Was versteht man unter der "konzeptionellen Mündlichkeit"?

2 Antworten

Hallo Wischmop,

zwar ist deine Nachricht schon veraltet, aber ich möchte dir dennoch eine Definition geben:

Konzeptionelle Mündlichkeit ist von vorneherein schriftlich entstanden, wobei jedoch Stilmittel für mündliches Erzählen verwendet wird (d.h. dass ganze Sätze sich wiederholen können/variieren). Sie soll dem Leser den Eindruck vermitteln, dass das Werk durch mündliche Überlieferung entstanden, und anschließend verschriftlicht wurde.

Du bewegst dich da in einem komplizierten Forschungsbereich. Neben Mündlichkeit gibt es den Begriff Schriftlichkeit. Beide können sowohl medial als auch konzeptionell sein. Medial meint die Mittel, derer sich jemand bedient, also etwa die Lautung, d. h. das Gegenüber hört, was da von sich gegeben wird, oder eine graphische Darstellung. Konzeptionelle Mündlichkeit meint die Art, wie jemand spricht, also seine Ausdrucksweise. Die wird in einem Gespräch, in dem jemand einem ihm nahen Menschen Trost spendet, anders sein als in einem Prüfungs- oder Einstellungsgespräch.