Nach allem was wir wissen ist ein E-Motor eines Elektroautos bezüglich der Lebensdauer von keinem, auch nicht vom allerbesten bekannten Verbrenner zu toppen.
Die E-Motoren arbeiten mit bürstenlosen permanent-erregten Motoren an denen praktisch nichts außer den Kugelagern/Wälzlagern Lagern kaputt gehen kann.
Im Übrigen ist der hochgezüchtete S6 V10 eine absolut faszinierende Motorisierung, allein wegen dem Klang, aber bzgl. langer Lebensdauer genau der Falsche. Er erfordert konstant durchgeführte, sehr teure Wartung damit er eine einigermaßen lange Lebensdauer erreicht. Der V10 im BMW M5 ist diesbezüglich sogar noch schlechter.
Echte Langläufer zeichnen sich mindestens durch eine weniger hohe Literleistung und Nenndrehzahl aus. Eine eher konservative Literleistung ist allein noch kein Garant für lange Lebensdauer, aber hilft ungemein.
Zwei herausragende Beispiele lieferte Toyota bzw. Lexus. Der Lexus LS 400 ist z.B. typisch für außergewöhnliche Laufleistungen, mehrere Exemplare in den Vereinigten Staaten haben inzwischen die Eine-Million-Meilen-Schallmauer überschritten:
The Million Mile Lexus on Track - LS400 Fast Blast - Everyday Driver - YouTube
I Just Bought A Lexus With 1 MILLION MILES On It For ONE DOLLAR! - YouTube
I Inspected Matt Farah's, Million Mile Lexus. Here's What's Wrong With It. - YouTube
Million Mile Lexus FINAL STRETCH - TST Podcast #410 - YouTube
Ein weiterer, deutscher Langläufer ist der VW 1.9 Liter TDI Turbodieselmotor. Mein Arbeitskollege fährt einen Audi A4 mit diesem Motor mit zur Zeit 430.000 Kilometern. Das ist aber noch gar nichts, hier schwirrt auf GF ein Golf 4 mit ca. 870.000 Kilometern herum. Ein Skoda Fabia hat gar das Unmögliche geschafft:
Dauerläufer: Ein Skoda Fabia wird zum Kilometer-Millionär - WELT
"Außerdem fährt Kirchhoff den Wagen sehr entspannt: „Ich schwimme viel mit den Lkw mit“. 3,7 Liter Diesel braucht sein Fabia im Schnitt. Vom Hersteller angegeben sind 4,9 Liter Durchschnittsverbrauch.
Mit der Zeit wird dann auch Skoda selbst auf den angehenden Kilometer-Millionär aufmerksam. Die runde Zahl voll macht Kirchhoff deshalb in Mladá Boleslav, am Stammsitz Skodas, wo der Fabia auch vom Band lief. Der Tacho zeigt 999.999 Kilometer – und dann nur noch Striche. Nicht so schlimm für den Besitzer – schließlich gibt es noch den Tageskilometerzähler.
Und allzu viele Kilometer muss der Fabia, den Kirchhoff manchmal „Silberpfeil“ nennt, nicht mehr schaffen. Der Wagen kommt ins Werksmuseum. Aber erst, wenn sein neuer Wagen geliefert wird. Der soll 2014 auf den Markt kommen. Wieder ein Fabia."
Dass solche Laufleistungen in Zukunft noch erreicht werden, ist allerdings mehr als fraglich. Denn Benziner müssen heutzutage mit Schichtladungs-Direkteinspritzern und exremem Downsizing einseitig auf geringen (Prüfstands-)Verbrauch getrimmt werden, um einen möglichst geringen durchschnittlichen Flottenverbrauch zu erreichen. Nur so können die Auto-Hersteller hohen EU-Strafzahlungen entgehen.
Es ist nunmal eine allgemein gültige Gesetzmäßigkeit, dass wenn ein technisches Produkt einseitig auf eine bestimmte Eigenschaft hin optimiert wird, dafür andere Eigenschaften leiden, in diesem Fall eben die Lebensdauer.
Bei den Dieseln kommt erschwerend hinzu. dass sie einseitig auf möglichst geringen Schadstoffverbrauch getrimmt werden müssen, nicht immer günstig für die Lebensdauer. Beispielsweise kann durch abgebrochene Regenerierung des DPF Diesel-Partikelfilters bei häufigem Kurzstreckenverkehr Ölverdünnung mit Dieselkraftstoff auftreten, der die Schmierfähigkeit des Motoröls stark herabsetzt.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die heute vielfach üblichen Longlife-Ölwechselintervalle. Ein tolles Verkaufsargument für Privatleute und Fuhrparkchefs, werden sie von Branchenkennern wie z.B. dem Motoreninstandsetzer Redhead Zylinderkopftechnik mehr als kritisch gesehen. Verbrauchtes Motoröl setzt dem Motor zu, Steuerketten verschleißen vorzeitig, die reibungsarmen Ölabstreifringe it zu geringer Anpreßkraft an der Zylinderwänden der Kolben streifen das Motoröl nicht mehr vollständig ab und setzen sich zu, wodurch Verkokungen durch mit verbranntes Motoröl im Brenraum und v.a. den Ansaugkanälen stark zunehmen.