihn sein, die Kosten zu übernehmen! ;)
Das spielt gar keine Rolle, ob ihr wieder glücklich seid. Er hat die Kosten der Behandlung verursacht und muss dafür gerade stehen. Da ihr euch einig seid, könnt ihr das gemeinsam tragen
und in ABS 1 Steht: "vorsätzlich oder bei einem von ihnen begangenen Verbrechen" Das ist bisher nicht bewiesen, da es keinerlei Verhandlung gab. Wie also soll die KK das nun nachweisen? Zumal sie hierzu keinerlei Hinweise hat
Wir sollen dir hier schreiben, dass es ok ist, die Krankenkasse zu bescheißen. Was erwartest du?
Nein das sollt ihr nicht. Das würde ich auch nicht tun. Meine Frage bezieht sich darauf was meine Rechte sind.
Zur wahrheitsgemäßen Abgabe des Fragebogens bist du verpflichtet. Eine Falschaussage könnte dich teuer zu stehen kommen. Ein Aussageverweigerungsrecht hast du dabei NICHT.
Mal abgesehen das es nach einem Jahr zu kurz ist zu sagen das alles OK ist die KV will ihr Geld wieder haben. Was spricht dagegen das er es trägt? Er ist der Verursacher egal wie du mittlerweile dazu stehst. Alles hat Konsequenzen.in meinen Augen ist das Thema erst dann wirklich vorbei wenn er mit den Folgen umgehen kann und es akzeptiert. Ansonsten bezahlst du halt deinen Teil dafür daß du verprügelt würdest.
Schwierige Angelegenheit. Wenn Du nichts aussagst, dann ist es falsch. Wenn Du falsche Angaben machst, ist es falsch. Wenn Du die Wahrheit sagst, könnte es Repressalien geben. Mir kommt der Gedanke, dass die Krankenkasse das anders handhaben müsste. Es gibt mit Sicherheit viele Frauen, die sich scheuen, sich vom Partner zu trennen. Und dann kommt solch ein Fragebogen.
Mir kommt der Gedanke, persönlich in die Filiale der Krankenkasse zu gehen. Mach einen Termin, fahr dorthin. Und bitte um Verständnis. Da muss es eine Lösung geben.
Nein, ich bin nicht dafür, dass Du weiterhin bei ihm bleibst. Ganz und gar nicht. Aber letztlich trifft jeder seine eigenen Entscheidungen - und das hast Du getan.
Also soll die Allgemeinheit die Kosten tragen, weil sie einen Gewalttäter schützen möchte?
Nein - das habe ich doch gar nicht ausgesagt! Hast Du mich echt so missverstanden? Ich finde es unsensibel, einen solchen Fragebogen einfach vorzulegen, obwohl man die Hintergründe nicht kennt. Ich hätte vielleicht hinzufügen sollen, dass die Krankenkasse sensibler mit solchen Fällen umgehen sollte. Das kann man im persönlichen Gespräch dann besser klären. Das wollte ich aussagen.
Ich habe nicht gesagt, dass die Antwort schlecht ist. Ich hinterfrage nur die Absichten der FS. Wenn sie sich wieder so gut verstehen, kann sie doch sicher ehrlich angeben, was passiert ist, und er trägt die Verantwortung.
Man könnte fast annehmen, dass sie Angst hat, ihm die Kosten aufzubürden. 😉
Ich finde es unsensibel, einen solchen Fragebogen einfach vorzulegen, obwohl man die Hintergründe nicht kennt.
Unfallfragebögen sind gesetzlich vorgeschrieben. Und wenn die Krankenkasse die Hintergründe kennen würde, dann wäre das ein eklatantes Datenschutzproblem.
Sicher, aber das rechtfertigt keinen Betrug. Nehmen wir an, es wäre ein Fragebogen vom Jugendamt, in dem es um die Wegnahme der Kinder geht. Klar, der Fall wäre schwerwiegender, aber es wäre das gleiche Prinzip:
Unter ihrer Entscheidung müssten andere leiden, weil sie sich selbst und andere belügt. Und da hält sich mein Verständnis in Grenzen.
