Was sind die Vor/Nachteile daran mein Handy mit einem Dynamo beim Fahrradfahren zu laden?

5 Antworten

Hallo,

es gibt im Fachhandel durchaus USB-Ladeadapter für den Betrieb an Standard-Fahrraddynamos mit einer Nennleistung von 6V~ / 3 Watt. Diese Dynamoleistung reicht bei klassischer Standard-Fahrradbeleuchtung allerdings gerade mal eben für den Betrieb der Leuchtmittel vorne und hinten. Für den Ladeadapter bleibt dann kaum noch Energie übrig.

Aber selbst ohne angeschlossene Lichtanlage sind die resultierenden Ladeströme am USB - Ausgang mit 5,0V / ca. 0,5 A doch recht überschaubar im Vergleich weit verbreiteter Original-Ladeadapter für Smartphones mit 5V - 2A. Daher würde das Phone erheblich langsamer an einer Dynamo-Lösung gegenüber einem Standard-Ladeadapter laden.

Insbesondere bei der Verwendung eines Seitenläufer-Dynamos wird das Fahrrad dann auch spürbar etwas schwergängiger rollen.

Du wirst daher lange strampeln müssen für die vollständige Aufladung eines Smartphones mit einem 5000 mAh - Akku, da die eingespeiste Ladeenergie leider auch nicht 1:1 elektrisch im Akku gespeichert wird. Je nach technischem Aufbau der Laderegelungseinheit Deines Phones kann es zudem passieren, dass das Gerät bei zu stark schwankenden Ladeströmen nicht mehr zuverlässig lädt, sondern in einen Notlademodus von ca. 100 bis 200 mA bis zu einem Reset durch Trennung und Neuverbindung der Steckverbindung bei anliegendem Ladestrom zurück fällt.

Wolltest Du dann kein Kabelgewirr haben, so bräuchtest Du noch zusätzlich eine stabile Smartphone-Lenkerhalterung.

Vorteil: auf längeren Touren kannst Du zur Not immer etwas Energie für Dein Phone generieren für etwaige Notrufe.

Im Endeffekt wäre solch eine Notlösung daher nur auf sehr ausgedehnten Rad-Travels mit weiten Streckenabschnitten durch weitgehend unbewohnte Gebiete, oder der Nutzung des Phones als kontinuierliche Navigationshilfe zur Laufzeitverlängerung des Akkus eine Überlegung wert.

LG, MZ


Goinfre487  27.11.2022, 05:09

Ich denke das Hauptproblem ist ein anderes: durch unterschiedliche Fahrgeschwindigkeit bzw. Ampelphasen schwankt der Strom stark, ich kann mir nicht vorstellen dass ein Iphone das einfach mit macht. Sicherlich kommt dann eine Meldung "Falsches Ladegerät".

Da Busch und Müller keinen Pufferakku mehr für das E-Werk anbieten, ist es im Prinzip witzlos geworden. Das USB-Werk des gleichen Herstellers hat zwar einen inegrierten Mini-Pufferakku, liefert aber sicherlich für ein iPhone zu wenig Strom.

Das NC-17 Connect Appcon 3000 ist extrem teuer und zudem nicht lieferbar

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verreisterNutzer  28.11.2022, 13:58
@Goinfre487

Diesen möglichen Aspekt hatte ich bereits aufgeführt:

Je nach technischem Aufbau der Laderegelungseinheit Deines Phones kann es zudem passieren, dass das Gerät bei zu stark schwankenden Ladeströmen nicht mehr zuverlässig lädt, sondern in einen Notlademodus von ca. 100 bis 200 mA bis zu einem Reset durch Trennung und Neuverbindung der Steckverbindung bei anliegendem Ladestrom zurück fällt.
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FelixLingelbach  17.11.2022, 14:21

Und mit dem Seitenläufer wäre es kompletter Unsinn.

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Die üblichen Geräte hierfür sind im Grunde keine Ladegeräte, sondern aufgrund der unzureichenden Leistung des Dynamos nur Entlade-Verzögerer.

Ich denke das Hauptproblem ist aber noch ein ganz anderes: durch unterschiedliche Fahrgeschwindigkeit bzw. Ampelphasen schwankt der Strom stark, ich kann mir nicht vorstellen dass ein Iphone das einfach mit macht. Sicherlich kommt dann eine Meldung "Falsches Ladegerät".

Da Busch und Müller keinen Pufferakku mehr für das E-Werk anbieten, ist es im Prinzip witzlos geworden. Das USB-Werk des gleichen Herstellers hat zwar einen inegrierten Mini-Pufferakku, liefert aber sicherlich für ein iPhone zu wenig Strom.

Das NC-17 Connect Appcon 3000 ist extrem teuer und zudem nicht lieferbar:

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Der Nachteil ist, dass die Erwartungen oft nicht erfüllt werden. Manche Ladegeräte können auch bei 20 km/h noch nicht den Stromverbrauch des Handys decken, wenn das Display eingeschaltet ist. Sprich: Der Akku geht nur langsamer leer und wird nicht voller.

Um wirklich am Ende der Tour einen vollen Handyakku haben zu können, muss man beim Ladegerät schon ernsthaft Geld hinlegen und sollte nicht zu den Menschen gehören, die einen E-Motor brauchen um 100 km Tagesstrecke zu schaffen.

2-3 Powerbanks mit je 20 Ah kommen günstiger als ein Nabendynamo und ein USB-Ladegerät. Damit kommst du problemlos eine Woche lang hin. Wie oft bist du eine Woche lang ohne Steckdose?

Der Vorteil ist natürlich: Wenn es funktioniert, d.h. wenn du ein gutes Ladegerät hast und z.B. eine Tour über 5 Wochen mit 150 km/Tag fährst, bist du autark. Wenn du dir überlegst, wo du die Nacht verbringst, musst du nicht drüber nachdenken ob es dort auch Strom gibt. Für so jemanden, der einmal quer durch die Mongolei radelt und sich zum Schlafen in den nächstbesten Tierstall legt, ist das ein riesengroßer Vorteil.

Salue

Die Lichtanlage bei Fahrrädern arbeitet in der Regel mit Wechselstrom und 6 Volt. Das Ladegerät braucht Gleichstrom mit 12 bis 24 Volt.

Nachteil: Es funktioniert nicht.

Vorteil: Vermutlich verbrennt es nur das Ladegerät, sodass nicht auch noch das Handy beschädigt wird.

Tellensohn


RedPanther  17.11.2022, 13:40
Nachteil: Es funktioniert nicht.

Dir ist aber schon klar, dass es käuflich erwerbbare USB-Ladegeräte gibt, die mit dem Strom vom Nabendynamo arbeiten? Die funktionieren, wenn man schnell genug fährt (daran scheitert's oft).

Klassische Ladespannung bei USB ist übrigens 5 V, woher nimmst du 12-24 V? Ein Handy ist kein Kfz ;)

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Der Nachteil ist die Energie muss über den Dynamo von dir erzeugt werden.

Und ich traue den Handystecker von der Robustheit nicht allzu viel zu.

Der Vorteil ist du hast ein geladenes Handy