Was war die härteste Zeit in deinem Leben?

22 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Subjektiv betrachtet würde ich sagen, ich befinde mich aktuell in der härtesten Zeit meines Lebens.

Objektiv betrachtet habe ich zwar schon schlimmere Zeiten durchgemacht, dennoch ging es mir damals besser als heute.


Libertyy 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:20

Geht mir grad genauso.... würd mich am liebsten wegbeamen

Der frühe Tod einer Freundin (✝15) und kurz darauf der Suizid eines Freundes (✝21). Ich habe 10 Minuten vor ihrem Tod noch mit ihr über ICQ geschrieben und mich spontan umentschieden, nicht mir ihr und ihrem Bruder mitzufahren. Eine andere Freundin hat es noch schlimmer erwischt und den Unfall mit ansehen musste. Danach sind noch weitere Freunde früh (viel zu früh) verstorben und mein Leben ziemlich aus der Bahn geworfen wurde. Es ist nicht einfach damit zu leben und selbst 20 Jahre danach immer noch weine, wenn ich daran denke. Ich konnte eine zeitlang nicht zur Schule gehen und vieles über viele Jahre immer nur weiter verdrängt habe.

Ich wollte für meine Freunde stark sein und niemanden mit meinen Gefühlen belasten und dabei nicht gemerkt habe, wie ich mich selber damit kaputt mache. Zunehmend vieles mit feiern überspielt und dabei immer exzessiver diverse BTM konsumiert. Nicht gesehen und gemerkt, wie selbstzerstörerisch ich mit mir umgegangen bin. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als alles in Scherben lag und ich weinend an ihrem Grab stand. Erst mein Leben für ihres eintauschen wollte und bei diesen Gedankengängen mir irgendwann selber sagte, dass sie nicht wollen würde, dass ich mein Leben sinnlos wegwerfe. Und seitdem irgendwie versuche klar zu kommen.

Ich habe von heute auf morgen keine BTM mehr konsumiert und selbst Alkohol nur noch sehr selten trinke. Mich immer mehr in Arbeit gestürzt und mich von Menschen getrennt, die mir zusätzlich geschadet haben. Damals durch Trauer und Schmerz blind war und mir Selbstreflexion gefehlt hat. Ich kann immer noch nicht sagen ob ich darüber hinweg bin und damit abgeschlossen habe. Ich weiß nicht einmal ob ich jemals damit abschließen werde. Mittlerweile jedoch einen weg gefunden habe, doch irgendwie im Leben und mit mir selber klarzukommen. Ich bin stolz auf das was ich trotz meiner hässlichen Bruchlandung erreicht habe und weiter meinen Weg gehe.


Libertyy 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 13:30

Echt heftig. Wie alt bist du jetzt?

Ich hab auch ca 15 Jahre gebraucht um die traumatischen Erfahrungen meiner Kindheit anzunehmen... jetzt 35

medmonk  15.09.2024, 13:42
@Libertyy

Ich bin jetzt 36 und mehr als 15 Jahre eintauschen würde. Meine Schwester war sehr lange krank, Scheidung der Eltern und danach starben nach und nach meine Freunde weg durch diverse Unfälle, Suizid und Messerstecherei. Und zwischen drin immer mehr mit mir selber und meinen eigenen Dämonen zu kämpfen gehabt und habe.

Und zu allem Übel zunehmend ein Umfeld dass mir noch mehr geschadet hat. Mein großes Glück im Unglück sind wahre Freunde, die immer noch da sind und mich nicht dafür verurteilen. Es ist jedoch kräftezehrend und ermüdend, wenn man nicht verstanden wird oder so fühlt, dass niemand versteh was in einem vorgeht.

Erst jetzt gut 20 Jahre später mal mit engsten Freunden ein paar wenige Sachen anspreche. Ein großes Problem ist halt, dass ich oft nicht an mich selber denke. Dass ich vieles nicht Anspreche und wenn, mir nicht wirklich zugehört wird. Zumindest den Eindruck habe, das nur aus Anstand Ja und Amen gesagt wird. Es wird aber langsam besser.