Ja - herrjeh (sorry für den Ausbruch) - ich weiß, dass das gesetzlich vorgeschrieben ist. Dennoch sollte hier überdacht werden, ob es die richtige Vorgehensweise ist. Das sollte doch machbar sein. Nein - ich will nicht(!) den Fragebogen verhindern, sondern die Art und Weise, wie hier kalt nach Fakten gefragt wird. Verstehst Du denn nicht, dass die arme Frau nie gelernt hat, für sich selbst einzustehen? Die kann sich nicht wehren. Die verzweifelt schon an einem solchen Fragebogen - eben, weil sie Angst vor dem Kerl hat.
Richtig! Aber hast Du denn kein Wort verstanden, was ich gesagt habe? Sie soll nicht lügen!! Sie sollte aber das Gefühl bekommen, dass Angaben zu machen nichts Falsches ist, sondern das Richtige. Dieses Gefühl hat sie jetzt nicht. Mit Hilfe eines Menschen bei der KK kann das anders werden.
Jagut, das ist der Bürokratie in Deutschland geschuldet. Aber ich meine, was wäre die Alternative? Ein Anruf? Das ist nicht rechtsverbindlich.
Persönlich! Ein Blick von der FS in die Augen des Mitarbeiters. ... Obwohl: Der macht nicht die Gesetze - schon klar. Aber der kann ihr sagen, ob der Freund davon erfährt oder wie das Ganze abläuft. Ja - das könnte theoretisch auch per Anruf gehen - aber so weit sind wir mit unserer kalten Bürokratie noch nicht.
Dieses Gefühl hat sie jetzt nicht.
Okay. Aber das ist doch nicht die Schuld der Krankenkasse?
Und es hat ja niemand gesagt, dass sie mit dem Fragebogen nicht zur KK gehen darf. Nur muss er verschickt werden, wegen der Rechtsverbindlichkeit.
Da muss es eine Lösung geben.
Das klang für mich halt nicht so, als wäre die Lösung, die Frau zu betreuen, ihr klar zu machen, dass es richtig ist, Angaben zu machen und sie beim Ausfüllen zu unterstützen.
Sondern so, als wäre die Lösung - weil es halt auch die Lösung ist, die sie sucht -, dass der Typ nicht die Verantwortung tragen muss.
Wenn ich das falsch verstanden habe, mein Fehler.
Jupp - haste falsch verstanden. Hatte ich mich wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt. wo auch immer.
Nein - der Typie ist ganz klar in der Verantwortung. Den wollte ich nicht schützen!
Nein, es ist nicht Schuld der KK. Von "Schuld" kann hier auch nicht wirklich die Rede sein. Denn die KK macht nicht die Gesetze. Ich benutzte das Wort "sensibel" bereits. Denn ich erbitte hier vom Gesetzesgeber eine gewisse Sensibilität den Frauen gegenüber. Ist das wirklich noch nicht rübergekommen? Sensibilität insofern, als dass nicht einfach der Zettel ins Haus geflattert kommen kann und womöglich noch der Kerl die Post abfängt, liest, ausfüllt ... und dann wieder zuschlägt ... Keine Ahnung, wie man das regeln kann - OB das geregelt werden kann. Ich fühle einfach nur mit der Frau.
Den Fragebogen muss JEDER ausfüllen, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Dritter regresspflichtig ist.
Ja - meine Güte. Der soll ja auch ausgefüllt werden. Ich habe doch gar nicht bestritten, dass der ausgefüllt werden soll. Ich bemängele nur die Art und Weise. Hat denn keiner Verständnis dafür? Die Frau - die FS - hat so viel Schiss vor dem Kerl! Der hat sie doch schon im Würgegriff. Da kommt solch eine Aufforderung doch falsch rüber. Das sollte anders gehandhabt werden:
Z. B. so, dass die Frau in die Filiale der KK eingeladen wird und dass dort alles persönlich abgewickelt wird. Da kann jede Frau die Frage stellen, ob der Kerl von dem Schreiben erfährt und wie es vermieden werden kann, dass er Kenntnis erhält - oder sowas in der Art. Nein - und das schrieb ich bereits - ich bin auch nicht dafür, dass sie bei ihm bleibt. Aber im Moment ist sie ja nunmal da. Und da finde ich dann solche eine Aufforderung einfach unsensibel. Ich wiederhole mich.
Das hat mit der Kostenfrage nichts zu tun. Wieso soll die Allgemeinheit dafür zahlen, wenn der Verursacher bekannt ist?
Hierzu hätte ich gerne mal eine Rechtsgrundlage.