Was tun, wenn das Pferd im Gelände beim Führen! total ausrastet und nicht mehr zu beruhigen ist?

4 Antworten

So leid es mir tut - aber du solltest mit solch einem Pferd das umzäunte Gebiet wirklich nicht verlassen.  

Ohne Handschuhe und Longe gar nie führen. Was man im Moment macht, is sehr situationsabhängig, das kann man so nicht sagen. Kann auch in jeder Situation wieder anders sein.

Da gibts leider kein Patentrezept, sondern braucht Erfahrung ,und Intuition 

Was genau du tun kannst kann ich dir leider nicht sagen, aber mach doch mal eine Longe dran, dass wenn das Pferd ausrastet du vom Pferd entfernt bist und es dich nicht so leicht verletzen kann aber du es trotzdem festhalten kannst.

Woher ich das weiß:Hobby – 11 Jahre Reiterfahrung, eigenes Pferd

positivity 
Beitragsersteller
 12.03.2017, 12:49

Dankeschön!, das könnte ich echt mal machen. Aber was ist wenn sie es schafft sich loszureißen und dann mitsamt Longen wegrennt und sich drin verhängt? Das ist mir nämlich beinahe schonmal auf dem Platz passiert...

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LyciaKarma  12.03.2017, 13:49
@positivity

Bei Longen ist das Problem, dass das Pferd mehr Schwung holen kann, bis es wirklich drinhängt, weil die Longe länger ist als ein Strick. 

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Meiner ist auch so, aber  den kannst du gar nicht halten, wenn er weg ist. 

Deswegen geht man mit solchen Pferden an der Hand gar nicht raus. 

Man holt sich einen Trainer und lässt sein Führen genau unter die Lupe nehmen und übt solange auf eingezäuntem Platz, bis das Führtraining perfekt sitzt. 

Dann geht man 3m raus, dreht um, lobt das Pferd wie doof und bringt es auf die Koppel. Nächstes Mal dann 3,5m, am Tag drauf 4m. 

Und zwar so, dass das Pferd keine Möglichkeit hat, sich groß aufzuregen, weil es schon vorbei ist, bevor es gemerkt hat, dass es los geht. 

So lernt es dann Schritt für Schritt, dass nichts Schlimmes passiert, wenn du dabei bist. 

Was soll ich in solchen Momenten tun? Schnell umdrehen und die Richtung wechseln oder sie zwingen weiterzugehen? Sie loslassen bevor sie mich umrennt oder weiter versuchen sie zu beruhigen?

Gar nichts. Ignorieren, soweit es geht. 

So tun, als hättest du gar nichts gehört, absolut ruhig bleiben. Mach Atemübungen. Wenn du das verinnerlicht hast zeigst du ihr, dass es keinen Grund gibt, sich aufzuregen. Und wenn sie Vertrauen zu dir hat, wird sie sich dann auch beruhigen. 

Schnell umdrehen würde ihr zeigen - "Hey, du hast Recht. Lieber nicht da lang!" 

Zwingen würde ihr zeigen - "Interessiert mich nicht, was du willst oder dass du Angst hast, wir gehen da jetzt lang!" 

Loslassen ist keine Option, sonst hängt sie im nächsten Auto, wenn du Pech hast. 

Und wenn du sie beruhigst ala "Hooo, ruhig, alles gut, ist ja schon okay, da ist doch gar nichts.." dann gibst du ihr ungeahnt viel Aufmerksamkeit für ihr Verhalten. 

Das Beste ist wirklich "Ich hab nichts gehört. Beruhig dich, danach gehen wir entspannt weiter." -> und sobald sie runtergekommen ist, gehst du noch einen Meter, drehst dann um und gehst heim. So lernt sie, dass es eh nur heim geht, wenn sie ruhig ist. 

Aber wie gesagt - solang es geht, vermeide die Möglichkeit, dass sie ausrasten kann.

Und daheim bitte viel Schrecktraining machen. 


positivity 
Beitragsersteller
 12.03.2017, 16:22

Vielen Dank für deine Antwort! Ich werde das mit dem Schrecktraining auf jeden Fall anfangen, bin mir aber nicht sicher wie, da ich ja nicht weiß wovor sie sich genau erschreckt. Hunde, Spaziergänger, Autos, Traktoren, Schafe, Hühner..alles kein Problem. Daran läuft sie ganz unproblematisch vorbei. Diese "Ausraster" kommen von Dingen die ich nicht wahrnehmen oder zu spät wahrnehme. Dennoch werde ich es versuchen.

Auch werde ich probieren mit anderen Pferden spazieren zu gehen, denn beim Ausritt mit anderen Pferden kommt es nie zu so einer Situation und sie ist durchweg kontrollierbar, vielleicht macht ihr das "alleine sein" im Gelände auch Angst und ich kann ihr noch nicht genügend Sicherheit geben und muss daran noch arbeiten.

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LyciaKarma  12.03.2017, 18:49
@positivity

Es ist unwichtig, wovor sie sich erschreckt. Du kannst ja nicht auf alles vorbereiten. Sie muss lernen, dass es generell Blödsinn ist, sich zu erschrecken, weil sie das gar nicht braucht. 

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Mach erstmal viel ghp,~Training , damit sie dich als sicheren vertrauenswürdigen Begleiter erkennt. Bitte MIT Trainer, denn es kommt auf Kleinigkeiten und Einfühlungsvermögen an!

Mit einem sicheren Kumpel rausgehen, ist eine gute Idee. Geht erstmal hinterher, dann daneben, dann davor, aber laß dir einige Wochen Zeit!  Nicht gleich alles auf einmal....

Ach ja:: lerne entspannungstechniken,  mindestens atemübungen, damit du cool bleiben lernst und positiver auf das Pferd wirkst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

positivity 
Beitragsersteller
 12.03.2017, 20:45

Jaa ich würde ihr gerne viel mehr Sicherheit geben und es tut mir oft leid für sie dass ich das noch nicht immer kann. Ich würde sehr gerne mit ihr und einem Trainer arbeiten, allerdings bin ich erst 17 und hab kein Geld dafür aufzukommen. Ich werde vermutlich mit den Hofbesitzern reden, jedoch weiß ich nicht ob sie das Geld darein investieren wollen, da sie auch noch einige andere Pferde besitzen. Aber dann werde ich es mit dem Training versuchen und ihr Zeit lassen, es eilt mir ja nicht.

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