Libertyy 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 13:47
@medmonk

Da fühle ich mit dir. Ich hab so Freunde bis heute nicht, die nicht so Egomanen sind. Irgendwie sind die Egomanen auch in der Überzahl^^

Aber bei mir wirds jetzt auch langsam besser. Musste aber die letzten 2 Jahre nochmal richtig viel einstecken 😅🦾

medmonk  15.09.2024, 13:55
@Libertyy
Da fühle ich mit dir. Ich hab so Freunde bis heute nicht, die nicht so Egomanen sind. Irgendwie sind die Egomanen auch in der Überzahl^^

Ich habe eine Handvoll an wahren Freunden - nein Brüder, die für mich da sind. Auch wenn mir vieles immer noch schwerfällt, dank ihnen trotzdem meinen Weg weiter gehe. Ohne sie wüsste ich jedenfalls nicht, wo ich heute stehen würde.

Aber bei mir wirds jetzt auch langsam besser. Musste aber die letzten 2 Jahre nochmal richtig viel einstecken 😅🦾

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Kraft, damit du auch die Kurve kriegst. Bei mir geht es auch in die richtige Richtung weiter und ein neues Kapitel aufschlage - aufgeschlagen habe. Neuer Ort, neue Menschen, meine eigene Familie.

Libertyy 
Beitragsersteller
 15.09.2024, 16:23
@medmonk

So schlimm, dass ich die Kurve kriegen musste war es noch nie bei mir^^

Wenn ich nicht grad die mega Erkältung hätte (fühlt sich wie Lungenentzündung an), wäre ich sogar ziemlich happy.

Habe festgestellt es ist alles eine Frage der eigenen Verfassung. Deshalb hab ich viel an mir gearbeitet seit ca 13 Jahren

Wünsche dir alles Gute für deine Familie ❤️❤️💙💙🤍🤍

medmonk  15.09.2024, 16:37
@Libertyy
So schlimm, dass ich die Kurve kriegen musste war es noch nie bei mir

War so ein Spruch der mir so auf der Zunge lag und dir jetzt gute Besserung wünsche. Ich bin dafür noch etwas im Behörden- und Umzugsstress. Wenn das abgehakt ist, sieht es auch bei mir wieder eine ganze Ecke besser aus.

Dito ♥️

Ich schwanke zwischen der Entscheidung kurz vor dem Abi, die Schule zu wechseln,bei der Mutter kein eigenes Zimmer zu haben ,

oder beim Stiefvater ,oder doch im Heim,

oder war es doch die Corona Zeit,ohnehin gehandicapt,auf warme Waseranwendungen angewiesen,Sauna etc,und der Bouffier hat Kranken das Blaue vom Himmel versprochen und das Gegenteil ,teils bei Nacht und Nebel umgesetzt.

( Impfungen ungültig,keine Möglichkeit für Monate schwimmen oder saunieren zu gehen ,nirgends in Hessen gab es auch nur eine Einrichtung ,wie versprochen.)

Meine obdachlosigkeit mitten im Winter. Sowas ist nie leicht. Aber dann auch noch im Winter, war die Hölle. Und der Tod meines besten Freundes.. Das war noch etwas schlimmer für mich. Dann musste ich auch noch ein totes Kind auf die Welt bringen.. war auch nicht einfach.


JasminBruehl  31.08.2024, 22:06

Auch ich möchte dir von meiner Seite Respekt zollen. Einerseits, weil du so viel in deinem Leben durchgemacht hast und andererseits, dass du so offen darüber sprichst. Top, ehrlich!

Ellifux  01.09.2024, 01:49
@JasminBruehl

Vielen lieben Dank, freue mich sehr über deinen Kommentar. 😊🍀

Maleficent666  31.08.2024, 20:01

Respekt dass du es bis heute geschafft hast durch zu halten und nicht aufzugeben

PicaPica  31.08.2024, 19:40

Wow, da hast Du ja schon so Einiges durch.

Hoffentlich geht es Dir nun besser, LG. :)

Ellifux  01.09.2024, 01:53
@PicaPica

Ja, tatsächlich geht es mir insgesamt heute um Einiges besser. :) Dankesehr. 🙂🍀

PicaPica  01.09.2024, 11:17
@Ellifux

D a s freut mich sehr und alles Gute Dir weiterhin, LG. :-)

teehouse  31.08.2024, 19:33

Was hat dazu geführt, dass du obdachlos geworden bist?

Ellifux  31.08.2024, 19:41
@teehouse

Ich hab damals bei meinen Großeltern gelebt. Allerdings waren die Umstände nicht ideal.. Ich war 19 und hatte nichtmal ein eigenes Zimmer. Das hat immer wieder zu heftigem Streit geführt. Dann hab ich auch noch Drogen konsumiert und meinen Job geschmissen. Ich hab meinen Großeltern in dieser Zeit viel Kummer gemacht. Mein Konsum hatte mich auch verändert.. Die durch die Wohnsituation eh schon angespannte Stimmung und meine Drogenbedingte reizbarkeit haben dem Ganzen halt noch die Krone aufgesetzt. Eigentlich stand ich meinen Großeltern schon immer sehr nah, ich liebe sie sehr. Aber hier musste einfach die Reißleine gezogen werden. Meine Mutter hatte mich dann vor die Tür gesetzt. War auch richtig so.

teehouse  31.08.2024, 19:46
@Ellifux

Das ist schon heftig, wozu Drogenkonsum führen kann. Auch wenn es hier nicht die einzige Ursache war, aber es war sicherlich ausschlaggebend. Ich wünsche dir, dass sowas nie wieder passiert. Ich habe zwar auch viel Scheiße erlebt, aber so heftig war es zum Glück nie. Konsumierst du noch manchmal Drogen? Ich verurteile dich nicht, wenn du es tust. Ich bin nur einfach neugierig.

Ellifux  31.08.2024, 19:55
@teehouse

Man muss auch mal bedenken in welchem Alter ich damals war.. Und hatte zuhause nie einen Rückzugsort wo man mal für sich sein kann. Das allein kann schon schwierig genug sein. Mein Konsum war nicht der alleinige Grund, das stimmt. Aber die Drogen haben mich noch leichter reizbar gemacht. Ich hab damals Methamphetamin genommen.. Damit habe ich komplett aufgehört, war auch kein Problem für mich. Dazu konnte ich immer auch mal "nein" sagen wenn man's mir vor die Nase hält. Hatte für mich kein Suchtpotenzial, hab es aber damals oft mit meinem Freundeskreis zusammen genommen. Dafür hab ich angefangen Heroin zu nehmen. Inzwischen bin ich nun ca. 15 Jahre Opiatabhängig, bis heute. Bin aber in Substitution, seit 10 Jahren und stabil. Kein Beikonsum, garnichts. Aber halt immer noch abhängig. Die Opiate verändern nur die Persönlichkeit nicht so. Deswegen kann ich mir heute auch eingestehen was damals falsch gelaufen ist und konnte das hinter mir lassen und mit meiner Familie aufarbeiten. Dafür bin ich sehr dankbar..

Und vielen lieben Dank. :)

teehouse  31.08.2024, 19:58
@Ellifux

Alter Schwede. Heroin ist doch sehr heftig, oder? Also ich habe nur etwas Cannabis probiert. Wirklich nur 15 Joints im Leben ungefähr. Irgendwann wollte ich mal einmalig LSD probieren, um herauszufinden was meine musikalischen Helden so gefühlt und erlebt haben. Aber ich lasse es, da ich psychisch schwer krank bin. Krass, dass du abhängig und dennoch stabil bist. Hast du denn auch schon Therapien hinter dir?

Von Experte Skyangelforever bestätigt

I weiß ich bin ein Weichei weil es schlimmeres gibt aber es war vom Ende der Grundschulzeit bis zur 7 Klasse. Dann habe ich gelernt alleine klar zu kommen. Ich habe zwar eine ganz gute Familie aber ich musste lange darum kämpfen um endlich die Schule wechseln zu dürfen weil meine Mama wollte unbedingt das ich auf dem Gymnasium bleibe. Wegen den starken Mobbing dürfte ich endlich und die andere Klasse hat mich auch nicht akzeptiert. Und die alten Mitschüler haben mich auch noch verfolgt und gemobbed.

Vielleicht aber auch meine Kindheit als mein Papa noch aggressiv war und wir sehr gelitten haben. Kann mich an meine letzten 10 Lebensjahre kaum erinnern aber es lief entweder in der Familie oder in der Schule schlecht. Jetzt in der Schule

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich gebe wissen gerne weiter

Libertyy 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 19:51

Das ist wirklich heftig.... Alles Gute 🖤🙏

Linalu1006  31.08.2024, 19:53
@Libertyy

Es geht. Bin abgehärtet und meine Familie unterstützt mich ja endlich. Meine Mama hat nach dem Wechsel endlich realisiert was passiert ist. Klingt schlimmer als es ist 😉